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Saeure-Basen-Haushalt

Saeure-Basen-Haushalt

Titel: Saeure-Basen-Haushalt
Autoren: Michael Worlitschek
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Haushaltszucker, süßem Kuchen etc. zu essen, führt paradoxerweise immer wieder zur Unterzuckerung – und zur Übersäuerung. Unterzuckerung deshalb, weil rasch der Gegenspieler – das Insulin – zur Ausschüttung kommt und der Blutzuckerspiegel zu stark absinkt, was wiederum zu Heißhunger auf Süßes führt – ein Teufelskreis ist entstanden. Übersäuerungszustände entstehen durch Gärungsvorgänge im Darm.
Hyperinsulinismus: zu viel Insulin
    Erschrecken Sie bitte nicht vor diesem Wort. Insulin ist jedem bekannt, hyper heißt zu viel, Hyperinsulinismus ist also ein Zustand, mit dauernder Insulinausschüttung. Wir haben schon gehört, der Mensch ist ein endliches Wesen, und auch jede Hormonausschüttung hat seine Grenzen. Aber warum kommt es zu diesem Zustand? Lassen Sie mich dies erklären.
    Schokolade, Bonbons, Eis – immer wieder wird gerne zur süßen Verführung gegriffen. Die Deutschen sind beim Zucker Rekordverbraucher: rund 35 Kilogramm nimmt jeder Bundesbürger durchschnittlich im Jahr auf. Doch der geliebte Zucker wird unterschiedlich in seinen Wirkungen von der Schulmedizin und der Naturheilkunde beurteilt.
    Noch vor 150 Jahren war Zucker ein seltener Luxusartikel für Reiche. Von Natur aus ist Zucker in Obst, Gemüse und Trockenfrüchten enthalten. Den weißen oder brauen Zucker aus dem Geschäft bräuchtenwir also gar nicht. Kartoffeln, Getreide und Brot enthalten Stärke, die der Organismus auch wieder in Kohlenhydrate, also Zucker umbaut.
    Manche brauchen jedoch schon morgens als Energieschub ihr Honig- oder Marmeladebrot, nicht nur, weil es süß schmeckt. Doch das Brot selbst schmeckt auch süßlich, wenn es nur lange genug gekaut wird! Denken wir an den schon genannten Satz: Kauen und einspeicheln! Beim Kauvorgang wirken die Enzyme im Speichel und spalten die Stärke in kleinere Zuckermoleküle, da unser Körper nur Stoffe aufnehmen kann, die aus einfachen Bausteinen bestehen. Nur diese können vom Darm ins Blut weitergeleitet werden. Und der kleinste Zuckerbaustein ist der Einfachzucker Glukose, der sich auch als Blutzucker messen lässt.
Regulation des Blutzuckerspiegels
    Zwei Hormone, Insulin und Glukagon (beide werden in der Bauchspeicheldrüse gebildet) steuern den Stoffwechsel der Kohlenhydrate. Insulin senkt den Blutzuckerspiegel, Glukagon hebt ihn. Verzehrt man Kohlenhydrate, steigt der Blutzuckerspiegel.
    Wird reichlich Süßes gegessen, steigt der Blutzuckerspiegel sehr rasch, denn den Einfachzucker aus Süßigkeiten kann der Körper schnell aufnehmen. Um dem Anstieg des Blutzuckerspiegels entgegenzuwirken, wird nun Insulin aus der Bauchspeicheldrüse ausgeschüttet. Dies kann der Körper nicht ganz präzise steuern, und so kann der Blutzucker in einen relativen Unterzuckerbereich abgleiten. Als Folge bekommt das Gehirn wieder zu wenig Brennstoff, es signalisiert: den Blutzuckerspiegel erhöhen. Und der Kreislauf beginnt von vorne. Ein dauerhaft überhöhter Blutzuckerspiegel führt zu Bluthochdruck, Fettsucht und Diabetes mellitus.
    Anders ist es beim Genuss von langkettigen Zuckermolekülen, wie der Stärke aus Kartoffeln, Getreide und Brot. Hier braucht der Körperzum Abbau mehr Zeit, der Blutzuckerspiegel steigt wesentlich langsamer, und die nachfolgende Ausschüttung von Insulin erfolgt harmonischer. Wir haben deshalb nach einer stärkehaltigen Mahlzeit nicht so schnell wieder Hunger.
Unterzuckerung und Heißhungerattacken
    Auch ein nicht zuckerkranker Mensch kann demnach eine Unterzuckerung (Hypoglykämie) erleiden, wenn er viele schnell resorbierbare Kohlenhydrate ohne Ballaststoffe zu sich nimmt, zum Beispiel ein Frühstück mit Weißbrot, Marmelade und Zucker im Kaffee. Dann treiben Zucker und Stärke überfallartig den Blutzuckerspiegel in die Höhe, was eine entsprechend hohe Insulinausschüttung hervorruft.
    Das Insulin bewirkt eine übergründliche Säuberung des Blutes von Zucker, was eine Unterzuckerung mit Heißhungerattacke auslöst. Um solche Anfälle zu vermeiden, die meist am späteren Vormittag oder kurz nach Mitternacht auftreten, sollte man ein Frühstück mit ausreichend Ballaststoffen (Vollwertbrot) zu sich nehmen. Der nächtlichen Unterzuckerung kann durch eine kleine Mahlzeit am Abend vorgebeugt werden.
    Sobald Sie als gesunder Mensch weniger essen, also Ihre tägliche Energiezufuhr vermindern, werden bei gleich bleibendem Energieverbrauch Glykogen und Fett im Körper abgebaut, um den Zuckerspiegel im Normalbereich zu halten. Da das nicht immer völlig
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