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ROMANA EXKLUSIV BAND 231

ROMANA EXKLUSIV BAND 231

Titel: ROMANA EXKLUSIV BAND 231
Autoren: Kristin Morgan Kathryn Ross Jennifer Taylor
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Unterton schien in dieser Bemerkung zu liegen, aber Gabrielle hätte nicht sagen können, welcher. Als er sie losließ, hastete sie zurück über die Lichtung und setzte sich wieder auf den Baumstamm. Sie zitterte am ganzen Körper. Warum nur, zum Teufel, hatte ihr Großvater einen solchen Mann eingestellt? Er konnte doch jeden haben, den er wollte. Und das war nur eines von den vielen unverständlichen Dingen, die Henry Marshall in letzter Zeit getan hatte, einschließlich der Ankündigung, sich zur Ruhe zu setzen und im Dschungel von Brasilien nach Amethysten zu suchen.
    Sie lehnte sich an den Baumstamm und schloss die Augen. Sie konnte immer noch nicht verstehen, wie ihr Großvater auf eine solch verrückte Idee gekommen war. Der Mann da hatte recht, ihre Familie verfügte tatsächlich über ein größeres Vermögen, als die nächsten Generationen ausgeben konnten. Ihr Großvater hatte vor über fünfzig Jahren mit einer kleinen Chemiefabrik angefangen, die mittlerweile zu einem weltweiten Konzern angewachsen war. Aber das erklärte noch lange nicht, warum er mit zweiundsiebzig Jahren alldem den Rücken kehrte und in Südamerika nach Edelsteinen graben wollte.
    Gabrielle war gerade bei Freunden in New York gewesen, als ihre Mutter ihr am Telefon völlig hysterisch Großvaters Entscheidung mitteilte. Dass Gabrielle jetzt hier war, lag daran, dass sie, um ihre Mutter zu beruhigen, zugesagt hatte, zu ihrem Großvater zu fliegen und zu versuchen, ihn zur Vernunft zu bringen. Großvater und sie hatten einander immer sehr nahegestanden. Ihr Vater war früh gestorben, und Henry Marshall, der seine Enkelin abgöttisch liebte, hatte eine Art Vaterrolle bei ihr übernommen. Obwohl sie ihn in letzter Zeit nur selten gesehen hatte. Als Angehörige der Oberschicht, die es nicht nötig hatte zu arbeiten, verbrachte sie ihre Zeit ausschließlich mit den angenehmen Dingen des Lebens – Ski fahren in Aspen, Segeln in Südfrankreich, Einkaufen in New York, London und Paris.
    Allerdings waren Gabrielle in der letzten Zeit öfter Zweifel gekommen, ob diese Art der Existenz tatsächlich ausfüllend war. Gab es im Leben denn nicht mehr als Müßiggang und Vergnügen? Nur – was war das? Ihr fiel nichts ein, womit sie ihrem Leben eine Richtung geben könnte; nichts, dem sie sich widmen könnte. Diese Reise zu ihrem Großvater war im Grunde genommen auch nur ein Weg, um ihr ständig lauter werdendes Gewissen zu beschwichtigen. Allerdings hatte sie nicht damit gerechnet, die Reise in solch unangenehmer Gesellschaft machen zu müssen!
    Sie schreckte zusammen und riss die Augen auf, als eine tiefe Stimme neben ihr ertönte.
    „Wir können in ein paar Minuten los. Sie sollten Ihre Koffer aus dem Jeep holen.“
    Für einen so großen Mann bewegte er sich außergewöhnlich leise, sie hatte ihn nicht kommen gehört. Ihr Herz schlug vor Schreck immer noch wie wild, und das verwirrte sie. Warum sollte er sie so nervös machen? Warum war sie sich seiner so bewusst? Es machte einfach keinen Sinn. Sie war bisher immer durchs Leben spaziert, ein wunderbares Leben, in dem Geld und Einfluss sämtliche Wege ebneten, und kaum etwas hatte sie berührt, niemand war an sie herangekommen. Diesem Mann schien das allerdings völlig gleichgültig zu sein, selbst wenn er es wissen musste. Und gerade die Vermutung, dass er darum wusste, weckte in ihr das Bedürfnis, ihn zu provozieren.
    „Koffer tragen ist Ihr Job.“ Sie erhob sich, strich sich die Leinenshorts glatt und ging zum Flugzeug, ohne einen Blick hinter sich zu werfen.
    Als sie allerdings in die kleine Maschine kletterte, die auf der Rollbahn wartete, konnte sie es sich nicht verkneifen, sich nach ihm umzuschauen. Und sie verstand auch nicht dieses unsinnige Gefühl von Enttäuschung, als sie ihn zum Jeep gehen sah. Warum ärgerte es sie, dass er so widerspruchslos nachgab? Hatte er sich doch von ihrem Status beeindrucken lassen?
    Es dauerte noch eine gute Viertelstunde, bevor sie abhoben. Gabrielle saß im Cockpit und fächelte sich mit einer Zeitschrift Kühlung zu, während er draußen, eine Checkliste in der Hand, das Flugzeug überprüfte. Er hatte ihr gesagt, dass es Schwierigkeiten mit der Benzinzufuhr gegeben hatte, aber das war jetzt wohl behoben. Er war ganz offensichtlich ein erfahrener Pilot, und die Gründlichkeit, mit der er die Checkliste durchging und abhakte, nahm Gabrielle alle Befürchtungen, die sie vielleicht gehabt hatte.
    Der Start verlief bestens, und Gabrielle vertiefte
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