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Saeuglingsschwimmen

Saeuglingsschwimmen

Titel: Saeuglingsschwimmen
Autoren: Lilli Ahrendt
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(vgl. Bresgen & Diem, 1981; Ahr, 1993 2 ; Raabe-Oetker, 1998).
    Bei älteren Säuglingen wird das bewusste Reagieren auf ein Signal mit nachfolgendem Untertauchen beschrieben (vgl. van Dyk, 1996). Mithilfe eines kinästhetischen Reizes (Herausheben des Körpers) wird der Säugling auf das anschließende Untertauchen vorbereitet (vgl. Kochen & McCabe, 1986).
    Das bewusste Erlernen des Untertauchens wird bei Bauermeister (1984 9 , S. 65) mit Kleinkindern ab 18 Monaten beschrieben. Sie lernen das Untertauchen durch spielerische Anweisungen und Nachahmen. Auf das instinktive Atemanhalten des Kindes beim Benetzen des Gesichts mit Wasser weist Hunt-Newman (1967, S. 42) hin.
    Auch Camus, Moulin & Navarro (1994, S. 237ff.) gehen davon aus, dass jeder Mensch altersunabhängig durch den Mund-Nase-Reflex und die Anatomie des Hals-Nasen-Rachenraums (Stimmritze) vor dem Eindringen von Wasser in die Lunge geschützt ist.

    Das Ablaufschema ( vgl. Abb. 28 ) verdeutlicht zusammenfassend die Wasserguss- und Tauchmethode:

    Abb. 28: Ablaufschema zur Ermittlung der Tauchbereitschaft mit der Wassergussmethode und Tauchen
    Die Wassergussmethode ist das Ergebnis von langjährigen Beobachtungen und einer gesonderten Studie der Autorin, dass mit ihrer Hilfe die Tauchbereitschaft von Säuglingen angemessen bestimmt werden kann. Diese Methode richtet sich am jeweiligen Verhalten des Säuglings aus.
    Grundsätzliches zum Tauchen und zu den Tauchkriterien
Tauchen kann, muss jedoch nicht, Teil des Säuglingsschwimmens sein. Es gibt neben der Wassergewöhnung auch andere methodische Zielsetzungen.
Der Respekt vor dem Wasser ist ein natürlicher Selbstschutz des Menschen. Das Ziel der Wassergewöhnung mit kurzfristigem Untertauchen besteht darin, sich von einer (übersteigerten) Angst vor dem Wasser zu lösen. Kurzfristige Abwehr-, Angst- oder Unsicherheitsreaktionen sind entwicklungsgemäß und natürlich; sie verbieten ein Tauchen.
Nicht alle Kinder akzeptieren von vornherein das spritzende Wasser im Gesicht, beeinträchtigte Sicht und Wasser in Ohren, Nase oder Mund und stockenden Atem. Durch eine schrittweise, sanfte Gewöhnung kann im Allgemeinen jeder Mensch mit dem Wasser vertraut gemacht bzw. an das Wasser gewöhnt werden.
Der erste Tauchvorgang hängt weniger vom Alter als vielmehr von der individuellen Reaktion der jeweiligen Person ab. Diese Reaktion lässt sich durch den Wassergusstest ausloten.
Tauchen ist kein Zwang, sondern eine von den Eltern – auf den Rat des Kursleiters – getroffene Entscheidung, das Kind behutsam an die Situation zu gewöhnen. Die Einstellung des Kindes wird durch die Wassergussmethode ermittelt.
Vor einem Tauchvorgang soll der Kursleiter die Eltern über die Vor- und Nachteile des Tauchens aufklären. Die Tauchtechniken sind zu erklären, sodass sich die Eltern mit dieser Situation vertraut machen, d. h. Vertrauen in die eigenen Fähigkeiten und die ihres Kindes entwickeln.
Die ersten Tauchversuche sind unter Aufsicht des Kursleiters von den Eltern auszuführen und nicht an eine bestimmte Tauchtiefe oder Tauchdauer gebunden.
Eine zwanghafte, mit der Sorge des Verlernens begründete Regelmäßigkeit der Tauchübungen ist unbegründet. Das Tauchen soll emotional positiv erlebt und erlernt werden und in jeder Schwimmstunde hinsichtlich Reaktion und Akzeptanz des Kindes erneut überprüft werden. Eine unpässliche Tagesform oder emotional schwierige Phasen verbieten ein Tauchen.

6.2.4 BEWEGUNGSÜBUNGEN
    Es wird unterschieden zwischen passiven Bewegungsübungen, bei denen der Säugling von der Bezugsperson durch das Wasser bewegt wird, und aktiven Bewegungsübungen, bei denen der Säugling durch Spielanreize und -anregungen herausgefordert wird, sich selbst zu bewegen.
PASSIVE BEWEGUNGSÜBUNGEN
    Diese Bewegungsübungen, einem Übungskatalog (Cherek, 1984) entnommen und um eigene Übungsideen erweitert, setzen den Widerstand und den Auftrieb des Wassers bewusst als Bewegungsreiz oder -hilfe ein:
    Rhythmisches Heben und Senken des Kindes in der vertikalen Position (Hüpfen) – zum Lockern der Beine.
Seitliche Schwünge in horizontaler Bauch- oder Rückenlage des Kindes (Slalom) – zum Aufdehnen der Körperseiten.
Heben und Senken des Kindes in der Horizontalen mit und ohne aktiven Druck auf die Schulterblätter (Wellenbewegung) – zum Beweglichmachen und Aufrichten in der
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