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ROMANA EXKLUSIV Band 0173

ROMANA EXKLUSIV Band 0173

Titel: ROMANA EXKLUSIV Band 0173
Autoren: Robyn Donald , CHARLOTTE LAMB , DAY LECLAIRE
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unterbrach er sie ungläubig. „Oder zumindest an die Möglichkeit gedacht haben.“
    „Mag sein. Hin und wieder.“ Sie lächelte verbittert. „Aber ich redete mir ein, dass die Chapmans es wissen würden, wenn du verheiratet wärst, und es mir gesagt hätten. Mir war nicht klar, dass deine Freunde Ehebruch für nicht erwähnenswert halten. Oder sind sie so etwas bei dir vielleicht gewöhnt?“
    „Nein.“ Es kostete ihn sichtlich Mühe, sich zu beherrschen. „Du hast mich nie danach gefragt“, sagte er schließlich nach längerem Schweigen. „Jede andere Frau hätte gefragt, aber du nicht.“
    Er hatte natürlich recht. Es wäre nur nahe liegend und vernünftig gewesen zu fragen. Aber sie hatte den Gedanken an eine mögliche Ehe von Robert schlicht verdrängt. Es ärgerte sie, dass er sie so messerscharf durchschaute, und ihre Wut wuchs, als er hinzufügte: „Was hast du dir eigentlich gedacht? Dass sich ein normaler Mann freiwillig mit einer Woche hier und ein paar Tagen da begnügt? Warum sonst hätte ich dich hier auf Fala’isi zurückgelassen, wenn nicht aufgrund der Tatsache, dass ich verheiratet war?“
    Weil er sie nicht liebte, das hatte sie anfangs geglaubt. Und als er ihr später seine Liebe gestanden hatte, hatte sie in ihrer Freude alles andere vergessen. „Vielleicht habe ich mir tief im Innern diese Frage gestellt“, räumte sie widerstrebend ein. „Wahrscheinlich wollte ich der Möglichkeit nicht ins Auge sehen, dass du verheiratet sein könntest.“ Weil sie in dem Fall nie in eine Affäre eingewilligt hätte …
    Marian wandte sich ab. „Ich will dich nicht wiedersehen, Robert. Du warst mir nie etwas anderes schuldig als die Wahrheit.“ Sie fühlte Trauer und Zorn, weil er sie ausgenutzt hatte, vor allem aber, weil sie ihn liebte und er sie nicht. Denn wenn er sie wirklich geliebt hätte, hätte er ihr von sich aus die Wahrheit gesagt und sie die Entscheidung treffen lassen.
    Robert versuchte nicht, sie zu überreden. Nach einem langen Blick in ihr stolzes, entschiedenes Gesicht sagte er lediglich: „Nun gut.“ Dann drehte er sich um, ging den Weg, den er gekommen war, zurück, und verschwand in der Dunkelheit. Diesmal würde er nicht zurückkommen.
    Mit müden, schleppenden Schritten kehrte Marian ins Haus zurück. Das Telefon läutete genau in dem Moment, als sie daran vorbeikam. Mechanisch griff sie nach dem Hörer. Wie aus weiter Ferne drang Tamsyn Chapmans Stimme durch die Nebelwand ihres Kummers an ihr Ohr.
    „Marian? Ich würde Sie gern zum Tee einladen. Wie wär’s mit übermorgen Nachmittag?“
    „Ja, ich …“ Marian versuchte verzweifelt, einen klaren Gedanken zu fassen.
    „Wunderbar! Sagen wir um vier Uhr? Ich schicke Ihnen einen Wagen, der Sie abholt.“ Und damit legte Tamsyn auf.
    Eine Frau, die weiß, was sie will, dachte Marian dumpf.

    Zwei Tage später hatte Marian sich so weit wieder gefasst, dass sie sich stark genug fühlte, Tamsyn zu besuchen. Sie machte sich besonders sorgfältig zurecht und wählte ein Seidenkleid, dessen zarter Pfirsichton ihrem Teint Leben verlieh.
    Der Wagen holte sie pünktlich ab und brachte sie zu der eleganten weißen Villa der Chapmans, wo Marian von Tamsyn freudig begrüßt wurde. Grants Frau bat sie herein und führte sie in ein hübsches kleines Boudoir.
    „Zauberhaft, nicht wahr?“, fragte Tamsyn, als sie bemerkte wie Marian sich bewundernd umschaute. „Grants Großmutter pflegte diesen Raum zu benutzen, als sie noch lebte. Sie war Französin und fand ihn ganz nach ihrem Geschmack.“
    Kein Wunder. Marian wagte nicht zu überlegen, wie viel die zierlichen antiken Möbelstücke wert sein mochten.
    Ein Hausmädchen brachte den Tee, und Tamsyn übernahm das Einschenken. Dann sah sie Marian unerwartet streng an. „Was haben Sie Robert angetan?“
    Einen Moment schwieg Marian verblüfft. Heftiger Zorn stieg in ihr hoch. „Nichts“, antwortete sie scharf.
    Tamsyn seufzte. „Und warum sieht er aus wie der leibhaftige Tod? Oh, ich sehe, dass Sie ihm immer noch böse sind. Aber wenn Sie ihm verübeln, dass er sich in Sie verliebt hat, als seine Frau noch lebte, meinen Sie nicht, dass er einen Grund dafür hatte? Ich billige gewiss keinen Ehebruch, doch welcher andere Mann wäre bei dieser Frau geblieben, ja, hätte sie überhaupt geheiratet? Robert ist für sein Verantwortungsgefühl bestraft worden.“
    „Ich weiß nichts über seine Ehe“, sagte Marian eisig.
    Tamsyn zog die Brauen hoch. „Haben Sie ihn denn nicht
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