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Roman

Roman

Titel: Roman
Autoren: Katy Regan
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    Jemand klopft mir auf die Schulter. »Hallo, Caro.« Ich drehe mich um und stehe Martin gegenüber. Er und Lexi haben ein paar Mal telefoniert und sich über Clark unterhalten, seit das alles rauskam. Sie fühlt sich schrecklich, weil sie so gemein zu ihm war – obwohl es alles meine Schuld war –, also hat sie ihn heute auch eingeladen. Na ja, eigentlich hat sie Martin und Polly eingeladen.
    »Hey, Martin, wie geht’s dir? Ist …?«
    »Ja, sie ist da«, sagt er stolz und deutet auf Polly, die sich beim Getränkewagen angestellt hat.
    Martin und Polly sind jetzt offiziell zusammen. Ich habe sie an zwei Samstagen hintereinander im Duke gesehen. Er war schon immer ein Gewohnheitsmensch.
    »Wie läuft es denn?«, frage ich.
    »Tja«, antwortet Martin, »wirklich gut. Wir fahren nächste Woche zusammen in Urlaub, zwei Wochen, zu einem französischen Kochkurs in die Dordogne.«
    Er strahlt von einem Ohr zum anderen, und ich denke, dass es schon lange her ist, dass ich ihn so habe lächeln sehen.
    »Das ist toll, Martin. Das ist wirklich toll.«
    »Ja.« Er nickt. »Ja, das ist es.« Dann verrät er: »Weißt du, ich glaube, sie könnte … die Richtige sein, Caroline.«
    Seine Augen glänzen. Ich bin froh, so froh.
    Ich küsse ihn auf die Wange. »Oh, Martin«, sage ich. »Ich freue mich so für dich.«
    Wie sich herausgestellt hat, habe ich sein Leben nicht ruiniert, sondern das war erst der Anfang. Ich musste ihn nur endlich loslassen. Offensichtlich war ich nicht die Richtige, oder? Ich war die vor der Richtigen.
    Es entsteht ein etwas zu langes Schweigen. Ich weiß, was ich sagen will, aber traue ich mich auch? Ich weiß nicht, ob ich es tun soll … Egal. Vielleicht bekomme ich sonst nie mehr die Gelegenheit.
    Also frage ich:
    »Martin, weißt du was?«
    »Nein, was?«, entgegnet er.
    »Polly hat richtig viel Glück. Ich hatte auch viel Glück. Das wollte ich dir eigentlich nur sagen.«
    »Glück?«, fragte er verwirrt.
    »Weil du mich geliebt hast«, erkläre ich.
    Er lächelt und sieht zu Polly hinüber. Er weiß, dass er jetzt gehen muss, dass dies vielleicht unser letztes richtiges Gespräch ist. So ist das eben. So ist das mit Beziehungen. Deshalb zögert er, schaut mich an und sagt:
    »Und ein Teil von mir wird das wahrscheinlich auch immer tun.«
    Ich gehe mit meinem Glas in der Hand über die Kirmes zurück zur Party. Ich kann das entfernte Kreischen von Leuten hören, die in irgendeinem Karussell auf den Kopf gestellt werden, und Amy Winehouse dröhnt aus den Lautsprechern.
    Dann kommt er auf mich zu. Er lächelt und winkt, und ich winke zurück. Ich fühle das Papier seines Geschenks in meiner Hand und verstecke es hinter meinem Rücken.
    Nun steht er direkt vor mir. Er umarmt mich.
    »Schon alles gepackt?«, frage ich.
    »Ja. Jetzt liegt nur noch Dave in der Hängematte, und es stehen eine Menge Kisten rum.«
    Ich lache und sehe, dass sein Blick auf die Hand hinter meinem Rücken und das Geschenk fällt, aber er sagt nichts.
    Mir fällt der Brief ein, der zu Hause liegt. Nur wir können unser Liebesleben ändern, nur wir können unsere Geschichte ändern, weil Toby seine niemals ändern wird. Die Worte füllen meinen Kopf aus.
    Wir gehen ein Stück.
    »Wie geht es denn dem Geburtstagskind?«, erkundigt er sich.
    »Oh, sie ist betrunken.«
    »Hätte ich mir denken können.« Er lacht. »Es ist ja auch ihr achtzehnter Geburtstag.«
    »Das sagst du so. An meinem achtzehnten Geburtstag war ich stocknüchtern. Ich habe eine verdammte Keramik-Mal-Party veranstaltet.«
    Wayne muss furchtbar lachen.
    »Eine Keramik-Mal-Party? Mein Gott, du warst wirklich spießig, oder? Eine Spätzünderin, würde ich sagen. Und jetzt holst du alles nach.«
    »Erinnerst du dich noch an deinen achtzehnten Geburtstag?«, frage ich, während wir gehen.
    »Oh ja.« Er verzieht das Gesicht. »Das war ein schlimmer Tag. Ich wurde an meinem achtzehnten Geburtstag verlassen. Die verdammte Lucy …«
    »… Briers?«, unterbreche ich ihn scherzhaft, aber er nickt resigniert.
    »Ja, genau.«
    Ich bleibe stehen.
    »Was, und du hast nicht mal ihren Namen geändert?«
    »Ihren nicht, nein«, erklärt er. »Ich wollte mich an dem kleinen Luder rächen.«
    Ich fange an zu kichern und sehe ihn schüchtern an. »Und was ist mit den Gewichten und dem Training im Garten?«
    Er zieht eine Grimasse. »Jap, das ist auch passiert, fürchte ich. Habe aber nie ein Sixpack geschafft.«
    »Und Sarah Rawlinson?«
    Er lacht.
    »Oh, nein, nein. Bei
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