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Rückkehr nach Kenlyn

Rückkehr nach Kenlyn

Titel: Rückkehr nach Kenlyn
Autoren: Dane Rahlmeyer
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Frequenz zu finden – und selbst dann hatte ich schon befürchtet, Sie würden den Anruf nicht annehmen.«
    »Wer sind Sie?«, fragte er und gab gleichzeitig Veldris ein Zeichen, alles daran zu setzen, den Ursprung der Sendung herauszufinden.
    »Mein Name ist Liyen Tela.« Sie trug eine schwarze Uniform, die ihm vage bekannt vorkam, doch er konnte keinerlei Abzeichen ausmachen. Ihr Blick aus graublauen Augen faszinierte ihn. »Da Sie ein Freund von Endriel sind, nehme ich an, dass Sie bereits von mir gehört haben.«
    Er musste sich zwingen, ruhig zu bleiben. »Sie hat mir nur gesagt, dass Sie nach Ihnen sucht. Wo ist sie?«
    »In Sicherheit.«
    »Ich frage, wo sie ist!«
    »Auf Te’Ra.« Liyens Telas Stimme war sehr ernst, und sehr schön. »Sie hat das Portal geöffnet, von dem sie Ihnen sicher erzählt hat. Ich erwarte, jeden Moment wieder von ihr zu hören.«
    Telios ignorierte Quai-Lors verwirrten Blick. »Wenn Sie ihr auch nur ein –!«
    »Bitte beruhigen Sie sich, Admiral. Endriel ist auch meine Freundin.«
    »Sie erwarten, dass ich Ihnen das glaube?«
    »Nein.« Sie schüttelte leicht den Kopf, als habe sie es selbst nie geglaubt.
    »Dieses Portal – wo befindet es sich?«
    »Das kann ich Ihnen leider nicht verraten. Aber ich verspreche Ihnen, dass Endriel nichts geschehen wird. Ich mache mir ebenfalls Sorgen um sie.«
    Telios grunzte verächtlich, während seine Gedanken rasten: Er musste mehr Zeit gewinnen! So gering die Chancen auch standen – wenn sie herausfanden, von wo sie sendete, würde ihn das vielleicht zu Endriel führen!
    Schließlich stellte er die naheliegende, aber entscheidende Frage: »Wer sind Sie?«
    Sie lächelte spröde. »Admiral, was glauben Sie, wieviele Leute auf dem Jadekanal senden können?«
    Telios starrte die Projektion an; er dachte daran, was Endriel ihm erzählt hatte: von ihrer Theorie, dass Liyen es gewesen war, die Kai Novus’ Namen an den Kult verraten hatte. » Meine Maschinisten «, hatte sie gesagt.
    Und auf einmal war ihm klar, wen er vor sich hatte. »Nein«, sagte er.
    »Ich fürchte doch.« Sie schien amüsiert, wenn auch nur für einen Moment.
    »Admiral« begann Quai-Lor. »Wer –?«
    Er verstummte, als Telios eine Hand hob. Der Admiral brauchte einen Augenblick, seine Fassung wieder zu gewinnen. Er sah zu seiner Kommunikationsoffizierin, die den geschorenen Kopf schüttelte . Versuchen Sie es weiter!, befahl sein Blick.
    »Ich bedaure, was man Ihnen angetan hat, Admiral«, sagte die Kaiserin. »Das tue ich wirklich. Sie sind ein guter Mann, und Ihr einziges Vergehen besteht darin, ein Gewissen zu haben. Aber ich vermute, dass Sie unsere Meinung zum Thema Syl Ra Van nun teilen.«
    Quai-Lors Horn gab ein leises Geräusch von sich, als er verspätet erkannte, mit wem sein vorgesetzter Offizier sprach.
    »Was wollen Sie?«, fragte Telios schroff.
    »Das gleiche wie Sie: den Rücktritt des Gouverneurs und die Wiederherstellung des Großen Friedens.«
    Telios lächelte kalt. »Natürlich.«
    Der Tonfall der Kaiserin blieb weiterhin freundlich – und er fragte sich, warum. »Wir beobachten Sie schon seit geraumer Zeit, Admiral, aber wahrscheinlich wissen Sie das längst. Ich persönlich bin froh, dass Sie aus Varkonn Monaros Folterkammer entkommen sind. Aber nun sind Sie ein Gejagter – und Sie werden tot sein, wenn Ihre Leute Sie in die Finger bekommen. Natürlich, Sie haben ein schnelles Schiff und ein stolzes Waffenarsenal. Trotzdem werden Sie nicht ewig vor ihnen davonlaufen können.«
    Telios verschränkte die Arme; nicht zum ersten Mal dachte er daran, dass sie wahrscheinlich ihrerseits versuchten, seinen Standort anzupeilen. Sein Pulsschlag beschleunigte sich. »Ich wäre Ihnen dankbar, wenn Sie zum Punkt kommen würden. Meine Zeit ist kostbar.«
    »Und vielleicht bald abgelaufen. Aber wir können Ihnen helfen. Ich biete Ihnen – und Ihrer Mannschaft – Asyl an.«
    Der Admiral wunderte sich über das trockene Lachen, das seiner Kehle entsprang. »Was?«
    Sie sah ihn ernst an. »Wir sind nicht die Verbrecher, für die Sie uns halten. Wie ich bereits sagte: Unsere Ziele sind die gleichen. Und wir beide wissen: Solange Syl Ra Van an der Macht bleibt, werden die Hohen Völker niemals frei sein.«
    »Und Sie glauben, sie werden stattdessen mit Kusshand einen Despoten durch den nächsten ersetzen?«
    »Das Volk braucht jemanden, der ihm beisteht.«
    »Richtig. Aber das werden nicht Sie sein.«
    »Wer dann?« Die Kaiserin zeigte ein Lächeln, frei von jedem
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