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Romana Exklusiv 0187

Romana Exklusiv 0187

Titel: Romana Exklusiv 0187
Autoren: Jennifer Taylor , Jayne Bauling , Robyn Donald
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festgestellt, dass ich Sie durchaus dazu bringen könnte, mir die Wahrheit zu sagen – das ist allerdings eine Option, die ich mir für die Zukunft offenhalte. Noch leichter wäre es für mich herauszufinden, was Anand Bhandari darüber weiß.“
    Falls Mr. Bhandari ihm die gewünschten Informationen geben könnte, würde das ihr Problem lösen, doch Bridget war nicht sicher, inwieweit Virginia sich dem Manager anvertraut hatte.
    „Virginia sagte, sie würde vielleicht anrufen – bei dieser Gelegenheit könnten Sie selbst mit ihr sprechen“, schlug sie besänftigend vor.
    „Können Sie sie nicht anrufen?“, drängte er, akzeptierte es jedoch kommentarlos, dass sie stumm den Kopf schüttelte. „Ist dies Ihr erster Besuch in Indien?“
    „Ja.“
    „Wer ist für Sie verantwortlich?“
    „Verantwortlich?“, wiederholte sie verblüfft. „Wie meinen Sie das? Ich bin hier …“
    „Haben Sie Familie in England? Eltern?“
    „Natürlich.“ Sie hatte nicht die leiseste Ahnung, was er mit diesen bohrenden Fragen bezweckte.
    „So ‚natürlich‘ ist das gar nicht“, entgegnete er, und Bridget fiel ein, dass seine und Virginias Eltern zusammen mit Loris’ ums Leben gekommen waren. Jordan war damals achtzehn gewesen. „Was ist los mit ihnen, dass sie Sie allein durch die Welt reisen lassen?“
    Trotzig hob sie das Kinn. „Sie wissen, dass ich auf mich aufpassen kann.“
    „Ach wirklich? Haben Sie denn kein Heimweh?“, setzte er das unbarmherzige Verhör fort.
    „Natürlich nicht.“
    „Und warum haben Sie sich dann letzte Nacht die Augen ausgeweint? Für mich klang es nicht sonderlich zufrieden.“
    Bridget errötete. „Sie hätten so tun können, als ob Sie es nicht gehört hätten“, beschwerte sie sich. „Jeder nette Mensch hätte sich so verhalten.“
    „Ich bin nicht nett.“
    „Damit erzählen Sie mir nichts Neues.“
    „Also warum haben Sie geweint, wenn Sie doch so gut allein zurechtkommen?“
    „Es ging um etwas Persönliches – etwas Privates“, erklärte sie.
    „Vermutlich um ein gebrochenes Herz.“ Er verzog spöttisch die Lippen, und Bridget fragte sich, ob man das heiße Wutgefühl, das plötzlich in ihr aufwallte, wohl als Hass bezeichnen könne.
    „Was wissen Sie denn schon von gebrochenen Herzen?“
    „Nicht viel“, räumte er kühl ein. „Ich erinnere mich allerdings, ein paar von diesen Magazinen durchgeblättert zu haben, die meine Schwester als Teenager verschlungen hat. Auf der Ratgeberseite standen immer mehrere Zuschriften von Mädchen, die davon überzeugt waren, ihr Leben wäre zu Ende, weil der Junge ihrer Träume sie auf einer Party keines Blickes gewürdigt hätte.“
    „Und daraufhin haben Sie begonnen, ihre Lektüre zu zensieren.“ Bridget verlor nur selten die Beherrschung, aber nun erkannte sie, wie prickelnd ein kleiner Temperamentsausbruch sein konnte. „Ich schätze, Sie haben einen dicken schwarzen Stift benutzt, um jede unliebsame Stelle zu tilgen. Sie hat mir erzählt, dass Sie sich überall eingemischt und über das Leben der anderen bestimmt haben.“
    „Damals musste sich jemand um Virginias Leben kümmern“, teilte er ihr mit. „Zensur gehörte aber nicht dazu. Je mehr sie wusste, desto besser würde sie ihr eigenes Leben in den Griff bekommen – was sie inzwischen recht gut kann. Deshalb glaube ich auch kein Wort von Ihrer dramatischen Geschichte, dass sie sich verliebt habe. So dumm ist sie nicht. Wenn ich die Wahrheit also nicht von Bhandari erfahre, dann werden Sie Ihren Schwur brechen und mir alles berichten müssen. Bleiben Sie heute hier, oder gehen Sie aus?“
    „Mir scheint, Sie versuchen noch immer, sie zu bevormunden, indem Sie in ihren Privatangelegenheiten herumschnüffeln“, erwiderte Bridget herausfordernd. „Ich habe einen Termin mit einem Mann, der am Connaught Place Stoff verkauft. Er will mich mit seinen Lieferanten bekannt machen. Virginia hat mir erzählt, dass sie sich gern umschaut und sich nicht jedes Mal auf die gleichen Leute verlässt. Später bin ich mit Mr. Bhandaris Frau verabredet.“
    „Oh, Mirabai kümmert sich also um Sie“, sagte er ruhig. „Eines noch, Bridget: Ich möchte nicht, dass Sie in ein Hotel flüchten, weil ich jetzt hier bin und Fragen stelle. Bis ich die näheren Umstände von meiner Schwester erfahre, wünsche ich, dass Sie unter diesem Dach wohnen, wo ich ein Auge auf Sie haben kann – oder auf Virginias Interessen. Außerdem verlange ich detaillierte Berichte über Ihre Tätigkeit, da
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