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Samurai 1: Der Weg des Kämpfers (German Edition)

Samurai 1: Der Weg des Kämpfers (German Edition)

Titel: Samurai 1: Der Weg des Kämpfers (German Edition)
Autoren: Chris Bradford
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Kopf die einzelnen Sterne zu benennen, um sein Heimweh zu ersticken und nicht in Tränen auszubrechen. Gedankenverloren legte er die Hand an seine neuen Schwerter und strich mit den Fingern über die Griffe.
    Einem plötzlichen Einfall folgend zog er das Langschwert und hielt es in den Mond. Er bewunderte die elegant geschwungene Klinge, drehte sie im Licht und spürte ihr Gewicht und ihren Schwerpunkt. Natürlich musste er sich noch daran gewöhnen, aber er traute sich trotzdem zu, einige Schläge zu führen.
    Er halbierte den Mond, spießte Bellatrix auf und schnitt einer Sternschnuppe den Weg ab. Dann wirbelte er herum und hob die Schwertspitze zum nächsten Angriff. Vor ihm stand im Dunkeln Dokugan Ryu. Er bewegte sich nicht und wartete darauf, dass Jack angriff.
    »Zögere nie.«
    Das nächste Mal würde er nicht zögern. Er hob das Schwert über den Kopf und rannte auf Dokugan Ryu zu, um ihm den tödlichen Schlag zu versetzen.
    »Jack-kun!«, rief Sensei Yamada hinter ihm.
    Dokugan Ryu verwandelte sich in einen Stein und Jack fuhr herum.
    »Was machst du da?«, fragte der Zen-Lehrer auf seinen Stock gestützt und sah ihn fragend an.
    »Ich …«, begann Jack und warf einen Blick auf den Stein hinter ihm, »… habe mit dem Schwert geübt.«
    »Gegen einen Stein?«
    »Nein, eigentlich nicht«, sagte Jack ernüchtert. »Ich habe mir vorgestellt, der Stein sei Dokugan Ryu. Ich wollte ihn töten, mich an ihm rächen.«
    »Rache ist etwas Selbstzerstörerisches. Sie frisst an dir, bis nichts mehr von dir übrig ist.« Sensei Yamada sagte es, als handelte es sich um etwas so Selbstverständliches wie den Mond am nächtlichen Himmel.
    »Aber er hat meinen Vater getötet!«
    »Ja, und er wird dafür zweifellos büßen, wenn nicht in diesem Leben, dann im nächsten. Aber glaube nicht, dass der Besitz dieses Schwertes dich allmächtig macht. Vergiss nie den Weg des Kriegers. Die Aufrichtigkeit, die Fähigkeit zu beurteilen, was falsch und was richtig ist, ist der Schlüssel zum Selbstverständnis des Samurai.«
    Er nahm Jack am Arm und führte ihn zu der alten Kiefer am Ende des Gartens, deren Ast von einer hölzernen Krücke gestützt wurde.
    »Die Güte, das Mitleid mit anderen, liegt dem Weg des Kriegers zugrunde. Auf diesem Weg ist kein Platz für Zorn und Wut, und es gibt keine Feinde. Denn im Grunde geht es um die Liebe. Der Weg des Kriegers hat nicht das Zerstören und Töten zum Inhalt, sondern die Förderung des Lebens. 8 Seinen Schutz.«
    Sensei Yamada blieb vor der alten Kiefer stehen und sah Jack an.
    »Jack-kun, wie Masamoto-sama sagte, hast du gerade erst begonnen, den Weg des Kriegers kennenzulernen. Aber du musst auch den Weg des Schwertes kennenlernen. Kendo .«
    Er lächelte geheimnisvoll und seine scharfen Augen funkelten wie kleine Sterne. Dann verschwand er im Dunkeln hinter dem Baum. Jack blieb allein zurück, über sich den japanischen Himmel.
    Als er wieder aufblickte, flog eine Sternschnuppe durch die Nacht. Sie leuchtete hell auf und erlosch. Die Spur, die sie in den Himmel gebrannt hatte, verging wie die Glut des Feuers.
    Im selben Moment hatte Jack eine Erleuchtung. Auch er befand sich auf einer Reise mit ungewissem Ziel. Aber er hatte sich für einen Weg entschieden und würde nicht umkehren.
    Er hatte den Weg des Kriegers gewählt.
    8 »Auf diesem Weg ist kein Platz für Zorn und Wut, und es gibt keine Feinde. Denn im Grunde geht es um die Liebe. Der Weg des Kriegers hat nicht das Zerstören und Töten zum Inhalt, sondern die Förderung des Lebens.« Morihei Ueshiba, Begründer des Aikido, aus: John Stevens, Budo Secrets, © 2001 John Stevens, Abdruck mit freundlicher Genehmigung von Shambhala Publications Inc., (shambhala.com)

Danksagung
    Mein besonderer Dank gilt folgenden Personen, die wesentlich zur Entstehung des vorliegenden Buches beigetragen haben: Charlie Viney, mein Agent, der mich frühzeitig zu diesem Buch ermutigt und mir tatkräftig geholfen hat, meinen ersten Roman Wirklichkeit werden zu lassen; Sarah Hughes, meine Lektorin bei Puffin, für ihren unbestechlichen Blick und dafür, dass sie aus meinem Mauskript wie ein Samurai ein wasserdichtes Buch geschmiedet hat; Pippa Le Quesne für sachkundige und konstruktive Anregungen zu den ersten Entwürfen; Tessa Girvan von der ILA für tatkräftige Hilfe nach außen; der Sasakawa Foundation und der Society of Authors für die Verleihung des Great Britain Sasakawa Award 2007 und die Möglichkeit, für wichtige Recherchen nach Japan
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