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Romana Exklusiv 0172

Romana Exklusiv 0172

Titel: Romana Exklusiv 0172
Autoren: Catherine George , Penny Jordan , Lynne Graham
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Männerblicken, aus dem Fenster. Als sie vor Jahren einen Sprachkurs in Siena besucht hatte, hatte sie sich auf den ersten Blick in Italien verliebt. Der Ausblick von der Villa Castiglione weckte diese leidenschaftliche Liebe erneut. Die sanften Hügel leuchteten violett im Licht der untergehenden Sonne. Das Dorf im Vordergrund wirkte wie ein einziges Meer aus umbrabraunen Hauswänden und zimtfarbenen Dächern, das um eine Kirche mit hohem Turm wogte. Entzückt lauschte Harriet dem Glockenläuten, das gerade einsetzte, und atmete entspannt die würzige Luft der Toskana ein.
    Schließlich war es so dunkel geworden, dass Harriet nichts mehr sehen konnte. Sie schloss das Fenster, knipste das Licht an und ging zum Kleiderschrank, um sich etwas Passendes zum Anziehen herauszusuchen. Während sie sich eher schlicht und elegant kleidete, bevorzugte Rosa ausgefallene, auffällige Mode. Harriet entschied sich nach kurzer Überlegung für ein topasfarbenes Kleid aus hauchdünner Wolle, das wie eine zweite Haut saß. Um seine Wirkung etwas abzuschwächen, zog sie die dazugehörige Jacke über. Anschließend benutzte sie Rosas Kosmetika, um sich zurechtzumachen, wobei sie Rosas Anweisungen zur Betonung der Augen genau befolgte. Nachdem sie bronzefarbene hochhackige Pumps angezogen hatte, betrachtete sie zufrieden ihr Spiegelbild. Rosas schwerer, mit Perlen besetzter Goldring blitzte auf.
    Harriet machte sich auf den Weg nach unten, riskierte einen Blick ins Speisezimmer, wo der Tisch schon festlich gedeckt war, und durchquerte die Eingangshalle. Im Wohnzimmer thronte Rosas Großmutter auf dem rubinroten Samtsofa. Auf einem Beistelltisch daneben stand ein Tablett mit Getränken.
    „Du bist aber elegant, Rosa“, rief sie.
    Harriet beugte sich vor und gab ihr einen Kuss auf die Wange. „Das Kompliment kann ich nur zurückgeben, Nonna.“
    „Schenk dir ein Glas Wein ein, und setz dich zu mir, während wir warten. Erzähl mir von Tony und seiner Frau. Magst du sie?“
    Harriet berichtete, was sie von den beiden ihr unbekannten Personen wusste. Wie sehr sie sich auf das erste Baby freuen würden, wie aufgeregt sie seien und so weiter. Zwischendurch knabberte sie an einer Gebäckstange und trank einen Schluck Mineralwasser. Den Fortinari-Wein rührte sie lieber nicht an, weil sie fürchtete, dieser könnte sie dazu verführen, etwas Unbedachtes zu sagen, und sie musste doch auf der Hut sein.
    „Du bist hungrig, Kind. Du hättest Silvia bitten sollen, dir etwas zu essen zu bringen“, sagte Vittoria.
    „Vorhin hatte ich keinen Appetit.“ Harriet nahm sich noch eine Käsestange. „Und im Flugzeug bringe ich einfach nichts hinunter. Ich fliege nicht gern.“
    „Wirklich nicht, Liebes?“ Vittoria Fortinari wirkte überrascht. „Als Kind konntest du vom Fliegen gar nicht genug bekommen.“
    Mein erster Schnitzer, dachte Harriet besorgt und erwiderte: „Das hat sich geändert.“ Dann verstummte sie erstaunt, denn in den Augen der alten Dame schimmerten plötzlich Tränen.
    „Entschuldige bitte, Rosa“, sagte Vittoria heiser und trocknete sich die Tränen. „Natürlich ist dir die Freude am Fliegen vergangen.“
    Harriet nahm sie unwillkürlich in die Arme, und sie hielten einander fest und bereuten – aus unterschiedlichen Beweggründen –, das Thema Fliegen angesprochen zu haben.
    „Guten Abend.“
    Harriet löste sich behutsam aus der tröstlichen Umarmung und sah auf. Leonardo Fortinari kam auf sie zu. Auch in Freizeitkleidung – beige Hose, hellbeiges Leinenjackett und dazu passendes Hemd – wirkte er sehr beeindruckend. Langsam ließ er den Blick über sie gleiten und blickte ihr schließlich in die Augen.
    „Ich gebe zu, dass Rosa heute Abend wunderschön aussieht, aber das ist noch lange kein Grund, sie anzustarren.“ Signora Fortinari maß ihren Enkel mit tadelndem Blick. „Du kommst zu spät – und wo ist eigentlich Dante?“
    Es fiel Leo sichtlich schwer, den Blick von ihr, Harriet, zu lösen und sich seiner Großmutter zuzuwenden. „Verzeih, Nonna. Dante lässt sich entschuldigen“, sagte er und küsste sie flüchtig. „Er ist in Arezzo aufgehalten worden und kommt erst sehr spät nach Hause. Aber er hat versprochen, morgen Abend als Erster hier zu sein.“ Er wandte sich Harriet zu. „Es scheint dir sehr gut getan zu haben, dich etwas auszuruhen, Rosa.“
    „Ja, danke“, antwortete sie gelassen.
    „Aber sie ist hungrig“, verkündete Vittoria und läutete mit einer kleinen Silberglocke, die neben
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