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Rose der Prärie

Rose der Prärie

Titel: Rose der Prärie
Autoren: Cathy Marie Hake
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diente nur als Warnung. Ein Feuer von solchem Ausmaß konnte keine noch so große Gruppe Männer unter Kontrolle bringen.
    Als Nächstes kommt meine Farm, Maggies und meine. Das würde das Ende aller ihrer Träume bedeuten. Aber Zange trug Maggie von der Farm weg. Sie war in Sicherheit. Und Ma auch. Und das war alles, was zählte.
    Todd konnte sich von dem schrecklichen Anblick nicht losreißen. Immer wieder schaute er zum Feuer.
    Die Flammen breiteten sich rasant aus. Die schwüle Luft des Tages veränderte sich. Jetzt rollten Hitzewellen über die Felder und trafen ihn wie ein Schlag. Der Rauch erhob sich nicht einfach über dem Feuer, sondern die schwarzen Rauchwolken verdunkelten fast den gesamten Himmel. Jede Sekunde wurden die Flammen intensiver und höher, während sie sich durch das Maisfeld fraßen. Whites Pferde rannten in blinder Panik an ihm vorbei. Todd betete, dass er seine Frau und Kinder in Sicherheit gebracht hatte.
    Schon bald würde der brausende Wind eine Wolke voller Funken über seine Felder treiben. Die Valmer-Farm würde vollständig zerstört werden, trotz der breiten Feuerschneise um seine Felder. Und das Feuer würde hier nicht verlöschen. Die Flammen würden auch Johns Ernte verschlingen. Und dann die nächste Farm und die nächste, alle mit Feldern, die reif waren zur Ernte und damit das beste Futter für die unersättlichen Flammen boten, die vom Wind getrieben nur eine Schneise der Verwüstung hinterlassen würden.
    Todd sprach noch ein letztes Gebet, bevor er sich in Bewegung setzte. Er hatte keine Wahl. Mit einem Ruck riss er sich das Hemd vom Leib.
    Schnell rannte er zu Maggies neuem Herd bei der Erdmauer und suchte nach etwas. Etwas, das ihm bei seinem Vorhaben helfen könnte. Eins der Bretter, das er benutzte, um Mas Rollstuhl auf den Wagen zu schieben – das war genau das Richtige. Todd schnappte es sich. Jeder Herzschlag kam ihm vor wie eine Ewigkeit, als er die Ofentür öffnete und sein Hemd um das eine Ende des Bretts wickelte. Es war schwieriger, als er dachte, das Hemd mit den Ärmeln daran festzuknoten. Er stieß das Ende des Bretts mit dem Hemd daran in den Ofen, wo das Feuer fast heruntergebrannt war. Während er wartete, dass die selbstgemachte große Fackel Feuer fing, goss er sich und dem Wallach einige Eimer Wasser über. Schnell band er sich das nasse Halstuch um Mund und Nase. Die sengende Hitze und der Rauch machten ihm bereits jetzt das Atmen schwer.
    Noch nie war er mit einem Pferd so nahe an ein großes Feuer herangeritten. Alles in der Natur des Pferdes – und auch in seiner – wollte fliehen. Todd hielt die Zügel fest in einer Hand und zog mit der anderen das Brett mit dem brennenden Hemd aus dem Ofen. Er drückte Axt die Fersen in den Bauch und brüllte. Sein Wallach galoppierte los und trug ihn auf seiner verzweifelten Mission, auf der er alles zerstören würde.
    Herr Gott, Allmächtiger. Lass Maggie in Sicherheit sein und hilf mir!
    Hier, wo Maggie ihm so oft Wasser gebracht hatte, senkte er die provisorische Fackel, berührte das trockene Getreide und ritt in einem weiten Bogen bis zum Ende des Feldes, um seine eigene Ernte in Brand zu setzen. Wo Maggie vor Kurzem noch von der Symphonie des Weizens gesprochen hatte, raschelte und knisterte der brennende Weizen jetzt scheußlich. Nur noch ein kleines Stück ... bis zu dem Ort, an dem John und er sich zum ersten Mal getroffen hatten. Das passte. Er würde alles aufgeben, was er hatte, für seine Familie und Freunde.
    Das war es. Er warf den Rest der brennenden Fackel zwischen das Getreide, während hinter ihm bereits die Flammen an seiner Scheune leckten.

    Wo noch vor kurzer Zeit ein Ozean aus Gold gewesen war, sah man jetzt nichts als verbrannte Erde und Asche. Todd stampfte die letzten kleinen Flämmchen an dem Ort aus, wo einmal seine Scheune gestanden hatte. Kleine Rauchsäulen verloren sich im Nichts.
    Es passierte nur selten, dass ein Pferd bereit war, über eine vom Feuer noch heiße Erde zu laufen, aber für Maggie würde Eva alles tun. Mit ihren offenen rabenschwarzen Haaren, die wild über ihrem Rücken hingen, sah sie aus, als hätte sie mit mehreren Pumas gekämpft. Sie saß aufrecht und mit gestrafften Schultern wie eine Königin auf dem riesigen Pferd. Sie war die zerzausteste Frau, die er je in seinem Leben gesehen hatte. Und gleichzeitig die schönste. Todd wartete in der Nähe des Herdes auf sie. Er war nur mit Asche bedeckt, aber ansonsten völlig unversehrt. Wenigstens hatte sie den
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