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Rolf Torring 031 - Auf den Pfaden der Inkas

Rolf Torring 031 - Auf den Pfaden der Inkas

Titel: Rolf Torring 031 - Auf den Pfaden der Inkas
Autoren: Hans Warren
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während wir das unbekannte Betäubungskraut sammelten, suchte er eifrig die Lichtung und die umgebenden Büsche ab. Als wir genug Pflanzen gesammelt halten, brachte er auch einige Zweige an, die dicke, weißliche Blätter trugen. Wir rieben uns mit dem Saft, der den zerquetschten Blättern entströmte, tüchtig ein, und sofort spürte ich eine wesentliche Linderung der brennenden Stiche. Auch verschonten mich jetzt die Fliegen völlig.
    „So, das ist ja sehr gut," meinte Rolf, „jetzt brauchen wir diese Gefahr auch nicht mehr zu befürchten. Also auf nach Norden, und nach einem Kilometer wieder nach Osten abgeschwenkt. Vorwärts."
    Wir drangen an derselben Stelle in den Urwald ein, an welcher der Puma herausgekommen war. Jetzt war das Vorwärtskommen schon schwieriger, und Pongo mußte uns vorangehen, um mit seinem Haimesser die Hindernisse aus dem Wege zu räumen. Rolf schritt hinter ihm und half mit seinem Jagdmesser nach, dann folgte der Professor, während ich den Schluß machte.
    Wir legten noch weitere fünfhundert Meter in nördlicher Richtung zurück, trotzdem unser Täuschungsversuch eigentlich keinen Zweck hatte, wenn der Verfolger auf unseren Fersen blieb. Aber wir konnten hoffen, daß er vielleicht bald kehrt machen würde, wenn diese Hoffnung auch sehr schwach schien.
    Für diese fünfhundert Meter brauchten wir fast eine Stunde, denn wir mußten dabei einen zwar ziemlich schmalen, dafür aber sehr sumpfigen Wasserlauf passieren, über den wir nur hinüberkamen, indem Pongo einige dünne Bäume fällte, auf denen wir hinüberbalancieren konnten.
    Der Boden selbst war so weich und sumpfig, daß wir beim Betreten sofort rettungslos eingesunken wären. Die Bäume zogen wir, als wir am anderen Ufer standen, zu uns hinüber. Mochte unser Verfolger selbst sehen, wie er hinüberkam.
    Ungefähr hundert Meter lag dieser schwierige Fluß hinter uns, als wir auf Rolfs Anordnung wieder nach Osten bogen. Der Wald zeigte uns ein immer furchtbareres Gesicht, die Vegetation wurde immer dichter und wilder, zu den Schlingpflanzen und Lianen mischten sich auch Dornranken, die sich in die Kleidung hakten und jeden Schritt erschwerten.
    So waren wir, als die Nacht bevorstand, kaum halb soweit gekommen wie am Vormittag. Allerdings hatten wir ja auch da einen anderen, freieren Weg gehabt. Und jetzt, während des Nachmittags, hatten wir uns jeden Schritt mühsam erkämpfen müssen, obwohl der unermüdliche Pongo mit allen Kräften für eine freiere Bahn gesorgt hatte.
    Jetzt hieß es, einen geeigneten Lagerplatz zu finden, auf dem wir auch gegen den vermutlichen Verfolger einigermaßen geschützt waren. Leider stießen wir aber auf keine Lichtung, und so mußten wir uns endlich am Fuße eines mächtigen Baumes unser Lager aufschlagen.

    3. Kapitel. Der Feind greift an.

    Pongo hieb, von uns redlich unterstützt, das dichte Gebüsch ab, das den Baum rings umgab. Dadurch schufen wir einen freien Platz von ungefähr fünf Meter Breite. Doch dann begann schon die dichte Wand des Urwaldes wieder, in deren Schutz sich ein Feind leicht anschleichen konnte.
    „Sehr unangenehmer Lagerplatz," meinte Rolf, während er sich prüfend umblickte, „doch müssen wir jetzt schon mit ihm zufrieden sein. Wir wollen auch hinter dem Stamm ein Feuer entfachen und unterhalten, damit wir dort einigermaßen gedeckt sind. Jetzt schnell Äste zum Feuer sammeln!"
    Das war allerdings leichter gesagt als getan, denn trockenes Holz war sehr rar, da die feuchte Luft auch alle abgefallenen Äste durchzogen hatte. Pongo aber kletterte an den nächsten Bäumen hoch und brach oben Äste ab, die schon ziemlich verdorrt waren. Hätten sie erst einige Tage am Boden gelegen, dann hätten sie auch voll Feuchtigkeit gesogen.
    Pongo wurde bei seiner Arbeit von der Nacht überrascht, ließ sich aber nicht stören, sondern setzte sein schwieriges Werk im Schein der beiden Feuer fort, die wir auf beiden Seiten des Baumes entzündet hatten.
    Endlich hatte er genügend Feuerungsmaterial gesammelt und kam zum ersten Feuer, an dem wir uns gelagert hatten. Jetzt mußten wieder Konserven zum Nachtmahl herhalten, denn auf dem Nachmittagsmarsch hatten wir garnicht an Jagd gedacht, trotzdem wir viel Wild erspäht hatten.
    Wir beschlossen aber, am nächsten Tag möglichst einen Bären aufzuspüren, dessen Fleisch wir für einige Tage räuchern konnten. Unser Konservenvorrat, der in der alten Ruinenstadt Matchu-Picchtzu allerdings sehr geschmolzen war, reichte noch für
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