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Satan - Retter der Welt

Titel: Satan - Retter der Welt
Autoren: Catherine Webb
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entgleitend, Freiheit, fort...
    Lucifer.
    Fort. Nur der Vater, die Sekunde, Minute, Stunde, der Tag, das Jahr, das Jahrtausend, das Leben, das Sein, der Tod...
    Lucifer.
    .. . bitte, nein...
    Lucifer.
    ...der... der Plan und die Tat, die ... Stärke und ... und die Schwäche, die... Magie... das Wunder... Die Magie... das... das Wunder...
    Irgendwo, in einem kleinen Fleck von Dunkelheit, umgeben von Feuer und Licht, lächelte eine winzige Gestalt vor sich hin, eine Gestalt mit weißem Haar, das ein weißes Gesicht mit weißen Augen umgab, und kippte nach vorn.
    Eine weitere Gestalt sprang vor, dunkel wie die Macht, die ihm Leben gab, kniete über dem gefallenen Körper, rief Namen. Lucifer, Satan, Luke, Sam, Sebastian, erinnere dich, ich bin, du bist, er ist, sie ist, du bist ein Individuum, ein Einzelwesen ...
    ... die Sekunde, Minute, Stunde, der Tag, das Jahr, das Jahrtausend, das Leben, das Sein, der Tod...
    Eine zweite Gestalt, ganz Anmut und Zurückhaltung, gleitet aus den Schatten, kniet neben Sams gefallenem Körper und legt sanft eine Hand auf den Puls. Nichts. Er legt sein Ohr an Sams Mund und blickt die Linie seiner Brust hinab. Nichts. Nickend, als hätte er sich gerade von etwas überzeugt, dass er bereits wusste, winkt er alle beiseite und legt seine Hand auf Sams Gesicht, wie um es vor der Welt abzuschirmen.
    »Du hast gewonnen, Bruder«, murmelt er. Magie erwächst aus seinen Fingern.
    Es gibt noch eine Chance. Rufe nach Chronos, wenn es vorbei ist. Rufe ihn in deine Seele, lass ihn von dir Besitz ergreifen.
    Warum?
    Bitte.
    Magie baut sich auf, Bewusstsein verändert sich.
    Jehova richtete sich auf, seine Augen zwei durchscheinende Kugeln, und sah sich im Saal um, als wäre es das erste Mal. Dann, ganz langsam, mit ausdruckslosem Gesicht, hob er die Hände und hielt sich die Ohren zu.
    Die Dinge sind zu einem Schluss gekommen. Ruhe. Freiheit. Nicht allein, nur nicht zusammen. Niemals allein. Nie mehr.
    Sam ? Sam, was hast du getan ?
    In einer winzigen Stadt auf einer winzigen Welt beugte sich eine winzige Gestalt über einen winzigen Körper, nahm das schlaffe Handgelenk des Mannes und flüsterte: Ich höre dich.
    Ich höre dich auch...
    Wo bist du ?
    Überall.
    Komm zurück.
    Wie?
    Ich zeige dir den Weg.
    Fort. Nicht mehr. Nicht allein, nur nicht zusammen. Niemals allein. Nie mehr, hätte besser sein können dieser Tag Woche Monat geh fort lasst mich allein Jahr Jahrzehnt bitte nein Jahrhundert Gift im Blut Jahrtausend ...
    Du entgleitest, Sebastian.
    Nicht einmal die Magie kann mich halten.
    Wir sind die Magie und das Wunder.
    Ich zeige dir den Weg.
    Rufe ihn in deine Seele.
    Nicht einmal Magie...
    ... vielleicht die Zeit ?
    Irgendwo lächelte Jehova. »Du schlauer Bastard«, flüsterte er, bevor er neben Sam zu Boden stürzte und die Vielen ihren Triumph hinausschrien.
    Wir sind der Plan und die Tat, die Stärke und die Schwäche, das Licht und das Dunkel, der Einzelne und das Ganze, die Magie und das Wunder.
    Lucifer, wohin gehst du ? Warum versteckst du dich. Ich gehe nicht weit. Wir werden nicht allein sein, du und ich. Wir werden nur nicht zusammen sein. Niemals allein. Jetzt siehst du mich, jetzt siehst du mich nicht...
    Und am Ende war nur noch Sülle.

21
    Lucifer
     
    Ein kleines Apartment über einem Kiosk in Clerkenwell. Es hätte ganz gemütlich sein können, und über die Jahre hatte es immens an Wert gewonnen, als die Stadt ringsum sich nicht nur bewusst wurde, was für eine angenehme zentrale Lage dies war, sondern auch, was für ein Vermögen es darstellen würde als ein »hochinteressantes Sanierungsprojekt« oder - der schlimmste Albtraum des Besitzers - »ein Penthaus mit völlig neuer Raumkonzeption«.
    Das jedoch war jetzt unwichtig.
    In einem Wohnzimmer stand ein Tisch, auf dem eine seltsame, bunte Zusammenstellung von Gegenständen deponiert worden war. Ein abgewetzter alter Lederbeutel, der aussah, als wäre er in den letzten vierundzwanzig Stunden allem von glutheißer Wüstensonne bis zu sibirischer Kälte ausgesetzt gewesen. Ein silberner Kronreif, der ziemlich matt und glanzlos wirkte. Ein kurzes silbernes Schwert, sorgfaltig gereinigt. Ein noch kürzerer silberner Doch, der seiner Einfachheit wegen umso tückischer wirkte - es konnte keinen Zweifel geben, wenn man diese Waffe ansah, dass sie zu allen möglichen Zwecken außer zum Töten diente. Ein Exemplar der Time Out von letzter Woche. Ein Haufen ungelesener Zeitungen. Ein zerfleddertes Einwickelpapier, auf dem der
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