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Sag Ja zu Lust und Liebe!

Sag Ja zu Lust und Liebe!

Titel: Sag Ja zu Lust und Liebe!
Autoren: Heidi Rice
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ihn am liebsten geschlagen hätte. „Außerdem stehst du noch unter Schock, das verstehe ich. Aber wir haben eine Menge zu bereden, und Havensmere ist nun mal der Ort, wo wir das tun werden.“
    Louisa streckte sich und verschränkte die Arme über der Brust. „Geht das einfach nicht in deinen Kopf hinein? Mit dir will ich nirgendwohin fahren.“
    Er strich sich die Haare aus der Stirn, zog den Zündschlüssel ab und seufzte schwer. „Ich weiß.“
    Zum ersten Mal bemerkte sie die Spuren der Erschöpfung um seine Augen herum, und als er sie jetzt anblickte, fiel ihr noch etwas anderes auf – etwas, das sie überraschte. War da etwa Besorgnis? Hatten ihn die Geschehnisse des heutigen Tages genauso aus der Bahn geworfen wie sie?
    „Ob es uns gefällt oder nicht“, fuhr er nüchtern fort, „wir haben ein Kind gezeugt und müssen uns jetzt mit den Konsequenzen auseinandersetzen. Du musst diese Feindseligkeit begraben. Sie ist vollkommen kontraproduktiv.“
    Er hatte es schon wieder getan. Gerade als sie ein wenig Sympathie für ihn empfand, brachte er sie erneut auf die Palme. Allerdings mischte sich auch Angst hinzu. Was meinte er damit, wenn er davon sprach, sich mit den Konsequenzen auseinandersetzen zu müssen? Er war wohlhabend und einflussreich, und er hatte bereits die Initiative übernommen und ihre medizinische Betreuung organisiert. In der Arztpraxis hatte sie sich quasi in einer Art Trancezustand befunden, dennoch hatte sie laut und deutlich gehört, wie er bereits einen neuen Termin für sie ausgemacht hatte.
    Wollte er sie etwa zu einer Abtreibung zwingen?
    Der Gedanke, dass er dieses Baby vielleicht nicht wollte, hätte sie unheimlich zornig machen müssen, doch stattdessen fühlte sie nur eine überwältigende Traurigkeit – und eine bis in die Knochen reichende Erschöpfung. Der Zorn und die Empörung verpufften mit einem Schlag.
    Sosehr es ihr auch widerstrebte, es zuzugeben, in mancherlei Hinsicht hatte er recht. Sie war müde und überreizt – und immer noch vollkommen schockiert. Was nur bedeutete, dass sie im Moment nicht in der Verfassung war, sich mit ihm zu streiten, zumal er es offensichtlich gewohnt war, stets seinen Willen durchzusetzen. Sie musste erst einmal eine Nacht schlafen und ihre Kräfte neu sammeln. Wenn sie jetzt mit ihm zu seinem Landsitz fuhr, würde sie sich diese Atempause verschaffen können.
    Allerdings gab es da eine Sache, die sie von Anfang an klarstellen musste, ehe er noch weitere Forderungen stellte.
    „Wenn ich ehrlich bin, dann finde ich dein bevormundendes, überhebliches Verhalten ‚kontraproduktiv‘. Wenn du aufhören würdest, so zu tun, als wäre ich dein persönlicher Besitz, vielleicht könnte ich dann meine ‚Feindseligkeit begraben‘?“ Nun ja, zumindest ein bisschen davon.
    Luke hob die Augenbrauen. Ihm war deutlich anzusehen, dass ihm die Einschätzung seines Charakters nicht sonderlich gefiel. Sein Kiefer spannte sich an.
    Außerdem zuckte wieder ein Muskel an seiner Wange, was mit einem Schlag eine gefährliche Erinnerung an jene Nacht zurückbrachte. Damals hatte er genauso ausgesehen, als er sich bemüht hatte, seinen Höhepunkt noch hinauszuzögern, während ihr Körper schon explodierte. Die Reaktion ihres Körpers, die auf diese Erinnerung folgte, schockierte Louisa. Ihre Brustspitzen richteten sich auf, und sie spürte, wie ihr Unterleib von einer erregenden Hitze erfasst wurde.
    Sie presste die Beine zusammen und schlang die Arme um die Taille. Was war nur los mit ihr? Er hatte sie benutzt, sie verletzt, nun wollte er sie zwingen, ihr Baby abzutreiben, und dennoch begehrte sie ihn?
    Ignoriere es.
    „Was ist los?“ Seine tiefe, eindringliche Stimme durchbrach ihr Gedankenchaos. „Bist du krank?“
    Louisa zwang sich, die Panik zu bekämpfen. „Nein, mir geht es gut“, murmelte sie.
    Sanft strich er mit einer Fingerspitze über ihre Wange. „Du siehst blass aus. Ist dir immer noch morgens übel?“
    Die Berührung ließ sie zusammenzucken. „Nein.“ Im Moment war ihr sicher nicht übel. Ganz im Gegenteil.
    Das plötzliche Verlangen, das sie verspürte, musste etwas mit den Schwangerschaftshormonen zu tun haben, ganz bestimmt. Keinesfalls fühlte sie sich zu ihm hingezogen. Es war einfach nur eine seltsame chemische Reaktion, jawohl!
    „Ich habe Personal im Haus“, erklärte er und beobachtete sie aufmerksam. „Der Landsitz umfasst beinahe sechzig Zimmer und über hundert Hektar Land. Dort haben wir die Zeit, den Platz und die
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