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Sag Ja zu Lust und Liebe!

Sag Ja zu Lust und Liebe!

Titel: Sag Ja zu Lust und Liebe!
Autoren: Heidi Rice
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Hatte sie wirklich einen so furchtbaren Irrtum begangen? Hatte sie seine Absichten ihr und dem Baby gegenüber völlig falsch interpretiert?
    „Warum willst du mich überhaupt heiraten?“, fragte sie den Tränen nahe. „Wenn du weder mit mir noch mit dem Kind leben willst?“ Eine einzelne Träne kullerte über ihre Wange.
    „Louisa, um Himmels willen, warum weinst du? Du weißt doch, wieso ich dich gebeten habe, mich zu heiraten. Ich möchte nicht, dass mein Kind unehelich ist.“
    Sie schluckte den Schluchzer hinunter, der ihr in der Kehle steckte, indem sie die Finger auf die Lippen presste. Sie war eine absolute Närrin gewesen. Er liebte sie überhaupt nicht. Doch was noch viel schlimmer war – er liebte auch ihr Kind nicht.
    Mit fahrigen Bewegungen raffte sie die Decke zusammen und stand auf. Der Schmerz war beinahe mehr, als sie ertragen konnte. „Ich muss zurück nach Hause“, stammelte sie, während sie auf das Badezimmer zueilte.
    Sie hatte kaum zwei Schritte getan, als Luke sie zu sich herumwirbelte. „Was ist los mit dir?“
    „Fass mich nicht an!“, fauchte sie und bemühte sich, ihre Verzweiflung nicht zu zeigen.
    „Okay“, sagte er und hob beide Hände. „Ich werde dich nicht berühren, wenn du mir verrätst, warum du so schockiert bist. Du musst doch einsehen, dass es die beste Lösung für alle Beteiligten ist?“
    Sie wischte sich die Tränen von den Wangen, fest entschlossen, nicht vor ihm zusammenzubrechen. Auch sie hatte ihren Stolz. Im Moment war das sogar das Einzige, was ihr geblieben war. Doch plötzlich kam ihr ein neuer, schrecklicher Gedanke, und ihre Beine begannen zu zittern.
    „Warum hast du mit mir geschlafen, Luke? Lag es daran, dass du mich begehrt hast, oder war es einfach nur ein gutes Mittel, um mich zu dieser Farce einer Ehe zu überreden, die du planst?“
    „Ich weiß nicht, was du meinst“, erwiderte er, doch sie erkannte den Hauch von Panik, ehe er ihn verbergen konnte.
    „Unsere Ehe wird absolut rechtskräftig sein.“ Er packte sie am Arm und zog sie an sich. „Und ich beabsichtige, all meine ehelichen Rechte einzufordern – also wird es keine Farce sein.“
    Sie riss sich von ihm los. „Natürlich ist es eine Farce! Was sonst sollte es sein, wenn wir uns nicht lieben? Wenn wir keine gemeinsame Zukunft haben?“
    Im ersten Moment sah er aus, als hätte sie ihn geschlagen. Doch dann lachte er tonlos.
    „Was hat denn Liebe damit zu tun?“, fragte er so fassungslos, dass sie zu zittern begann. „Wir reden hier über eine ungeplante Schwangerschaft und zwei Menschen, die eine starke sexuelle Anziehung zueinander verspüren. Ich suche nicht nach Liebe, und du auch nicht.“
    Sie rieb sich die Arme, um die Kälte zu vertreiben. All ihre Hoffnungen und Träume zerfielen in diesem Augenblick zu Staub. „Dummerweise täuschst du dich da. Ich suche nach Liebe.“ Noch mehr Tränen strömten ihre Wangen hinab, doch diesmal machte sie sich nicht die Mühe, sie fortzuwischen. „Für dich war das alles nur ein Spiel, nicht wahr?“, wisperte sie, weil sie urplötzlich klarsah. Er hatte ihre Gefühle nur benutzt, ihr romantisches Herz, und sie hatte es widerstandslos zugelassen. Der Zorn verrauchte und machte Platz für eine riesige Leere. „Du musst immer gewinnen, nicht wahr, Luke? Mit allen Mitteln.“
    Er versuchte, die Angst zu bekämpfen, die ihn angesichts der Traurigkeit in ihrer Stimme überfiel. „Das stimmt nicht“, entgegnete er verzweifelt. „Ich habe niemals vorgegeben, mehr zu wollen. Das habe ich nie gesagt. Ich war fair. Du bist diejenige, die das hier zu etwas macht, was es nicht ist.“ Selbst in seinen eigenen Ohren klangen die Worte hohl.
    „Du hast recht“, erwiderte sie. Die Resignation in ihrer Stimme ließ seine Panik ins Unermessliche wachsen. „Du hast nie gesagt, dass du mehr willst. Vermutlich warst du tatsächlich fair. Das Problem ist nur, dass ich schon vor Tagen aufgehört habe zu spielen, als ich den dummen Fehler beging, mich in dich zu verlieben.“
    Instinktiv zuckte er vor den Worten zurück. Sie war nicht die erste Frau, die ihm sagte, dass sie ihn liebte. Doch irgendetwas in seinem Inneren löste sich – und all die Plattitüden, mit denen er in der Vergangenheit über ungewollte Liebeserklärungen hinweggegangen war, gingen ihm einfach nicht über die Lippen.
    „Weißt du, was die Ironie bei der Sache ist?“, flüsterte sie. „Du hast weitergespielt, dabei hattest du längst gewonnen.“
    Die stille Akzeptanz,
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