Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Rotes Haar - Liebesgefahr! (Baccara) (German Edition)

Rotes Haar - Liebesgefahr! (Baccara) (German Edition)

Titel: Rotes Haar - Liebesgefahr! (Baccara) (German Edition)
Autoren: Sara Orwig
Vom Netzwerk:
geheiratet.“
    „Und für Sie ist das nichts?“
    Er verzog spöttisch den Mund. „Ich würde nicht im Traum daran denken. Die Wochen jetzt sind die längste Zeit, die ich mal am Stück an einem Ort bin, und das auch nur gezwungenermaßen.“ Er zeigte auf seinen Knöchel.
    „Ich habe gehört, dass Sie weltweit unterwegs sind. Ich bin das genaue Gegenteil, ich möchte kein Wochenende mit meiner Familie verpassen.“
    Zach führte sie in die Küche. „Was gibt es zu Mittag, Rosie?“, fragte er und hob einen Topfdeckel. Eine grauhaarige Frau in Schürze eilte herbei. „Das ist Hühnersuppe, und danach gibt es Quesadillas mit Käse oder Puten-Sandwich – wie Sie wollen.“
    „Suppe und dann …“ Er sah Emma fragend an.
    „Quesadillas, bitte“, sagte sie.
    „Danke, Rosie, wir nehmen uns selbst.“ Zach zog Emma den Stuhl zurück, und Rosie brachte Kaffee. Emma lehnte ab, aber Zach ließ sich einen großen Becher eingießen.
    „Was hat Sie zu einem Abrissunternehmer gemacht?“, fragte Emma.
    „Wahrscheinlich der Wunsch, den jedes Kind hat: Sachen einreißen können. Ich bin Ingenieur und wollte zunächst Architektur studieren. Jetzt habe ich einen Architekten eingestellt und baue dort neu, wo wir Gebäude abreißen. Die Arbeit ist faszinierend.“
    Emma wusste, dass er so reich war, dass er gar nicht hätte arbeiten müssen. Seine Einstellung zu Familie und Ehe war ihr unverständlich. Während Familie für sie alles bedeutete, war er ständig unterwegs und fern von seinen Lieben. Er führte ein Leben, das sie sich nicht vorstellen konnte.
    Rosie stellte das dampfende Essen auf den Tisch. „Was ist Ihr Lieblingsort?“, fragte Emma.
    „Es gibt viele. Ich liebe Paris, Torres del Paine, Iguazu Falls, New York … alle sind interessant. Und wo sind Sie am liebsten?“
    „Bei meiner Familie.“ Emma lächelte, als Zach den Kopf schüttelte.
    „Okay, anders gefragt: Welche Stadt außerhalb von Texas mögen Sie am liebsten?“
    Emma ließ die Gabel sinken. „Ich war noch nie außerhalb von Texas.“
    Zach sah sie so überrascht an, als wenn sie zwei Köpfe hätte. „Noch nie?“
    „Nein, mir gefällt es hier.“
    „Sie wissen doch gar nicht, was Sie verpassen.“
    „Ich mag es so.“ Emma war sich sicher, dass sein Interesse damit befriedigt war.
    „Sie verpassen so viel und sind sich dessen nicht mal bewusst.“
    Emma dachte, dass das auch auf ihn zutraf. „Hauptsache, ich bin zufrieden.“
    „Was macht Ihre Familie so?“
    „Wir leben in Dallas. Mein Vater ist Buchhalter, meine Mutter Sekretärin. Mein jüngerer Bruder studiert und jobbt nebenbei, und ich setze gerade ein paar Semester aus. Ich will Lehrerin werden.“
    „In welchem Semester sind Sie denn?“
    „Etwas über die Hälfte habe ich schon geschafft. Aber zurück zu meiner Familie – ich habe auch noch fünf Nichten und zwei Neffen. Nicht zu vergessen die Tanten, Onkel, Cousins und Cousinen.“
    „Große Familie, was?“
    „Wir besuchen meine Eltern an den Wochenenden“, erklärte Emma, „und die Onkel und Tanten kommen meist auch. Oft sind wir um die dreißig Leute.“
    Zach trank einen Schluck Wasser und lächelte höflich. „Meine Familie ist ganz anders“, erklärte er dann. „Jeder geht seiner Wege. Dad ist tot, und meine Mutter hat schon vor Jahren entschieden, dass sie lieber unabhängig sein will.“
    „Wir haben völlig verschiedene Lebensstile“, stellte Emma fest und dachte, dass sie so einem Mann nie nahestehen könnte. Ihre Familie bedeutete ihr alles, seine ihm nichts. Dass die Mutter ihn verlassen hatte, hatte ihn sicher geprägt …
    Aber warum dachte sie überhaupt darüber nach? In ein paar Wochen würde sie Zach wahrscheinlich nie wiedersehen. „Die Quesadilla schmeckt sehr lecker.“
    „Ja, Rosie kann gut kochen. Haben Sie einen Freund?“
    Sie zuckte bei dem abrupten Themenwechsel unmerklich zusammen. „Im Moment nicht.“
    „Ich habe noch nie eine Freundin gehabt, die so an ihrer Familie hängt.“
    „Ich bin Ihre Sekretärin – das ist etwas anderes als eine Freundin“, erwiderte sie steif.
    „Wir können auch Freunde sein“, gab er amüsiert zurück, und Emma lief ein Schauer über den Rücken. Fast unmerklich brachte er ihre Beziehung auf eine persönliche Ebene, und das wollte sie nicht. Bei jedem Wort, das er sagte, erkannte sie neue Unterschiede zwischen ihnen. Er war kein Mann, der in ihr Leben passte, wenn man von der körperlichen Anziehung absah. Und sie passte ganz sicher nicht
Vom Netzwerk:

Weitere Kostenlose Bücher