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Rolf Torring 028 - Abenteuer auf dem Meere

Rolf Torring 028 - Abenteuer auf dem Meere

Titel: Rolf Torring 028 - Abenteuer auf dem Meere
Autoren: Hans Warren
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beobachteten den geschmeidigen Schwarzen mit äußerster Spannung. Sollte es ihm wirklich gelingen, dieses starke Stück mit seinem Messer, das heißt mit seiner Lanze zu erlegen.
    Wir getrauten uns gar nicht, uns zu rühren, um den Erfolg der Jagd auf keinen Fall zu gefährden. Pongo war jetzt ungefähr noch fünfzig Meter von seinem Wild entfernt, er verharrte kurze Zelt hinter einem dichten Busch und betrachtete aufmerksam das erwählte Opfer.
    Wir zitterten förmlich vor Aufregung, denn wir sahen deutlich, daß jetzt zwischen Pongo und dem Schwein absolut kein Strauch oder Baum vorhanden war, hinter dem er sich hätte decken können.
    Wenn das Schwein ihn bemerkte, war die ganze Jagd vergeblich, denn sicher würde es beim Anblick der fremden Gestalt sofort die Flucht ergreifen und damit die ganze Herde alarmieren
    Rolf schien ähnliches zu denken denn er flüsterte jetzt:
    „Wenn es nicht anders geht, müssen wir versuchen, sie mit Gruben zu fangen, das wäre vielleicht noch die einzige Möglichkeit. Ich glaube kaum daß Pongo etwas erreichen kann er kann sich ja gar nicht mehr unbemerkt anschleichen.
    „Doch kann er es" flüsterte ich im gleichen Augenblick in freudigem Erstaunen, „sieh doch nur, wie geschickt und raffiniert er es macht!"
    Pongo hatte sich einfach leise einige dicht mit Nadeln besetzte Zweige des wacholderähnlichen Strauches abgeschnitten, die er als Maskierung vor sich hielt. In ihrem Schutz kroch er jetzt ruhig weiter an das Schwein heran, das natürlich absolut nicht unruhig wurde, denn die langsame Bewegung des Strauches sah es kaum.
    Dreißig, zwanzig Meter war Pongo von dem Borstenvieh entfernt, das eifrig den Boden umwühlte. Der entscheidende Augenblick mußte gekommen sein, denn näher konnte Pongo unmöglich heran kriechen. Da hielt er auch schon an und kniete jetzt hinter seinem Strauch.
    Weder das nahe Schwein noch die übrige Herde konnte ihn sehen, und Pongo war klug genug, sich auch beim Wurf mit der Lanze nicht zu zeigen. Natürlich war es viel schwerer, die primitive Waffe im Knien zu schleudern, doch unser Pongo vermochte es mit seiner Geschicklichkeit und übermenschlichen Kraft doch.
    Wie ein Blitz fuhr das mächtige Messer an der langen Stange durch die Luft und bohrte sich genau ins Blatt des Schweines. Ein greller Quieklaut, ein Wälzen des Körpers, kurzes Strampeln der stämmigen Beine, — dann lag das mächtige Schwein still.
    Pongo verhielt sich ganz bewegungslos und beobachtete die andere Herde. Die Schweine hatten zwar mit Wühlen und Fressen aufgehört, blickten erstaunt zu ihrem Gefährten, der da so bewegungslos lag, aber bald begannen sie wieder, nach und nach Ihrer Beschäftigung nachzugehen.
    Jetzt kroch Pongo wieder behutsam vor, bis er bei dem toten Schwein angelangt war. Mit kräftigem Ruck riß er seine Waffe aus dem Körper, packte dann das eine Hinterbein seiner Beute und zog mit dem schweren Stück langsam zurück, dabei immer den Busch als Deckung vor sich haltend.
    Das war ein Meisterstück in jeder Beziehung, das auch nur ein Pongo fertig bekommen konnte. In der einen Hand seine Lanze und den Busch haltend, zog er mit der anderen das zentnerschwere Stück langsam, aber unaufhaltsam mit sich, eine Leistung, die ihm wohl kaum ein zweiter Mensch nachgemacht hätte.
    Wohl blickten die anderen Schweine manchmal erstaunt nach ihrem Kameraden, der sich da auf so merkwürdige Weise entfernte, aber sie waren anscheinend durchaus nicht neugierig, und beschäftigten sich bald wieder mit ihrem Wühlen.
    „Donnerwetter, vielleicht gibt es dort Trüffeln," flüsterte der Kapitän aufgeregt, „da müssen wir unbedingt nachschauen. Möven mit Trüffeln, das ist doch eine ganz gute Sache. Jetzt können wir sie uns ja auch braten wir bekommen ja Schweinefett."
    Bei seiner Zusammenstellung dieser kulinarischen Genüsse unterbrach ich ihn:
    „Haben Sie denn einen Kochtopf, um die Möven zu schmoren?"
    „Hm schade, daran scheitert es allerdings," meinte Sundgreen verdrossen, „na, dann müssen wir es sein lassen. Aber Schweinefleisch mit Trüffeln brate ich mir doch am Spieß."
    „Wir wollen aber mit dem Nachsuchen ruhig warten bis die Schweine fort sind," meinte Rolf, „sonst vergrämen wir sie von diesem Platz."
    „Gut, dann gehe ich mal heute Abend her, Trüffeln muß ich auf jeden Fall haben."
    „Und vor wenigen Tagen wären Sie für einen armseligen Schluck Wasser dankbar gewesen," lachte ich, „jetzt machen Sie es nicht unter Trüffeln."
    „Na ja,
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