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Rolf Torring 075 - Der alte Schatz

Rolf Torring 075 - Der alte Schatz

Titel: Rolf Torring 075 - Der alte Schatz
Autoren: Hans Warren
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in der Mitte der Lichtung gelagert und dort auch das Loch gegraben hatten. Vor allem in der Nähe der drei Bealbäume.  
      Beim Graben lösten wir uns ab. Wir waren schon ziemlich tief gekommen, da meinte Rolf:  
      „Hans, wie wäre es, wenn du versuchtest, ein Wild zu schießen? Nach der Anstrengung wäre frisches Fleisch sehr willkommen."  
      „Machen wir, Herr Warren," rief der Professor, der mit mir gegraben hatte, eifrig. „Ich komme mit!"  
      Er war mir zwar nur hinderlich, aber ich hatte den kleinen Gelehrten schätzen gelernt und machte ihm gern die Freude. Nach einer halben Stunde schon gelang es mir, einen jungen Sambarhirsch zu erlegen, der ein vorzügliches und reichhaltiges Essen versprach.  
      Ich nahm ihn über die Schultern und ging dem Professor voraus, der Lichtung zu. Gewohnheitsgemäß ging ich sehr leise, auch Jarvis bemühte sich, geräuschlos vorwärtszukommen.  
      Als ich von der Lichtung nur noch durch einen niedrigen Busch getrennt war, sah ich ein schreckliches Bild vor mir. Vor dem Loch, das wir gegraben hatten, knieten Rolf und Pongo. Neben ihnen stand Maha, den ich in Patna vermutete. Hinter meinen Gefährten aber, in den Büschen halb verborgen, standen zwei Inder, die Blasrohre an die Lippen hielten.  
      Sofort mußte ich an die Spur denken, die wir am vergangenen Tag entdeckt hatten. Sicher waren es Eingeborene, die sich auf verbotener Jagd befanden, wenn sie nicht noch Schlimmeres vorhatten.  
      Ich riß die Pistole hoch. Zum Glück standen die beiden Inder so, daß ihre Blasrohre, von meinem Standpunkt aus gesehen, sich deckten.  
      Ich zielte kurz, drückte ab, und meine Kugel riß den beiden Heimtückischen — die Blasrohre aus dem Mund.  
     
     
     
      3. Kapitel Unangenehmes Zwischenspiel  
     
      Beim Knall meines Schusses fuhren Rolf und Pongo hoch. Sie erkannten sofort die Gefahr, denn die beiden Inder standen noch aufrecht in den Büschen, ganz erstarrt vor Schreck.  
      Mit einigen Sprüngen setzte Pongo auf sie zu. Ehe sie sich zur Flucht wenden konnten, hatte der schwarze Riese sie gepackt. Er zerrte die Schreienden, die sich unter seinen Griffen wanden, auf die Lichtung.  
      „Weshalb wollt ihr mit den Blasrohren schießen?" fragte ich sie.  
      Pongo hatte sie losgelassen. Sie standen mit trotzigen Mienen vor uns, ohne zu antworten. Schon streckte Pongo seine mächtigen Hände aus, um einen von ihnen durch sanften Druck zum Sprechen zu bringen, da fauchte Maha.  
      Das war ein Zeichen nahender Gefahr. Sofort drehten wir uns um. Jetzt waren wir die Hereingefallenen. Wir blickten in sechs Blasrohre, die sechs Inder auf uns richteten.  
      Die Waffen waren zu gefährlich, als daß wir an Widerstand hätten denken können, denn die kleinen Bolzen waren bestimmt mit einem tödlich wirkenden Gift bestrichen oder getränkt.  
      Unangenehme Augenblicke verstrichen. Offenbar wußten die Inder auch nicht recht, was sie jetzt beginnen sollten. Wir hatten ihre beiden Gefährten in der Mitte, und wenn wir durch die gefährlichen Bolzen getroffen wurden, würden wir immer noch Zeit genug finden, sie zu töten.  
      Ich überlegte, ob wir nicht doch einen Angriff wagen sollten. Wenn wir überraschend auf sie einsprangen, würden sie kaum mit den Blasrohren sicher treffen können.  
      Ich blickte Rolf an, der mir unmerklich zunickte, er hatte sich den Plan also auch überlegt. Dann warfen wir Pongo aufmunternde Blicke zu, und der schwarze Riese ergriff sogleich die Offensive.  
      Er packte den neben ihm stehenden Inder und warf ihn mit gewaltigem Schwunge gegen die drei auf der linken Seite der Lichtung stehenden Inder. Ehe er noch dort niederkrachte, „flog der zweite gegen die Inder auf der rechten Seite.  
      Wir hatten uns im Augenblick, als Pongo zupackte, schnell geduckt, wobei Rolf den kleinen Professor einfach zu Boden riß. Jarvis wäre sicher stehengeblieben und vielleicht von einem Giftbolzen getroffen worden.  
      Im Aufspringen rissen wir unsere Pistolen heraus. Das Bild hatte sich zu unseren Gunsten geändert. Die beiden Inder, die Pongo auf ihre überraschten Genossen geschleudert hatte, waren mit solcher Wucht gegen sie geflogen, daß drei von ihnen zu Boden gerissen waren. Die anderen drei hatten zwar ihre Giftbolzen abgeblasen, aber hatten nicht getroffen, da unsere Bewegungen zu schnell gewesen waren.  
      Jetzt hatte sich Pongo auf die linke Seite gestürzt, auf der noch zwei Inder aufrecht standen,
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