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Sambanächte mit dem Playboy

Sambanächte mit dem Playboy

Titel: Sambanächte mit dem Playboy
Autoren: Susan Stephens
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Warum klingelte ihr Handy nicht? Was war mit Lucia passiert?
    „Warum so eilig?“
    „Ich dachte, Sie würden sich freuen, nicht weiter verhört zu werden.“
    „Nein, ich mag Ihre Überlegungen“, widersprach Ruiz. „Sie haben eine großartige Kombinationsgabe, Holly. Sind Sie künstlerisch tätig? Oder in der Werbung?“
    „Werbung? Nein. Ich hoffe, dass ich bald Journalistin werde“, entgegnete sie, obwohl sie im Moment noch daran zweifelte, es bis zum ersten Gehaltsscheck zu schaffen. Ihre Interviewtechnik war jedenfalls nicht der Rede wert, denn sie hatte immer noch keine Ahnung, wo Ruiz herkam, was er machte …
    „Haben Sie einen Job in Aussicht?“
    Sofort hellte sich Hollys Miene auf. „Ja, ich beginne am Montag als ganz niedere Praktikantin beim ROCK! Magazine …“
    „ROCK! Magazine. Wow!“ Ruiz pfiff bewundernd durch die Zähne. „Herzlichen Glückwunsch. Nicht jeder fängt sein Berufsleben in London bei den Top Drei an.“
    „So toll ist es gar nicht“, wehrte Holly ab. „Sie wissen doch, dass man ganz klein anfängt? Nun, das hier ist noch winziger.“
    Ruiz lachte und schob seine Kaffeetasse fort. „Erzählen Sie mir mehr“, forderte er sie auf.
    „Ich bin als Mädchen für alles engagiert in dem Team, das den Kummerkasten betreut. Der Job ist so unbedeutend, dass er quasi unsichtbar ist. Solange ich vernünftigen Kaffee koche, komme ich wahrscheinlich prima klar.“
    „Nun, zumindest machen Sie Ihre Hausaufgaben“, resultierte Ruiz und schaute mit gespieltem Ernst auf ihre leeren Kaffeetassen.
    Holly lachte. „Und was ist mit Ihnen?“ Sie errötete, als er sie amüsiert anschaute. „Es tut mir leid. Ich mache es schon wieder, nicht wahr?“, murmelte sie. „Sie müssen mich für furchtbar unhöflich halten, dass ich Ihnen all diese Fragen stelle, wo wir uns doch gerade erst kennengelernt haben.“
    „Nein“, sagte er. „Ich halte Sie für ein süßes Mädchen.“
    Autsch.
    „Eines Tages werden Sie eine hervorragende Journalistin sein.“
    „Ist das die höfliche Art, mir zu sagen, dass ich von Natur aus neugierig bin?“
    „Nein. Es bedeutet, dass Sie Interesse an der Welt und Ihrer Umgebung haben“, erwiderte Ruiz.
    Sie widersprach ihm nicht – zumal Hollys Welt gerade auf die Größe eines Tisches geschrumpft war.
    „Also, Holly-angehende-Journalistin, nur um eins klarzustellen: Ich liebe Skifahren und Surfen, insofern hatten Sie recht, aber ich bummele nicht nur so durchs Leben.“
    „Und was tun Sie stattdessen?“
    Ruiz grinste sie an. „Betrachten Sie es mal so: Ab jetzt kann sich Ihre Interviewtechnik nur verbessern.“
    Das muss sie auf jeden Fall, dachte Holly, denn ansonsten habe ich nichts, worüber ich schreiben kann. „Nun, vielen Dank, dass ich an Ihnen proben durfte.“
    „Nicht der Rede wert“, entgegnete er gut gelaunt. Um seine sinnlichen Lippen spielte ein Lächeln.
    Holly fragte sich noch, wie sie es je schaffen sollte, ihren Blick von seinem Gesicht loszureißen, als die Kellnerin an ihren Tisch trat und die Rechnung brachte.
    Das Café füllte sich, und sie brauchten den Tisch, erklärte die junge Frau entschuldigend.
    „Es ist Lunchtime, und die Leute wollen ins Trockene“, stimmte Holly zu, die bereits aufgestanden war. Sie hatte Ruiz genug Zeit gestohlen. Doch als sie nach der Rechnung greifen wollte, kam er ihr zuvor. „Das geht auf mich“, erklärte er, „und falls Ihre Kleider in die Reinigung müssen, werde ich das natürlich auch übernehmen.“
    „Nein, nein, das ist nicht nötig“, erwiderte Holly und griff nach ihrem Koffer. In diesem Moment klingelte ihr Handy.
    „Lassen Sie mich Ihnen helfen“, schlug Ruiz vor, als sie versuchte, Gepäck und Telefon gleichzeitig zu koordinieren.
    Mit Erleichterung blickte sie auf die Nummer im Display, nahm den Anruf entgegen und sagte rasch: „Kannst du eine Minute dran bleiben?“ Dann presste sie das Handy gegen die Brust und sagte so höflich wie möglich zu Ruiz: „Ich komme schon klar. Tut mir leid.“
    „Es tut Ihnen schon wieder leid?“, erklärte Ruiz trocken, dessen Lächeln zwei Grübchen in seine Wangen zauberte. „Sie verbringen viel Zeit damit, Dinge zu bedauern, Holly …“
    Sie wusste nicht, was sie darauf sagen sollte, also starrte sie ihn einfach nur an und hoffte, dass sie sich noch lange an diesen dunklen, eindringlichen Blick erinnern würde. „Leben Sie wohl, Ruiz. Vielen Dank für die Einladung.“
    „Leben Sie wohl, Holly“, rief er ihr hinterher, als
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