Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Romana Exklusiv 0172

Romana Exklusiv 0172

Titel: Romana Exklusiv 0172
Autoren: Catherine George , Penny Jordan , Lynne Graham
Vom Netzwerk:
Männern, die am Tor zu der Weide warteten, etwas zurief.
    Es muss gelingen, es darf nicht schiefgehen, sagte Davina sich, als die Männer die Stiere antrieben. Aber was auch passieren würde, Ruy war in Sicherheit. Und sie selbst? Sie erbebte bei dem Gedanken an die spitzen Hörner und blutunterlaufenen Augen der Stiere. Carlos hatte ihr erzählt, so wie der Matador sich den Stier aussuche, den er töten wolle, suche sich auch der Stier den Menschen aus, den er auf die Hörner nehmen wolle. Sie versuchte, die Panik, die in ihr aufstieg, zu unterdrücken, und wartete, bis sie sich vergewissert hatte, dass die Stiere in den Hof getrieben wurden. Sehen konnte sie jedoch zunächst nur das kräftige schwarze Tier, das ihr zuvor schon aufgefallen war.
    Wild entschlossen eilte Davina auf den Hof zu. Hinter ihr ertönten die Stimmen der Männer, die die Stiere kontrollierten, und sie hörte das Klappern der Pferdehufe auf dem Kopfsteinpflaster. Plötzlich bemerkte man Davina. Besorgt und aufgeregt forderte man sie auf, nicht weiterzulaufen.
    Davina konzentrierte sich jedoch auf Ruy und ignorierte die Zurufe. Sie hätte noch Zeit gehabt, sich in Sicherheit zu bringen vor den schweren, kräftigen Stieren mit den spitzen Hörnern, die schon bald über sie hinwegtrampeln würden. Aber sie rannte unbeirrt weiter.
    Jetzt waren die Tiere zwischen ihr und den Männern, die sie antrieben. Aus den Augenwinkeln erblickte sie den schwarzen Stier. Als die Männer vor Entsetzen schwiegen, wusste sie, dass ihr Plan funktionierte und das Tier sie entdeckt hatte. Und erst in dem Moment lief sie so schnell, wie sie konnte, quer über den Hof und änderte die Richtung, als das Gestampfe der Hufe näher kam.
    Schließlich verfolgte sie nur noch der schwarze Stier. Den Männern gelang es, die anderen Tiere wegzutreiben. Doch dieser eine, der Davina vorkam wie der Verkünder des Todes, war ihr dicht auf den Fersen. Er schnaubte wütend und schien ihre Angst zu spüren.
    „Davina, hierher! Renn nicht so, geh langsam!“
    Sie ignorierte die Aufforderung, obwohl sie wusste, dass der wild gewordene Stier sie einholen würde.
    Vor Angst schlug ihr das Herz bis zum Hals. Hinter sich hörte sie die Männer, die versuchten, den Stier abzulenken, aber er hatte sich auf Davina konzentriert. Vor ihr saß Ruy im Rollstuhl. Er war blass geworden und umklammerte die Lehnen. Sekundenlang wunderte sie sich über seine schmerzerfüllte Miene, denn sie hatte gedacht, er sei nur zornig. Doch plötzlich rutschte sie auf dem Kopfsteinpflaster aus und fiel hin. Dann bohrte sich etwas in ihren Oberschenkel, es brannte wie glühender Stahl. Unerträgliche Schmerzen breiteten sich in ihr aus, und sie verlor das Bewusstsein.
    Ihr letzter Gedanke war, dass ihr Plan fehlgeschlagen war. Ruy hatte sich im Rollstuhl nicht bewegt, sie hatte ihn nicht dazu bringen können, von allein aufzustehen. Es war sinnlos gewesen, das Leben zu riskieren.

    Es war dunkel um Davina her, und das Bein tat ihr höllisch weh. Sie versuchte sich zu bewegen, aber die Schmerzen wurden nur noch schlimmer.
    „Oh, Sie sind wach.“ Dr. Gonzales beugte sich über sie und leuchtete ihr mit der Taschenlampe in die Augen. Davina zuckte zusammen.
    „Sie hat glücklicherweise keine Gehirnerschütterung“, sagte er zu jemandem hinter ihm. Eine wundervolle, verrückte Sekunde lang glaubte sie, es sei Ruy, aber das war unmöglich. Ruy konnte nicht stehen. Als der Arzt zur Seite ging, erkannte Davina ihre Schwiegermutter, die jedoch anders aussah als sonst. Nur langsam wurde Davina bewusst, dass die Condesa weinte.
    „Oh Davina, wie konntest du das nur tun? Wie konntest du so ein großes Risiko eingehen? Hast du denn nicht an Jamie gedacht, ehe du …“
    „Sie braucht Ruhe“, unterbrach der Arzt sie freundlich. „Sie hat einen Schock erlitten, körperlich und seelisch, vermute ich. Den seelischen kann ich nicht heilen, das muss jemand anders tun.“ In seinen Augen leuchtete es rätselhaft auf.
    Ich habe alles riskiert und alles verloren, sagte Davina sich und nahm das Glas in die Hand, das man ihr reichte. Da sie durstig war, leerte sie es in einem Zug. Erst zu spät wurde ihr bewusst, dass man ihr wahrscheinlich ein Schlafmittel gegeben hatte.
    Als sie viel später wieder wach wurde, saß Ruy im Rollstuhl neben ihrem Bett mit Jamie auf dem Schoß.
    „Mummy, das darfst du nie wieder tun“, mahnte Jamie sie mit ernster Miene. „Man darf nicht vor den Stieren herlaufen!“
    „Was hattest du
Vom Netzwerk:

Weitere Kostenlose Bücher