Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Rolf Torring 022 - Die Stadt der Daemonen

Rolf Torring 022 - Die Stadt der Daemonen

Titel: Rolf Torring 022 - Die Stadt der Daemonen
Autoren: Hans Warren
Vom Netzwerk:
steil in die Tiefe ragten, waren so glatt, daß sie weder Füßen noch Händen einen Halt boten, sonst hätte ich doch versucht, ringsherum zu klettern.
    Der Schein meiner Fackel lockte eine große Menge Fische heran, und in dieser Beziehung war ich beruhigt; wir konnten keine Not leiden, sollten uns auch die geheimnisvollen Reiter lange belagern.
    Dann kam mir aber wieder der Gedanke, daß der See unbedingt einen Zufluss haben müßte, der für uns vielleicht die Rettung bedeuten könnte, andererseits aber auch eine schwere Gefahr, wenn er unseren Belagerern bekannt war.
    Ho-ang hatte ziemlich richtig geschätzt, der See war ungefähr hundert Meter breit und mußte demnach ebenso lang sein, denn die Felswände waren so geformt, daß ich sofort einen früheren Vulkan erkannte. Vielleicht hatte vor Jahrhunderten ein Ausbruch stattgefunden, der die Felsen auseinandergepreßt und dadurch die Grotte geschaffen hatte. "
    Wenn ein Ausgang vorhanden war, dann konnte er nur am anderen Ende des Sees, das völlig im Dunkel lag, vorhanden sein. Ich hob meine Fackel und glaubte wirklich eine leise Bewegung der Flamme nach dieser Richtung hin zu entdecken, ein Umstand, der meine Theorie bestätigen würde.
    „Pongo," sagte ich jetzt, „binde deine beiden Fackeln zusammen, hier hast du ein Stück Schnur."
    Der Riese tat es, ohne nach dem Grund zu fragen, dann mußte er die beiden vereinigten Fackeln schräg nach unten halten, und ich entzündete sie. Als sie hell brannten, und die Flamme fast bis zu seiner Hand hinaufschlug, forderte ich ihn auf, die Leuchte mit aller Kraft über den See fortzuschleudern.
    Ich hielt meine Fackel jetzt im Rücken, um sehen zu können, was die beiden von den starken Armen Pongos geschleuderten Fackeln wohl beleuchten würden, ehe sie ins Wasser fielen.
    Pongo schwang die hell lodernden Fackeln, dann warf er sie in gewaltigem Schwung über das dunkle Wasser. Es war ein prächtiger Wurf, denn in weitem hohen Bogen flog der Feuerbrand, durch den Luftzug noch mehr aufflammend, weit über die Hälfte des Sees.
    Und als er endlich aufzischend ins Wasser fiel, hatte ich genug gesehen: einen dunklen, schmalen Spalt, der direkt am anderen Ende die Felswand durchriß. Ich war überzeugt, daß dort der Ausgang war.
    Vorsichtig prüfte ich jetzt das Wasser und fand es nicht so kalt, wie ich gefürchtet hatte; denn wir mußten ja den See durchschwimmen, um den Spalt zu erreichen.
    Schnell kehrte ich an das schwache Lagerfeuer zurück und berichtete meine Entdeckung Rolf, der gerade mit dem Essen fertig war.
    „Dann werde ich hinüberschwimmen und den Spalt untersuchen," erklärte er sofort. „Du mußt mit Pongo zur Unterstützung Ho-angs hier bleiben. Ah, ich muß noch warten, die Reiter melden sich."
    Eine herrische Stimme hatte von draußen in den Eingang hineingerufen, und Ho-ang antwortete im gleichen Tonfall. Ein ziemlich erregtes Gespräch folgte, das der tapfere dicke Chinese mit höhnischem Gelächter abschloß.
    Sofort krachten draußen zwei Schüsse, und die Kugeln prallten gegen die Felswand. Im gleichen Augenblick gab Ho-ang zwei Schüsse aus seiner Pistole ab, denen draußen ein gellender Aufschrei folgte.
    -„Jetzt können wir uns auf keine Verhandlungen mehr einlassen, meine Herren," rief Ho-ang über die Schulter zurück, „die Banditen verlangten, daß wir uns bedingungslos ergeben sollten, weil wir ihr Gebiet durchritten hätten. Als ich es verweigerte, schoß der Sprecher auf mich."

    „War es der Mann mit dem Schlapphut?" fragte Roll.
    „Leider nicht," gab Ho-ang zurück, „denn dieser Mann scheint der Anführer zu sein. Meine Kugeln haben einen anderen, den er wohl vorgeschickt hatte, getroffen."
    „Wir haben am anderen Ende des Sees einen Ausgang entdeckt," flüsterte Rolf jetzt dem Chinesen zu, „ich werde ihn untersuchen, und während der Zeit werden Hans und Pongo Sie unterstützen. Stürmen können ja die Banditen auf keinen Fall."
    „Übrigens, Banditen sind es nicht," sagte da Ho-ang. .Wie ich schon vermutete, handelt es sich um Anhänger irgend einer Sekte, denn sie sprachen von ihrem heiligen Gebiet. Und diese Leute sind gefährlicher als einfache Räuber; wir werden also keinen leichten Stand mit ihnen haben."
    „Ja, vor allen Dingen, weil es jetzt Nacht wird," meinte Rolf etwas besorgt; „wir müßten unbedingt den Eingang beleuchten, damit sie nicht anschleichen können"
    „Das können wir nur dadurch, daß wir von Zeit zu Zeit eine brennende Fackel in den Spalt
Vom Netzwerk:

Weitere Kostenlose Bücher