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Rueckruf-Training fuer Hunde

Rueckruf-Training fuer Hunde

Titel: Rueckruf-Training fuer Hunde
Autoren: Katharina Schlegl-Kofler
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wahrnahmen. Um das zu prüfen, ließ Pawlow unmittelbar vor der Fütterung eine Glocke erklingen. Der Ton ist zunächst für einen Hund ohne irgendeine Bedeutung. Erst durch die Verknüpfung mit Futter über einen gewissen Zeitraum wird er für den Hund bedeutend. Nun reichte schließlich allein der Glockenton, um den Speichelfluss auszulösen. Eine solche Konditionierung kann auch wieder gelöscht werden. Bleibt der natürliche Reiz, also hier das Futter, nach dem Glockenton längere Zeit aus, verliert der konditionierte Reiz (hier die Glocke) seine Bedeutung wieder.
    In der Hundeausbildung Hier macht man sich diese Art der Konditionierung zunutze, indem man ein bestimmtes Verhalten mit einem bestimmten Signal (Wort, Pfiff oder Sichtzeichen) verknüpft. Hört der Vierbeiner also Ihr Komm-Signal, während er sich zu Ihnen auf den Weg macht, verknüpft er es mit dem Kommen. Letztlich wird dann das Signal (hoffentlich!) reflexähnlich zum Auslöser des erwünschten Verhaltens.
    Lernen durch Beobachten Aber auch ohne gezieltes Training lernt der Hund verschiedene Zusammenhänge im Alltag. Ziehen Sie zum Beispiel immer eine ganz bestimmte Jacke an, wenn Sie mit dem Hund rausgehen? Dann haben Sie vermutlich schon gemerkt, dass er sofort wedelnd zu Ihnen kommt, wenn Sie diese Jacke vom Haken nehmen. Nicht aber, wenn Sie Ihre Bürojacke anziehen. Die zunächst bedeutungslose Jacke wurde durch die Verknüpfung mit dem geliebten Spaziergang zum konditionierten Reiz. Würden Sie diese Jacke aber nun nur noch anziehen, wenn Sie nicht mit dem Hund gehen, würde sie nach einiger Zeit wieder bedeutungslos werden.

    Eine unbewusste klassische Konditionierung, die häufig geschieht: Der Hund freut sich schon, weil er gelernt hat, dass diese Jacke immer den Spaziergang ankündigt.

    Lernen am Erfolg: Der Hund hat durch Ausprobieren festgestellt, dass es sich lohnt, auf dem Tisch nach Fressbarem Ausschau zu halten.
    Primäre und sekundäre Verstärker
    PRIMÄRE VERSTÄRKER Sie haben wie Futter von Natur aus eine große Bedeutung für den Hund.
    SEKUNDÄRE VERSTÄRKER Sagen Sie nun unmittelbar vor jedem Belohnungshappen ein bestimmtes Wort, das Sie für nichts anderes verwenden, etwa »Suuuuper«. Nach vielen Wiederholungen verknüpft der Hund das Wort mit dem Happen. Dadurch wird das Wort allein zum Belohnungsversprechen. Es ist ein konditionierter oder sekundärer Verstärker geworden.
    Sie können nun allein mit diesem Wort im richtigen Moment loben, und es macht nichts, wenn es mal länger dauert, bis Sie den Belohnungshappen aus der Tasche geholt haben.
Die instrumentelle oder operante Konditionierung
    Diese Form des Lernens heißt auch Lernen am Erfolg oder Lernen durch Verstärkung. In Versuchen des amerikanischen Psychologen Burrhus Frederic Skinner (1904–1990) lernten zum Beispiel Ratten durch Ausprobieren, dass nur bei Betätigung eines Hebels Futter in die Futterschale fiel. Es folgte also auf ein bestimmtes Verhalten etwas Angenehmes. Andere lernten, mit einem Hebel den Stromfluss im Boden ihres Käfigs abzustellen. Sie konnten etwas Unangenehmes abstellen. Bei wieder anderen hatte das Betätigen eines Hebels einen unangenehmen Stromimpuls zur Folge. Bei dieser Art der Konditionierung gibt es also verschiedene Formen.
    Die Aussicht auf Futterbelohnung motiviert die meisten Vierbeiner sehr stark dazu, erwünschtes Verhalten wiederholt zu zeigen.
    Lernen durch positive Verstärkung Hier macht der Hund die Erfahrung, dass sich ein Verhalten lohnt, weil etwas Angenehmes, etwa eine Futterbelohnung, folgt. Er kommt auf Ruf und erhält einen leckeren Happen. Ist die Motivation für diese Belohnung hoch, wird das Verhalten häufig gezeigt. Bleibt die Belohnung dauerhaft aus oder ist sie zu wenig interessant, fehlt die Motivation, und das Verhalten wird nicht mehr gezeigt.
    Die Motivation, etwas zu tun, sinkt allerdings auch, wenn der Hund für ein bereits erlerntes Verhalten immer ein Leckerchen erhält. Belohnen Sie jedoch variabel, dann weiß der Hund nicht, wann er etwas bekommt und wann nicht. So bleibt seine Erwartungshaltung hoch, und er wird sich stärker anstrengen. Das Lernen über positive Verstärkung spielt beim Hund eine große Rolle.

    Die Aussicht auf Futterbelohnung motiviert die meisten Vierbeiner sehr stark dazu, erwünschtes Verhalten wiederholt zu zeigen.
    Lernen über negative
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