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Sarah Dearly Bd. 5 - Verliebt, verlobt, verbissen

Sarah Dearly Bd. 5 - Verliebt, verlobt, verbissen

Titel: Sarah Dearly Bd. 5 - Verliebt, verlobt, verbissen
Autoren: Michelle Rowen
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beschützen.
    Das hieß, dass ich derzeit der einzige Vampir auf der ganzen Welt war, der eine Veranlagung zum Nachtwandler hatte, was bedeutete, ohne die Kette überkam mich das unkontrollierbare Verlangen, mich von Menschen oder anderen Vampiren zu ernähren, als stünden sie auf dem »So viel Sarah essen kann«-Menü. Außerdem konnte ich tagsüber nicht vor die Tür gehen, weil ich ansonsten von der Sonne gegrillt wurde. Trug ich die Kette nicht, konnte kein Sonnenschirm der Welt verhindern, dass ich mich in ein knuspriges Hühnchen verwandelte.
    Die Hexe, die mich verflucht hatte, war inzwischen tot und konnte den Fluch bedauerlicherweise nicht mehr rückgängig machen.
    Also musste ich selbst eine Lösung finden. Sollte ich je die Kette verlieren, die allein mich davon abhielt, mich in eine echte Kreatur der Nacht zu verwandeln, hatte ich ein ernsthaftes Problem. Und außerdem jeder, der mir über den Weg lief und auch nur annähernd appetitlich aussah.
    Bei dem Gedanken schüttelte ich mich und zwang mich, mich auf etwas anderes zu konzentrieren.

    Ich rührte mit einem Cocktailstab in dem Getränk vor mir und starrte auf die orangefarbenen Tiefen, drückte die Kirsche nach unten, hielt sie unter der Oberfläche fest, als wollte ich sie ertränken, und ließ sie ein paar Sekunden später wieder an die Oberfläche schnellen.
    Finster und unglücklich.
    Genau mein Typ.
    Ich schob das Getränk weg. Bei meinem Glück hatte Mr. Finster und Unglücklich es vergiftet.
    »He, kann ich einen B-Positiv bekommen?«, fragte ich den Barkeeper.
    Sofort stellte er ein Schnapsglas mit der vertrauten roten Flüssigkeit vor mir ab.
    Man muss sich davor nicht ekeln. Es ist wirklich gar nicht so schlimm.
    Läden wie das Darkside beziehen das Blut von professionellen Blutlieferanten. Die wiederum bekommen das Blut von freiwilligen Spendern, die gut dafür bezahlt werden. Es ging alles ganz zivilisiert zu. Je seltener die Blutgruppe, desto teurer war das Getränk.
    Ich stand auf B-Positiv. Es war mein Favorit. Wegen des Namens redete ich mir ein, dass es mich aufheiterte.
    Ich schob das Glas weg und wartete darauf, dass sich ein euphorisches Gefühl einstellte.
    Ein paar Minuten später wartete ich noch immer.
    Das Gratisgetränk stand auf einem Bierdeckel des Darkside . Abgesehen von dem Logo des Clubs bemerkte ich jetzt noch etwas anderes auf dem dicken runden Karton. Etwas Handgeschriebenes. Mit blauer Tinte.
    Sarah -

    Ich erschauderte, holte tief Luft und ließ meinen Blick einmal durch den vollbesetzten Club wandern, wobei ich die Ecke besonders gründlich kontrollierte, in der angeblich der Mann gesessen hatte, der mir den Cocktail ausgegeben hatte. Sie war effektiv leer.
    Mit plötzlich schweißnasser Hand hob ich den Bierdeckel hoch und drehte ihn um, um zu prüfen, ob auf der anderen Seite noch mehr geschrieben stand.
    Komm hinter das Gebäude. Ich muss dich sehen.
    Ich ließ den Bierdeckel unauffällig in meiner Handtasche verschwinden. Ohne Amy und George Bescheid zu sagen, die sich noch die Seele aus dem Leib tanzten, verschwand ich auf der anderen Seite der Tanzfläche in der Dunkelheit, ging an dem Türsteher vorbei und trat in die kühle Nachtluft hinaus. Ich spähte kurz über meine Schulter zurück, um sicherzugehen, dass mir niemand gefolgt war, lief schnell um die Ecke des Gebäudes herum und weiter zur Rückseite, wo es still und finster war. Es war fast Vollmond, und in die verlassene Gasse fiel etwas Licht.
    »Hallo?«, flüsterte ich so leise, dass ich mich selbst kaum hören konnte. »Wo bist du?«
    Abgesehen von den zu erwartenden Müllcontainern und Schneeverwehungen war nichts zu sehen. Mit meinen äußerst empfindlichen Vampirohren nahm ich entfernt die Bässe der Tanzmusik aus dem Innenraum wahr. Ich schlang fest die Arme um mich. Die Temperatur machte mir nicht mehr viel aus, aber heute Nacht schien es ganz besonders kalt zu sein.
    Ich ging noch ein paar Schritte in die Dunkelheit hinein. »Mach dir keine Sorgen. Wir sind allein.«

    Als Antwort folgte noch mehr Schweigen, also ging ich auf die andere Seite des Gebäudes und spähte um die Ecke. Es würde nicht lange dauern, bis meine Freunde sich fragten, wo ich geblieben war. Obwohl sie mich in Anbetracht der vielen Drinks, die ich getrunken hatte, wahrscheinlich auf der Toilette vermuteten.
    Als ich Schritte hinter mir vernahm, erstarrte ich. Im selben Moment legte jemand seine starken Arme um mich und drückte mich mit dem Rücken gegen die
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