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Rose

Rose

Titel: Rose
Autoren: Marcel Conrad
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auch mehrere hundert Euro gespart.
    Den Chip hatte er total vergessen, weil er ihn einfach nicht störte.
    „Vincent, glaubst du wirklich, Thomas hatte so ein Glück, dass er zufällig zwei Karten von diesem Club im Briefkasten hatte? Dir hätte ich sie nicht geben können, denn du hättest gleich nachgeforscht, woher sie gekommen waren, aber Thomas war das perfekte Opfer. Ich musste ganz schön was springen lassen, damit der Typ dir meinen Chip einpflanzt und nicht den billigen Schund von der Disco. Der Chip an sich hat schon 25 000 Euro gekostet, also wenn du ihn dir jetzt gleich raus nimmst, dann sei bitte vorsichtig mit ihm.....Ich verspreche dir, dass ich dich dann nicht mehr orten kann. Würdest du ihn behalten, wäre es für mich einfach zu langweilig. Das war unser letztes Telefonat. Ich wünsche dir mal kein Glück, was du sicher verstehst.“
    Dann legte Michael auf.
    Vincent griff sich an seinen rechten Arm und suchte nach diesem verdammten Chip. Als er ihn gefunden hatte, zog er sein Messer aus der Scheide. Er zögerte ein wenig, denn er wollte sich nicht zu stark verletzen. Langsam stach er unterhalb des Chips in seinen Arm. Das Blut rann an seinem Oberarm entlang und tropfte von seinem Ellenbogen auf seine Oberschenkel. Mit Daumen und Zeigefinger versuchte er, den Chip durch das Loch zu drücken, doch das funktionierte nicht, der Chip war schon mit dem Hautgewebe verwachsen. Also setzte er das Messer nochmals an, diesmal schnitt er direkt auf dem Chip. Der Chip kam zum Vorschein. Mit der Spitze seines Messers wanderte er unter den Chip und hebelte ihn heraus. An jedem anderen Tag wären die Schmerzen enorm gewesen, doch jetzt war er so voller Adrenalin, dass er den Schmerz überhaupt nicht wahrnahm.
    Die Wunde, die er sich mit dieser Aktion selbst zugefügt hatte, blutete recht stark. Vincent stieg aus dem Wagen aus, ließ den Chip auf den Asphalt fallen und mit dem Hacken seines Fußes zertrat er ihn. Anschließend holte er den Verbandskasten aus dem Kofferraum und verband sich die Wunde. Nicht weil es blutete oder schmerzte, er hatte einfach Angst, dass das Blut bis in seine Hand laufen könnte und somit würde seine Waffe nicht mehr sicher in darin liegen. Das konnte und wollte er nicht riskieren.
    Gerade als er das Tor erklimmen wollte, um auf das Grundstück zu kommen, öffnete es sich automatisch. Langsam und vorsichtig schritt er hindurch. Das Tor schloss sich sofort wieder und nun gab es kein Zurück mehr.
    Michael hätte Vincent beobachten können, doch er wollte lieber bei Claudia und Kerstin bleiben, weil sie jede Minute aufwachen mussten. Er nahm sich sein Skalpell und aktivierte das Alarmsystem. An Peti musste er erst mal vorbeikommen. Sollte er es tatsächlich schaffen, würde Michael es trotzdem mitbekommen, der Alarm würde in jedem Fall ausgelöst.
    Vincent sah sofort die Kameras, die in den Bäumen festgemacht waren. Er versuchte, sich an ihnen vorbei zu schleichen, er glaubte, dass Michael ihn beobachten würde. Bis zur Eingangstür hatte er es nach kurzer Zeit geschafft, doch wollte er auf keinen Fall durch die Vordertür in das Gebäude. So schlich er um die Fabrik herum und suchte nach einem anderen Eingang. Doch dann überlegte er es sich anders, Michael erwartete bestimmt vom ihm, dass er nicht durch die Vordertür kommen würde.
    „Dann wollen wir mal sehen, wie schwer du es mir machen wirst.“
    Vincent griff in seine Gesäßtasche und holte seinen Dietrich heraus. Er wollte gerade anfangen, sich am Schloss zu probieren, da betätigte er einfach aus einem Gefühl heraus die Türklinke. Er drückte sie vorsichtig nach unten. Mit einem leisen Klack öffnete sie sich tatsächlich.
    Normalerweise war das der Zeitpunkt, in dem die Alarmanlage hätte losschrillen müssen, doch dank Claudia war dem nicht so. Sie hatte mit einem der Schüsse, die sie abgegeben hatte, einen Kurzschluss im System verursacht. Michael hatte von den Funken, die aus dem Einschussloch gekommen waren, nichts mitbekommen.
    Vincent hatte es geschafft, er war im Gebäude und immer noch am Leben, das war für ihn ein Teilerfolg, denn er hatte fest damit gerechnet, dass es nicht so einfach sein würde. Nichts desto trotz war er immer noch sehr vorsichtig. Er wollte sich gerade nach oben schleichen, da hörte er, wie Claudia um Hilfe schrie.
    Sofort war das Schleichen vergessen, er rannte jetzt durch das Haus und hoffte, dass sie noch am Leben wäre, wenn er sie finden würde. Er rannte an dem Kamin vorbei, denn
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