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Rolf Torring 035 - Kampf um Macht

Rolf Torring 035 - Kampf um Macht

Titel: Rolf Torring 035 - Kampf um Macht
Autoren: Hans Warren
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Von dem langen Schlaf noch etwas verwirrt, hatte ich die Lichtung nicht an dem kleinen Fluß entlang, sondern rechtwinklig zu diesem verlassen.
    Es wäre mir ja sofort aufgefallen, wenn ich nicht auch an dieser Seite einen Pfad gefunden hätte, der genau so aussah, wie der zuerst beschrittene. Ich überlegte jetzt und kam zu dem Ergebnis, daß ich schon weit über Pongos Dorf hinaus sein mußte, denn der Pfad führte gerade nach Osten, während ich den Weg hätte einschlagen müssen, der nach Süden führte.
    Nun half alles nichts; ich mußte jetzt schnellstens zur Lichtung zurück. Vielleicht waren meine Gefährten auch inzwischen dort eingetroffen. Schnell machte ich kehrt und lief den Pfad zurück.
    In meiner Aufregung dachte ich aber garnicht mehr an den schwarzen Körper, der sich so schnell vor mir versteckt hatte. Wäre ich nur etwas vorsichtiger gewesen, wäre mir viel Unheil erspart geblieben.
    So aber lief ich an der Stelle, an der dieser Schatten ungefähr verschwunden war, achtlos vorbei, — und das sollte mein Verderb werden!
    Höchstens zwei Schritte hatte ich an der Stelle vorbeigetan, als ich hinter mir ein starkes Rascheln hörte. Schnell drehte ich mich um, indem ich instinktiv einen Schritt dabei vorsprang, aber mein Gegner war doch noch schneller gewesen.
    Zwar kam ich mit der Hand an meine Pistole, sah auch, daß ich einem großen, kräftigen Neger gegenüberstand, aber im gleichen Augenblick schmetterte das stumpfe Ende seines Speeres schon auf meinen Kopf, und nach kurzem Kampf erlag ich schnell einer tiefen Ohnmacht.
    Bevor mir aber die Sinne schwanden, hörte ich in der Ferne verschwommen einen Ruf Rolfs. Ich rief wohl zurück, glaubte mich wenigstens noch daran erinnern zu können, dann war aber schon die Nacht der Bewußtlosigkeit über mich gekommen,

    3. Kapitel. Eine tollkühne Befreiung.

    Mein Erwachen war nicht sehr angenehm. Ich war vielleicht nur einige Minuten durch den Schlag bewußtlos gewesen, aber diese Zeit hatte mein Überwältiger ausgenutzt, um mich brutal zu fesseln und zu knebeln. Gott sei Dank hatte er für den Knebel mein Taschentuch benutzt und nicht irgendeinen fragwürdigen Lappen.
    Das ging mir aber nur sekundenlang durch den Kopf, dann kam mir meine Lage erst so recht zum Bewußtsein. Der kräftige Neger hatte mich wie ein leichtes Paket über die Schulter geworfen und glitt in schnellem Tempo auf einem schmalen Pfad durch das Dickicht.
    Dabei wurde mein Gesicht natürlich von Zweigen gepeitscht und von Domen geritzt, und ich konnte mich nicht dagegen schützen, da der Neger mir die Hände auf den Rücken gefesselt hatte.
    Meinen Tropenhelm hatte ich auch verloren, und so war ich schonungslos den wuchernden Pflanzen ausgesetzt. Die immer stärkeren Schmerzen trieben mich endlich zu einer Verzweiflungstat. Ich lag mit der rechten Hüfte auf der rechten Schulter meines Überwältigers, das Gesicht nach außen. Meine Hände lagen dicht neben seinem Hals, und als wieder ein besonders heimtückischer Dorn über mein Gesicht fegte, verlor ich alle Überlegung, legte meine gespreizten Finger um den Hals des Negers und drückte plötzlich mit aller Gewalt seine Kehle zusammen.
    Ja, hätte ich Pongos Kräfte besessen, dann wäre der Mann wohl sofort bewußtlos zusammengebrochen. So aber stand er wohl einen Augenblick still, dann aber, als ich schon dachte, er wollte mich jetzt auf den Boden werfen, rannte er plötzlich vorwärts und schmetterte meinen bloßen Kopf mit furchtbarer Wucht an einen Baum.
    Mein Würgegriff löste sich natürlich im Augenblick wieder, Feuerpunkte und Kreise tanzten vor meinen Augen, und mit aller Macht kämpfte ich gegen eine neue Ohnmacht an.
    Der Neger schritt aber jetzt ruhig weiter, und ich hütete mich wohl, meinen Angriff zu wiederholen, denn vielleicht hätte er mir beim nächsten Mal den Kopf an einem Baum zertrümmert.
    Jetzt horchte ich gespannt, ob ich vielleicht von meinen Gefährten etwas hörte. Wenn Rolf meinen Ruf, den ich glaubte ausgestoßen zu haben, vernommen hatte, dann würden sie mir auch folgen. Und vielleicht konnten sie den Neger bald einholen, der mit meiner Last doch nicht so schnell vorwärtskam.
    Und jetzt ging er auch langsamer, schlich förmlich, und gleichzeitig merkte ich auch, daß der Weg schmaler wurde. Sicher näherten wir uns jetzt dem Ausgang, und offenbar erwartete mein Überwältiger, dort auf Feinde zu stoßen.
    Gerade, als ich mir den Gedanken zurechtlegte, daß er vielleicht aus dem belagerten Dorf
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