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Sanft sollst du brennen

Sanft sollst du brennen

Titel: Sanft sollst du brennen
Autoren: Julie Garwood
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gesagt hat, es wäre der reinste Overkill gewesen. Aber ich bin nicht sicher, was das bedeutet, und ich habe mich nicht getraut zu fragen, weil sie dann gemerkt hätten, dass ich sie belausche.«
    Die beiden Sanitäter kamen nicht an Kate heran, deshalb riefen sie Hilfe. Vier starke Feuerwehrleute waren nötig, um den gespaltenen, entwurzelten Stamm und die Äste beiseitezuräumen, damit die Sanitäter sie endlich untersuchen konnten. Staunend stellten sie fest, dass alle Knochen heil geblieben waren. Sie legten sie auf eine Trage und brachten sie den Hügel herunter.
    Kate kam nur langsam zu sich. Als sie die Augen aufschlug, sah sie die verschwommenen Umrisse von drei Männern, die sich über sie beugten.
    Sie kam sich vor wie in einer Hängematte, die hin- und herschaukelte. Übelkeit stieg in ihr auf, und sie schloss die Augen wieder. Die Luft roch verbrannt.
    Nate ging neben der Trage her.
    »Kommt sie wieder in Ordnung?«, fragte er.
    »Ich denke schon«, sagte Riley.
    »Das müssen die Ärzte entscheiden«, erwiderte George.
    »Ist sie ansprechbar?«
    »Wer sind Sie überhaupt?«, fragte George.
    »Detective Nate Hallinger. Ist sie ansprechbar?«, wiederholte er.
    »Sie hat einen mächtigen Schlag auf den Hinterkopf bekommen«, erwiderte Riley.
    Der andere Sanitäter nickte, aber Nate merkte, dass seine Aufmerksamkeit seiner Patientin galt.
    »Sie hat wahrscheinlich eine Gehirnerschütterung«, sagte er.
    »Oh, oh«, meinte Nate. »Aber ist sie ansprechbar?«, fragte er noch einmal. Vielleicht bekam er ja beim dritten Mal eine Antwort auf seine Frage. »Hat sie etwas gesagt?«
    »Nein, sie ist noch bewusstlos«, sagte Riley.
    Der Nebel in Kates Kopf begann sich zu lichten. »Nein, sie ist nicht mehr bewusstlos«, flüsterte sie. »Und sie kann auch laufen.«
    Nate lächelte sie an. Die Frau war hart im Nehmen. Das gefiel ihm. »Können Sie mir Ihren Namen sagen?«
    Kate traute sich nicht zu nicken, weil sich bei jeder Bewegung ihre Kopfschmerzen verschlimmerten. Tablette, dachte sie. Ich brauche dringend eine Kopfschmerztablette.
    »Kate MacKenna«, sagte sie. »Was ist passiert?«
    »Es hat eine Explosion gegeben.«
    Kate runzelte die Stirn. »Ich kann mich nicht an eine Explosion erinnern. Ist jemand verletzt worden?«
    »Sie«, erwiderte Riley.
    »Mir geht es gut. Bitte, lassen Sie mich aufstehen.«
    Ihre Bitte wurde ignoriert. Sie fragte noch einmal, ob jemand verletzt worden sei, und George antwortete: »Ein paar Leute haben ein paar Kratzer und Prellungen abbekommen.«
    »Kann ich eine Schmerztablette haben?«
    »Sie haben starke Kopfschmerzen, oder?«, sagte George. »Wir können Ihnen jetzt nichts geben. Wenn Sie im Krankenhaus sind …«
    »Ich brauche nicht ins Krankenhaus.«
    »Sie haben bestimmt einen Schutzengel gehabt«, warf Riley ein.
    Verwirrt blinzelte sie ihn an. »Wie bitte?«
    »Wenn Sie im Zelt gewesen wären, wären Sie jetzt tot.«
    Mittlerweile waren sie unten am Hügel angekommen, wo der Krankenwagen schon bereitstand.
    »Ich fahre mit ihr ins Krankenhaus«, erklärte Nate.
    »Ja, das ist wahrscheinlich in Ordnung. Sie ist ja bei Bewusstsein.«
    »Mich muss niemand ins Krankenhaus fahren. Es geht mir wieder gut«, sagte Kate. »Mein Auto steht irgendwo auf dem Gelände.«
    »Sie können jetzt nicht Auto fahren«, erwiderte George.
    »Aber mein Führerschein ist im Auto und meine Handtasche und …« Sie brach ab, weil ihr auf einmal klar wurde, wie unerheblich diese Information jetzt war.
    »Meinen Sie, Sie könnten mir ein paar Fragen beantworten?«, fragte Nate.
    Seine Stimme gefiel ihr. Sie war weich – und nicht zu laut. »Natürlich.«
    »Können Sie mir erzählen, was passiert ist?«
    Kate seufzte. »Das weiß ich nicht.« Warum konnte sie sich nicht erinnern? Was war bloß los mit ihr? Vielleicht würde ja ihre Erinnerung zurückkommen, wenn erst einmal die Kopfschmerzen weg waren.
    »Ist Ihnen jemand aufgefallen? Sie wissen schon, jemand, der dort nicht hingehörte?«
    Sie schloss die Augen. »Ich weiß nicht, tut mir leid. Vielleicht fällt es mir ja später wieder ein. Und es wurde wirklich niemand verletzt?«, fügte sie hinzu.
    »Nein. Alle Angestellten waren gerade im Haus, um die Platten fürs Büfett vorzubereiten. Und der Inhaber der Galerie war unterwegs, um die Künstlerin abzuholen.«
    »Gott sei Dank«, flüsterte sie.
    »Ein bisschen später, und es hätte ein Massaker gegeben«, warf George ein.
    Der Kriminalbeamte saß ihr gegenüber, die Ellbogen auf die Knie
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