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Russische Volksmaerchen

Russische Volksmaerchen

Titel: Russische Volksmaerchen
Autoren: Anton Dietrich
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d. h. mit meinem Tische vorlieb zu nehmen. Noch jetzt laden die Russen oft auf diese Weise Gäste zu sich ein. Salz und Brod ist auch eine gewöhnliche russische Begrüßungsformel, die man (wie unser »Gesegnete Malzeit«) gebraucht, wenn man die, welche man besucht, bei Tische trifft. Auf den Gruß der Eintretenden »Salz und Brod!« antworten die Begrüßten: »Wir bitten um Vergunst.«
Zum achten, neunten und zehnten Märchen.
    Die Urschriften dieser drei Märchen sind auf einzelnen Blättern gedruckt und mit Bildern versehen, die ersten beiden in Quart, letztes in Oktav.
Zum elften Märchen.
    Diese Volkssage scheint neueren Ursprungs zu sein, und gehört nicht zu den allgemein verbreiteten. Sie ist einzeln in Oktav mit guten neuen Buchstaben in der Urschrift gedruckt.
    Da bei dem Zaren nicht Bier gebraut, nicht Branntwein gebrannt wird. – Eine russische Redensart: der Zar hat Alles vorräthig, es braucht nichts erst zubereitet zu werden. Demnach soviel als: Da Alles angeschickt war, da es keiner Vorbereitungen bedurfte.
Zum zwölften Märchen.
    Ein wahrscheinlich ebenfalls neues Märchen, das nicht sehr verbreitet zu sein scheint. Die äußere Ausstattung desselben in der Urschrift entspricht ganz der des vorigen Märchens.
Zum dreizehnten Märchen.
    In mancher Hinsicht abweichend von dem gewöhnlichen Geiste der russischen Märchen, doch wurde mir versichert, es sei echt russisch. Druck auf einzelnen Quartblättern mit Bildern.
    Starosta, Dorfältester, Schulze.
    Die Neigung, auf dem Ofen zu liegen, theilt die Mehrzahl der russischen Bauern mit dem Narren Emeljan. Die Oefen sind sehr groß und behalten die Wärme lange; darum dienen sie auch im Winter zur Schlafstelle für ganze Familien, die bei dem Mangel an Federbetten und guten Matratzen ein warmes Lager zu suchen genöthigt sind. Um den Raum zu erweitern, legt man ohngefähr in der Mitte der Stube unmittelbar neben dem Ofen Breter, auf besonders dazu angebrachte Balken. Auf diesen Bretern, welche im Sommer wieder weggenommen werden, liegen die Kinder und in müßigen Minuten die Erwachsenen fast den ganzen Tag.
Zum vierzehnten Märchen.
    Dieses Märchen, welches man auch nicht mit Unrecht in's Gebiet der Fabel verweisen könnte, ist uralt und so bekannt, daß das Schemjaksche Urtheil zum Sprichwort geworden ist, dessen man sich noch heute häufig bedient, um den Ausspruch eines bestechlichen Richters zu bezeichnen. Prof. Snogiroff, welcher die Märchen nach ihrem Inhalte verschiedentlich eintheilt, rechnet es zu dem satinischen. Schemjaka ist übrigens auch eine geschichtliche Person; er war ein durch Grausamkeit sich auszeichnender Großfürst von Rußland und herrschte um das Jahr 1446. Die Urschrift dieser Erzählung, welche ich der Güte des Prof. Snegiroff verdanke, ist auf einen Bilderbogen von gewöhnlicher Größe gedruckt und mit den Bildern in acht Felder vertheilt.
Zum fünfzehnten Märchen.
    Muthmaßlich ein ursprünglich französisches Märchen, jetzt aber in der hier gegebenen Form ganz in Rußland eingebürgert. Die Urschrift ist auf einzelnen Quartblättern mit Bildern fehlerhaft gedruckt.
Zum sechszehnten Märchen.
    Die Urschrift ist auf neun Quartblättern mit Bildern gedruckt.
Zum siebzehnten Märchen.
    Die Urschrift dieses sehr beliebten und verbreiteten Märchens ist auf zwei und dreißig Quartblättern gedruckt und mit Bildern geziert. Die Platte hat immer zwei Blätter oder einen halben Bogen zugleich bedruckt; am Ende des letzten Blattessteht die Jahrzahl 1822. Der Erzähler dieser Volkssage hat einige Zeichnungen darin angelegt und unausgeführt gelassen, die zu recht guten weitern Entwickelungen und Beziehungen hätten verbraucht werden können. Rätselhaft und zwecklos ist die Erscheinung des kleinen alten Mannes, welcher den jungen Jeruslan Jeruslanowitsch vom Pferde bläst; wenn es nicht etwa die Absicht des Erzählers war, den Hochmuth des jungen Helden dadurch zu demüthigen, daß er ihn durch einen scheinbar ganz unbedeutenden und schwachen Greis mit leichter Mühe besiegen läßt. Ebenso erfährt man nicht, was aus der von Jeruslan Lasarewitsch begünstigten Prinzeß Legia wird, welche er auffordert, furchtlos auf dem freien Felde zu bleiben, indem er ihr das Versprechen gibt, sich bald wieder bei ihr einzufinden. Er erfüllt sein Versprechen nicht, und es wird ihrer überhaupt nicht wieder gedacht. Unerwähnt darf nicht bleiben, daß sich in der Urschrift einige nicht echt russische Wortfügungen befinden.
    Er legte den
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