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Samtheiß

Samtheiß

Titel: Samtheiß
Autoren: Unknown
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machen wir mit Angus?

    W as machen wir mit Angus?« fragte John.
    »Ich weiß es nicht, und es interessiert mich auch nicht besonders.« Louise seufzte matt.
    Angus verdiente Zuchtgeld. Er war ein guter Bulle und ein exzellenter Zuchtstier. Es klappte jedesmal. Er kletterte auf den Rücken der Kuh, steckte seinen riesigen Penis in sie hinein, und das war’s. Jetzt, da sie vorhatten, sich voneinander zu trennen, wollte keiner von beiden das Farmhaus behalten. Sie waren Schriftsteller und hatten beschlossen, daß es auf dem Land nicht gut war, allein zu leben. Sie wollte eine Stelle als Verlagsassistentin in der Stadt annehmen. Er würde an der Hochschule lehren und hatte bereits eine Stelle als Dozent gefunden, ebenfalls in der Stadt. Sie waren sich einig, daß die Stadt groß genug sein würde für beide. Einen Käufer für das Haus und die fünf Morgen Land hatten sie schon gefunden. Dem Mann, der das Haus kaufen wollte, gehörte der Eisenwarenladen im Dorf. Er lebte mit seiner Frau und drei kleinen Kindern über dem Geschäft und war glücklich, das Haus und all das Land so günstig zu bekommen. Aber Angus wollte er nicht.
    John ging hinaus und stand an der Koppel, auf der Angus gehalten wurde. Der Bulle schnaubte, scharrte mit den Hufen und stürmte auf ihn zu. Er hatte glänzendes, schwarzes, dickes Fell und war ein stattliches Geschöpf. Breite Brust, breite Lenden und ein breiter Rücken. John streckte die Hand aus und streichelte Angus zwischen den Augen. Das Tier ließ sich diese Berührung einen Augenblick gefallen, wirbelte dann herum und preschte auf die andere Seite der Koppel.
    John fing an, Leute anzurufen - alle möglichen, die ihm gerade so einfielen -, um für Angus einen Käufer zu finden. Den Tierarzt, den Tierfutterladen und alle Farmer, deren Kühe Angus besprungen hatte. Niemand wollte ihn haben. »Weißt du, Louise, du könntest dir auch ein wenig Mühe geben.«
    »Mühe geben! Ich habe mir Mühe gegeben. Deshalb trennen wir uns ja. Ich habe mir Mühe gegeben und du nicht!« Wenn sie wütend war, traten ihre Augen etwas hervor.
    »Ich meine nicht unsere Ehe. Ich spreche von Angus. Was machen wir mit Angus?«
    »Das ist Gott sei Dank dein Problem, nicht meines. Und ab Freitag kümmert es mich überhaupt nicht mehr. Ich verlasse das Haus um zehn, der Zug in die Stadt geht um zehn Uhr fünfundvierzig.«
    »Und wie willst du zum Bahnhof kommen?«
    »Du fährst mich natürlich.«
    Er schwieg. Er betrachtete das Grübchen an ihrem Kinn. Früher hatte er es immer geküßt und ihren Schönheitsfleck genannt. So, was jetzt? Eine Anzeige in der Zeitung. Keine schlechte Idee, etwa SIE HOLEN IHN AB, UND ANGUS BESORGT ES... Niemand würde das drucken. Wie wär’s mit einem Limerick?
    DA WAR MAL EIN STIER NAMENS ANGUS, SEINE WEIBERGESCHICHTEN WAREN WIRKLICH... Nichts reimt sich auf Angus. Außerdem zu viele Wörter, zu teuer, ZU VERKAUFEN. BILLIG WEIL DRINGEND. Gleich morgen früh würde er die Zeitung anrufen.
    Als er, die Hände in den Taschen, in die kühle Abenddämmerung hinaustrat, wurde es bereits dunkel. Er atmete tief durch. Es roch gut, nach Landluft und nach Angus. Sie beschwerte sich immer, wenn der Wind von Westen kam. Er trug den Geruch von Angus direkt in die Küche. Jetzt stand der Bulle auf dem kleinen Hügel, und das schwächer werdende Licht ließ nur noch seine Umrisse erkennen. Er war beeindruckend! Angus mit einer Kuh zu beobachten war aufregend, besonders beim erstenmal.
    Ihre aufregendste Nacht miteinander hatten sie erlebt, nachdem Angus seine erste Kuh bestiegen hatte. Der Besitzer der Kuh, ein alter Farmer, der auf einem Grashalm herumkaute, gab während der Prozedur laufend seine Kommentare ab. Louise konnte sich kaum das Lachen verbeißen, während der Farmer redete. »Sieht ganz so aus, als ob er ihn reinkriegt. Sie steht so hübsch ruhig da und wartet, was? Flora ist eine gute Kuh, jawohl. Ich wollte, Janet wäre auch so. Is meine Frau, wissen Se. Na da schau her. Der zeigt’s ihr aber wirklich!« Dann kicherte der Alte fröhlich vor sich hin und spuckte aus.
    In jener Nacht wollte Louise von hinten gevögelt werden. John dachte an Angus und die Kuh. Er spürte, daß sein Penis größer war als je zuvor. Louise schrie auf. »Fester. Fester!« Als er kam, blieb er steif. Sie sah ihn bewundernd an. »Ooh, wie groß du bist! Er ist immer noch riesig! Bist du nicht gekommen? Ich weiß, daß du gekommen bist. Willst du noch mal?« Und sie taten es. Viermal in jener Nacht. Am
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