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Rotglut - Kriminalroman

Rotglut - Kriminalroman

Titel: Rotglut - Kriminalroman
Autoren: Gmeiner-Verlag
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seine beiden Kollegen, während Sandermann sich anschickte, die Tür zu schließen.
    »Los, ihr fahrt zum Flughafen. Vielleicht ist sie dort, auch wenn der nächste Flug erst um 6 Uhr heute früh rausgeht«, ordnete Hölzle an, als die Tür ins Schloss gefallen war.
    »Stopp mal, was ist, wenn es jemand anders gewesen ist, der das Haus verlassen hat, und die Stolze liegt oben tot in ihrer Wohnung? Vielleicht war es ja auch Elvira Theuerholz, die das Haus wieder verließ, in der Riesentasche Teile von Irene Stolze«, wandte Peter ein, wobei er seine letzte Bemerkung mit einem breiten Grinsen begleitete.
    »Sehr witzig, darüber kann ich echt nicht lachen«, maulte Harry.
    Hölzle stieß die Luft aus. »Das glaub ich jetzt zwar nicht, aber du hast recht, wir gehen besser auf Nummer sicher. Wir lassen ihre Wohnungstür öffnen. Ruf mal den Schlüsseldienst an, die sollen stante pede hier anrücken.«
    Es dauerte nicht lange und ein Mann vom Schlüsseldienst kam angefahren. Er öffnete in wenigen Augenblicken Irene Stolzes Wohnungstür, nachdem die Kriminalbeamten Sandermann erneut herausgeklingelt hatten, damit dieser ihnen die Haustür öffnete. Neugierig blieb er auf dem Treppenabsatz stehen, bis ihn Peter aufforderte, in seine eigenen vier Wände zurückzukehren. Die Wohnung Irene Stolzes war tatsächlich verlassen, allerdings wiesen ein offenstehender Schrank und einige leere Kleiderbügel darauf hin, dass Irene offenbar eilig ein paar Sachen zusammengepackt hatte. Im Badezimmer fehlte zudem die Zahnbürste, und auch der Spiegelschrank stand offen.
    »Und jetzt?«, wollte Harry von seinem Chef wissen.
    Hölzle schaute ihn mit hochgezogenen Augenbrauen an. »Ich geh zu diesem Esoterikladen und schau mal, ob mir dort vielleicht Elvira Theuerholz über den Weg läuft. Mag sein, dass Frau Theuerholz ebenfalls zuerst hier war, Irene Stolze nicht angetroffen hat und weiter zu deren Laden gegangen ist. Elvira müssen wir nämlich auch noch suchen, schon vergessen?«
    Der eben noch gelobte Harry Schipper bekam einen roten Kopf. Letztendlich war es ja seine Schuld, dass Elvira Theuerholz überhaupt ins Grübeln geraten und vielleicht jetzt zu einer Kurzschlussreaktion fähig war. »Stimmt«, gab Harry zerknirscht zu. »Das könnte durchaus sein. Also dann, bis später. Wir melden uns vom Flughafen aus bei dir.«

    *

    Elvira Theuerholz hatte nicht wirklich die Hoffnung, Irene zu dieser nachtschlafenden Zeit in ihrem Laden anzutreffen. Als sie die Bar verlassen hatte, hatte sie doch noch kurz gezögert. Zu absurd erschien ihr der Gedanke, dass Irene auch nur das Mindeste mit dem Verbrechen an ihrem Vater zu tun haben könnte. Fast hatte sie bereits wieder den Heimweg eingeschlagen beziehungsweise überlegt, ob sie nicht besser ein Taxi nehmen sollte. Doch der Zweifel nagte an ihr wie ein böses kleines Tier. Sie brauchte endlich Gewissheit. Zuerst war sie in die Goethestraße gegangen, hatte dort geklingelt, aber niemand hatte geöffnet. Und nun stand sie vor dem Laden mit den Elfen und den bunten Steinen.
    Verblüfft stellte sie fest, dass die Ladentür nicht verschlossen war.
    Vorsichtig drückte sie die Tür auf und tastete sich durch den Raum, der mit allen möglichen Ablagetischchen, Hockern und Regalen vollgestellt war. Sie stieß gegen einen der kleinen Tische und ein Buch fiel zu Boden. Elvira erschrak und hielt inne. ›Was mache ich überhaupt an diesem Ort? Wenn hier nun Einbrecher sind?‹
    Aber was sollte hier schon jemand stehlen?
    Sie nahm all ihren Mut zusammen. Nun war sie schon einmal hier und wollte den Laden nicht mehr verlassen. Ihr Blick wanderte durch den dunklen Raum, und sie nahm einen winzigen Lichtschein wahr, der unter einer Tür, vor der ein Perlenvorhang hing, hindurchschien. Da war jemand! Langsam ging Elvira auf die Tür zu, blieb stehen und lauschte. Sie hörte ein kaum vernehmbares ›Klick‹, und der Lichtschein verschwand. Sie schob den Perlenvorhang vorsichtig beiseite, drückte langsam die Türklinke herunter und betrat den Raum.
    Elvira vernahm gepresstes Atmen und ehe sie sich versah, traf etwas ihren Kopf. Mit einem Schmerzensschrei taumelte sie rückwärts und knallte mit dem Rücken an die halboffene Tür. Dann hörte sie ein ungläubiges »Elvira, bist du das?« und sackte zusammen.
    Arme streckten sich ihr entgegen und halfen ihr, sich auf einen Stuhl zu setzen. Licht flammte auf. Irene.
    »Sag mal, was zum Teufel machst du hier? Du hast mich zu Tode erschreckt!«, keuchte ihre
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