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Rolf Torring 077 - Schrecken der Sunderbans

Rolf Torring 077 - Schrecken der Sunderbans

Titel: Rolf Torring 077 - Schrecken der Sunderbans
Autoren: Hans Warren
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schnell genug. Schon krachten Rolfs und des Inspektors Pistolen. Mit einem Aufschrei brach der Inder zusammen und stürzte kopfüber die Treppe hinunter.  
      Sein Genosse duckte sich, hütete sich aber, weiter herabzukommen. Sein Gesicht war wutverzerrt. Er hielt einen blitzenden Gegenstand in der Hand, den er auf uns richtete. Da krachte Rolfs Pistole zum zweiten und dritten Male.  
      Der erste Schuß war ein Meisterschuß. Die Kugel traf den blitzenden Gegenstand in der Hand des Inders. Eine grünliche Rauchwolke stieg empor. Die zweite Kugel durchbohrte dem Inder die Stirn.  
      Mit seltsam verzerrtem Gesicht rollte er die Treppe hinab, wurde von Ponqo aufgefangen und seinem Gefährten in die Fallgrube nachgeworfen.  
      "Jetzt sind wir hoffentlich sicher," meinte Rolf leise. „Die beiden Wächter sind erledigt. Der zweite war wohl schon tot, als meine Kugel ihn traf. Er hatte bereits das Giftgas geschluckt, das er uns zugedacht hatte. Wir müssen etwas warten, bis sich der grünliche Rauch verzogen hat und die Luft wieder rein ist."  
      „Glaubst du, daß die Gefangenen hier zu finden sind?" fragte ich Rolf. „Ich hoffe es stark."  
      „Gefangene werden meist in die Keller geworfen," sagte ich. „Die Räume oben dürften die Wachträume für die Banditen gewesen sein. Von ihrem luftigen Sitz aus werden sie die Umgebung immer beobachtet haben."  
      „Richtig," meinte Rolf. „Wir können unsere Suche gleich unten beginnen. Im Erdgeschoß wird es keinen Raum weiter geben. Die Eingangsdiele ist geräumig, die Mauern sind dick. Nur ein Keller kann in Frage kommen. Wir müssen den Boden genau untersuchen, ob wir eine zweite Falltür finden, durch die wir zu den Kerkern der Gefangenen gelangen."  
      Wir durchsuchten die Diele gründlich, konnten aber nichts entdecken, das uns weitergeholfen hätte. Alles Beklopfen, alles Fühlen und Tasten war ergebnislos. Wir fanden keinen versteckten Eingang, der in die Tiefe führte.  
      Dagegen fand Black zufällig einen Hebel, mit dem sich die Falltür wieder schließen ließ. Wir gingen nach oben. Das Giftgas hatte sich verzogen. Es war durch schießschartenähnliche Öffnungen in den Mauern des Turmes entwichen. Oben befanden sich zwei Räume. Bis auf primitive Schlaf- und Sitzgelegenheiten waren sie leer.  
      „Schade," meinte Rolf, „die Bande scheint ihre Gefangenen doch an einem anderen Orte zu verstecken. Wir müssen auf heute abend hoffen. Vielleicht gelingt meine List. Halt, es könnte sein, daß wir das letzte Geheimnis des alten Turmes, den Eingang zu den Kerkern, nicht gefunden haben. Wahrscheinlich wird die Bande uns heute abend auch nach dem Turm hier verschleppen, wenn sie meint, daß wir durch das Giftpulver wehrlos sind. Vielleicht wäre es recht gut, wenn die Herren Mackenzie und Brown mit Pongo hier blieben. Sie können sich jedes plötzlichen Besuchs der Bande erwehren. Vielleicht gelingt es ihnen, einen Gefangenen zu machen, der uns verrät, wo die Kerker liegen. Wenn die Bande erst am Abend mit uns kommt, haben wir die beste Rückendeckung. Was meinen Sie dazu, Herr Black?"  
      „Der Plan ist gut," sagte der Inspektor. „So könnten wir dem Abenteuer mit mehr Ruhe entgegensehen. Sonst wäre es mir — offen gestanden — reichlich unangenehm gewesen, mich reglos der Bande zu überlassen. Auf diese Weise haben wir eine gewisse Sicherheit, aus schlimmen Lagen befreit werden zu können."  
      „Abgemacht!" rief Rolf. „Wir werden in die Stadt zurückkehren und uns bis zum Abend ruhig verhalten. Sie, meine Herren, bleiben mit Pongo hier. Wenn die Bande am Abend mit uns kommt, verhalten Sie sich ganz ruhig. Suchen Sie sich ein gutes Versteck! Essen wird Pongo besorgen. Geschossen darf nicht werden. Pongo wird es gelingen, mit dem Haimesser ein Wild zu erlegen oder Früchte zu finden. 22.15 Uhr werden wir wahrscheinlich hierher gebracht, scheinbar reglos. Wir müssen der Bande eine Vergiftung vorspielen. Auf Wiedersehn! Hoffentlich gelingt unser Plan!"  
      Bei der Rückfahrt paßten wir scharf auf, ob wir beobachtet wurden. Wir hatten nicht das Gefühl. Die Bande schien sich auf ihren Trick mit dem Betäubungsgift völlig zu verlassen. Wir fuhren zu dem kleinen Hafen, in dem die Motorboote der Polizei lagen, dann mit dem Wagen des Inspektors, den er telefonisch bestellte, nach seinem Bungalow, ohne daß wir etwas Ungewöhnliches bemerkten.  
      Auf Rolfs Anweisung machten wir möglichst betrübte Gesichter, als sei
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