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Romana Exklusiv 0187

Romana Exklusiv 0187

Titel: Romana Exklusiv 0187
Autoren: Jennifer Taylor , Jayne Bauling , Robyn Donald
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ausgezogen.
    Er schien ihre Gedanken zu erraten. „Ah, ja, sehr erwachsen.“
    Sein Lächeln war einfach unbeschreiblich und von einer überwältigenden Anziehungskraft. Bridget war fasziniert. Allmählich begriff sie, was er all den Frauen bedeutete, die in dieses Haus gekommen waren. Plötzlich taten sie ihr leid. Sie wusste, wie die Stirling-Männer wirklich waren.
    „Sie sehen mich nicht gerade von meiner besten Seite“, räumte sie widerstrebend ein. Ihr war klar, wie ihr Äußeres auf ihn wirken musste.
    „Dann verstehen Sie sicher, weshalb ich bezweifle, dass Sie für meine Schwester arbeiten.“
    „Es ist die Wahrheit“, beharrte sie.
    „In diesem Fall werde ich herausfinden, was dahintersteckt und was Ihre Anwesenheit hier zu bedeuten hat. Da ich mich jetzt jedoch um meinen Gast kümmern möchte, wird die Sache bis morgen Früh warten müssen.“ Nach einer kurzen Pause fügte er warnend hinzu: „Also machen Sie sich in der Nacht bitte nicht aus dem Staub, Bridget.“
    „Warum sollte ich? Das käme einem Schuldeingeständnis gleich.“
    „Und ich habe Sie bei nichts Verbotenem erwischt, oder?“
    „Nein!“
    „Abgesehen davon, dass Sie in einem Haus meiner Firma wohnen – anstelle meiner Schwester, die eigentlich hier sein sollte – und Sie entweder nicht bereit oder nicht in der Lage sind, mir zu verraten, wo sie sich aufhält. Ich schätze es gar nicht, wenn meine Familie ausgenutzt wird, aber darüber werden wir morgen reden. Würden Sie sich bis dahin bitte rar machen?“
    Er wollte mit Wanda allein sein! Zum ersten Mal in ihrem Leben gelang Bridget ein durch und durch vernichtendes Lächeln. „Mit dem größten Vergnügen!“
    Ihre Blicke trafen sich – ihrer verächtlich, seiner verwirrend eindringlich, so als könnte er bis ins Innerste ihrer Seele sehen. Dann, wie auf einen stummen Befehl hin, wandten sie sich gleichzeitig ab.
    Als sie später unter der prasselnden kalten Dusche stand, fragte Bridget sich, was in sie gefahren war. Nie zuvor hatte sie sich so aggressiv benommen. Es lag natürlich daran, dass er ein Stirling war, und zwar ein noch schlimmerer als Loris. Virginia war offenbar die einzige lebende Stirling mit liebenswerten Eigenschaften.
    Allem Anschein nach war Wanda nicht darum gebeten worden, zu kochen oder Reste aufzuwärmen, denn Bridget hörte einen Wagen vorfahren und gleich darauf erneut starten. Da es im Haus nun wieder still war, ging sie hinunter in die Küche.
    Eigentlich hatte sie kochen und ein wenig mit den Einkäufen des heutigen Tages experimentieren wollen, doch die Lust und der Appetit waren ihr gründlich vergangen. Eingedenk Jordan Stirlings wütender Beschuldigungen naschte sie nur ein wenig von den Resten im Kühlschrank.
    Bridget lag im Bett und hatte das Licht bereits gelöscht, als ihr ferne Geräusche verrieten, dass sie nicht länger allein in dem Haus war, das sie seit fast einer Woche bewohnte.
    Zu ihrer eigenen Verwunderung hatten weder ihr Kummer noch die in Delhi herrschende drückende Oktoberhitze sie in den vergangenen Nächten am Einschlafen gehindert, aber nun war alles anders. Dieser Mann hatte den Kreislauf überflüssiger, demütigender Grübeleien erneut heraufbeschworen. Nur weil er Loris Stirlings Cousin war.
    Da viele ihrer Altersgenossen um eine Festanstellung kämpfen mussten und sie selbst schon etliche anstrengende Aushilfsjobs innegehabt hatte, wusste Bridget, dass sie sich glücklich schätzen konnte, einen sicheren Arbeitsplatz bei „Ginny’s“ gefunden zu haben, einer kleinen erfolgreichen Firma, die sich auf exklusive, aber erschwingliche Damenmode spezialisiert hatte. Virginia Stirling entwarf und nähte nicht mehr selbst, sondern widmete sich ganz der Organisation – es sei denn, ihre Leidenschaft für Stoffe gewann Oberhand. Dann begab sie sich auf wochenlange Einkaufsreisen, doch sobald sie wieder in ihrem Londoner Büro war, kümmerte sie sich persönlich um das Personal. Auf diese Weise hatte Bridget in den meisten Abteilungen Erfahrungen sammeln können, bevor sie in das kleine Team berufen worden war, das Virginia als Assistenten ausbildete.
    Und nun war sie in Delhi und erledigte Virginias Arbeit. Sie hätte diese Aufgabe nie so früh übernehmen können, wenn sie beide sich nicht zufällig mehr oder minder gleichzeitig in zwei unterschiedliche Männer verliebt hätten.
    „Sie sind neu hier“, hatte eines Tages eine fröhliche Stimme von der Bürotür her verkündet, und Bridget hatte sich plötzlich dem
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