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Satanskuss (German Edition)

Satanskuss (German Edition)

Titel: Satanskuss (German Edition)
Autoren: Jennifer Schreiner
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umklammerte ihr Handgelenk, das er in seiner Blindheit so sicher gefunden hatte, als könne er sehen. Er hörte ihr erstauntes Einatmen.
    „Bitte!“, flehte er und ließ Ariel los, als sie keine Anstalten machte, sich seinem Griff zu entziehen. „Ich will nicht, dass mich jemand so sieht.“ Nicht bei einer Zeugin!
    „In Ordnung.“ Eine belustigte Drohung schwang in ihrer Stimme mit.
    Simon konnte hören, wie sie eine Kerze anzündete, um anschließend die Vorhänge zuzuziehen.
    Als er spürte, wie sie die Augenbinde löste, wappnete er sich, doch nichts hätte ihn auf den flammenden Schmerzen vorbereiten können.
    Instinktiv griff er nach seinen Augen, doch sie war schneller und hielt seine Handgelenken. Er schrie auf und kämpfte gegen ihre Berührung.
    Ariel war überrascht von dem heftigen Widerstand, den er leistete, und wütend auf sich selbst, weil sie nicht darauf bestanden hatte Hilfe zu holen. Mit ihrem ganzen Gewicht versuchte sie den Verletzten niederzudrücken.
    Als hätte das Opfer ihres Experimentes nur darauf gewartet, dass sie sich weit über ihn lehnte, riss er sie ganz auf sich.
    Plötzlich pressten sich seine Lippen besitzergreifend auf ihren Mund.
    Die Intimität schockierte Ariel ebenso, wie seine Kraft. Mit einem Mal erschien ihr Opfer nicht mehr zivilisiert, sondern animalisch, mächtig und furchteinflößend. Wie jemand, der wusste, was er wollte und wie er es bekommen konnte.
    Sie versuchte sich zu wehren, doch er schien jede ihrer Bewegungen im Voraus zu erahnen und drückte sie so fest an sich, dass sie ihre Gegenwehr einstellen musste, um Luft zu bekommen.
    Simon konnte spüren, wie sich die junge Frau in seinen Armen versteifte und lockerte seinen stählernen Griff ein wenig.
    Ursprünglich hatte er nur einen einzigen Kuss von ihr gewollt, als Gegenleistung für den Schmerz, den er ihretwegen litt, aber das samtige Versprechen ihrer von Tränen salzigen Lippen ließ ihn diesen Vorsatz vergessen und er zwang ihre Lippen mit einer Leidenschaft auseinander, die ihn selbst überwältigte.
    Er kam sich schäbig vor, als er spürte, wie sie sich auf seinem Schoß wandte, registrierte aber gleichzeitig ihren perfekten Körperbau.
    Als Ariel versuchte zurückzuweichen, legte er ihr seine Hand in den Nacken und zwang sie seinen tiefer werdenden Kuss zu empfangen. Dabei war er war überrascht von der Heftigkeit, mit der er die Unbekannte zu seinem Besitz machen wollte, hatte sich aber noch genügend unter Kontrolle, um seinen Kuss zu verändern, als ihr Widerstand zusammenbrach. Seine Lippen wurden weicher und seine Zunge verlangte flehend um eine Antwort. Mit der Hand massierte er ihren Hinterkopf und stoppte nur kurz, um ihr Haarnetz zu öffnen.
    Er spürte noch den Fluss aus Seide, bevor das Betäubungsmittel seine Wirkung zeigte.
     
     
     
     
     
     
     
     
     
     
     
     
     
     
     
    IV.
     
     
    Marcus trat einen Schritt zurück, um die Position der Leiche und ihre Umgebung besser einschätzen zu können. Andros konnte nicht anders, als seine bisherige Meinung über seinen Vorgesetzten zu revidieren. Er hatte das Zeug zum Polizeipräsidenten – oder könnte es haben, wenn er aufhören würde, sich von seinen Gefühlen leiten zu lassen.
    „Das ist die wievielte in den letzten Wochen?“
    „Fünfzehn in fünfzehn Wochen!“, informierte Andros.
    Marcus warf einen Blick auf die Menschenmenge, die sich in der Nähe gebildet hatte und neugierig zusah, wie der ausführende Zweig ihrer Gesetzgebung ermittelte.
    „Es gibt keine äußeren Anzeichen für einen Mord!“, brummte Marcus und hockte sich neben die vollständig angezogene junge Frau. „Kein Blut, keine Stich- oder Schlagwunden. Sie scheint einfach so tot umgefallen zu sein.“
    „Gift?“, schlug Andros vor. Seit Wochen ließ der zierliche Mann in dieser Richtung forschen, um von den ungewöhnlichen Umständen abzulenken.
    „Keine Hautveränderungen, keine angeschwollene Zunge und nichts, was auf einen harten Todeskampf hinweist!“, widersprach der Polizeipräsident. Sein Blick glitt zu der kleinen Gruppe die darauf wartete, dass der Tatort freigegeben wurde. Die zehn Männer arbeiteten nahezu rund um die Uhr in der Nähe des Fundortes.
    „Es sind immer exakt sechs Tage zwischen den Morden?“
    „Sie gehen von Mord aus?!“ Andros gab sich Mühe, verunsichert und beeindruckt zu wirken. „Obwohl es keine Anhaltspunkte gibt?“
    „Ja!“ Marcus richtete sich auf. „Jeden siebten Tag eine Tote ist kein Zufall. – Kein
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