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Sara

Sara

Titel: Sara
Autoren: Stephen King
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Footman. Randolph ist Georges zweiter Vorname. Mr. Footman wohnt inzwischen im Staatsgefängnis von Shawshank.«
    »Was ist mit Rogette?«
    »Nun, Whitmore war der Mädchenname ihrer Mutter, aber man kann mit ziemlicher Sicherheit sagen, daß Rogettes Herz Daddy gehört hat. Sie hatte Leukämie, wurde 1996 festgestellt. Bei Leuten ihres Alters - sie war übrigens erst siebenundfünfzig, als sie starb - ist das in zwei von drei Fällen tödlich, aber sie hat eine Chemotherapie gemacht. Darum die Perücke.«

    »Warum hat sie versucht, Kyra zu töten? Das verstehe ich nicht. Wenn du Sara Tidwells Einfluß auf unsere irdische Existenzebene gebrochen hast, als ihre Knochen aufgelöst waren, hätte der Fluch eigentlich … Warum siehst du mich so an?«
    »Du würdest es verstehen, wenn du Devore je kennengelernt hättest«, sagte ich. »Das ist der Mann, der das gesamte verdammte TR in Brand gesteckt hat, um sich zu verabschieden, als er nach Westen ins sonnige Kalifornien gegangen ist. Ich dachte in dem Moment an ihn, als ich ihr die Perücke runtergerissen hatte, dachte mir, daß sie irgendwie die Identität getauscht haben mußten. Dann dachte ich: O nein, sie ist es allerdings, es ist Rogette, sie hat nur irgendwie ihre Haare verloren .«
    »Und du hattest recht. Die Chemo.«
    »Ich hatte mich auch geirrt. Ich weiß heute mehr über Gespenster als früher, Frank. Das wichtigste ist vielleicht, was man als erstes sieht, was man als erstes denkt … das ist das, was für gewöhnlich wahr ist. Er war es an jenem Tag. Devore. Am Ende ist er doch zurückgekehrt. Ich bin ganz sicher. Am Ende ging es nicht mehr um Sara, nicht für ihn. Am Ende ging es nicht einmal mehr um Kyra. Am Ende ging es nur noch um Scooter Larribees Schlitten.«
    Schweigen herrschte zwischen uns. Einige Augenblicke war es so tief, daß ich sogar das Haus atmen hören konnte. Das kann man hören, wissen Sie. Wenn man genau hinhört. Auch das ist etwas, das ich jetzt weiß.
    »Herrgott«, sagte er schließlich.
    »Ich glaube nicht, daß Devore von Kalifornien nach Osten gekommen ist, um sie zu töten«, sagte ich. »Das war ursprünglich nicht der Plan.«
    »Was dann? Um seine Enkeltochter kennenzulernen? Um seine Zäune auszubessern?«
    »O Gott, nein. Du verstehst immer noch nicht, was er war.«
    »Dann sag es mir.«
    »Er war ein Monster in Menschengestalt. Er ist zurückgekommen, um sie zu kaufen , aber Mattie wollte nicht verkaufen. Und als Sara Macht über ihn bekam, plante er Kis Tod. Ich könnte mir denken, daß Sara nie ein willigeres Werkzeug gefunden hat.«

    »Wie viele hat sie insgesamt getötet?« fragte Frank.
    »Ich weiß es nicht mit Sicherheit. Und ich glaube, das will ich auch nicht. Basierend auf Jos Notizen und den Zeitungsausschnitten würde ich sagen, daß es in den Jahren zwischen 1901 und 1998 vier andere gewesen sein müssen … sollen wir sie Auftragsmorde nennen? Alles Kinder, alles Namen mit K , alle in direkter Linie mit den Männern verwandt, die sie getötet haben.«
    »Mein Gott.«
    »Ich glaube nicht, daß Gott viel damit zu tun hatte … aber sie hat sie dafür bezahlen lassen.«
    »Sie tut dir leid, richtig?«
    »Ja. Ich hätte sie in Stücke gerissen, ehe ich zugelassen hätte, daß sie Ki auch nur ein Haar krümmt, aber natürlich tut sie mir leid. Sie wurde vergewaltigt und ermordet. Ihr Kind wurde ertränkt, während sie selbst im Sterben lag. Mein Gott, tut sie dir nicht leid?«
    »Ich denke schon. Mike, weißt du, wer der andere Junge war? Der weinende Junge? War er derjenige, der an Blutvergiftung gestorben ist?«
    »Jos Notizen kreisen überwiegend um diesen Punkt - damit hatte sie angefangen. Royce Merrill kannte die Geschichte genau. Der weinende Junge war Reg Tidwell junior. Du mußt wissen, im September 1901, als die Red-Tops ihre letzte Vorstellung in Castle County gaben, wußte fast jeder im TR, daß Sara und ihr Junge ermordet worden waren, und fast alle hatten eine Vorstellung davon, wer es getan hatte.
    Red Tidwell hat fast den ganzen August hindurch Nehemiah Bannerman zugesetzt, dem County-Sheriff. Zuerst ging es ihm darum, sie lebend zu finden - Tidwell wollte, daß ein Suchtrupp zusammengestellt wurde -, dann ging es darum, ihre Leichen zu finden, und dann darum, ihre Mörder zu finden … denn als er akzeptiert hatte, daß sie tot waren, bestand für ihn kein Zweifel mehr, daß sie ermordet worden waren.
    Zuerst hatte Bannerman Verständnis. Zuerst schienen alle Verständnis zu haben. Während der
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