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Rolf Torring 019 - Der Feind des Maharadscha

Rolf Torring 019 - Der Feind des Maharadscha

Titel: Rolf Torring 019 - Der Feind des Maharadscha
Autoren: Hans Warren
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das Boot wurde gelöst, und schnell glitten wir den Fluß weiter hinab, — aber erst nach geraumer Zeit wagten wir es, uns wieder aufzurichten
    Ich hätte gern mit Rolf über diesen neuen, heimtückischen Angriff gesprochen, doch im gleichen Augenblick kam Akbar, der älteste Sohn des Fürsten, der sich während der Panne in der Nähe des Motors aufgehalten hatte, nach vom und erklärte:
    „Die Störung ist künstlich verursacht worden, anscheinend wollte sich jemand einen Spaß machen und hat mit einer Zange das Benzinrohr zusammengepreßt Allerdings ist es ein ziemlich unverständlicher Spaß."
    Ich schauderte jetzt wirklich zusammen, denn ich erkannte sofort die Zusammenhänge, — also so raffiniert war dieser Überfall in Szene gesetzt worden Die hinterlistigen Schützen waren im Wald versteckt, ein Komplize« auf dem Boot verursachte zur rechten Zeit eine Störung, und jetzt sollten wir einfach abgeschossen werden.
    „Donnerwetter", flüsterte jetzt auch Rolf, „das nenne ich wirklich raffiniert. Ich bin neugierig, was wir noch alles erleben werden."
    Ich war fest überzeugt, daß nur Gulab wieder sein« Hand im Spiel gehabt hatte, denn er war ja kurz vor der Panne nach hinten gegangen. Und ich verstand Rolf nicht, daß er unsere Wahrnehmungen nicht dem Fürsten mitteilte, der doch schon durch das rätselhafte Entkommen des Panthers stutzig geworden war.
    Während der Fürst und seine Begleiter sich noch in Mutmaßungen ergingen, wer wohl diesen schlechten Scherz verübt haben könnte, war Rolf in nachdenkliches Schweigen versunken, aus dem ich ihn nicht zu stören wagte. Und erst, als wir wieder vor dem Palast des Fürsten anlegten, hob er den Kopf und sagte wie zu sich selbst:
    „Ja, so muß es gehen."
    Leider konnte ich ihn nicht nach der Bedeutung dieser Worte fragen, da er jetzt vom Fürsten mit Beschlag belegt wurde. Es gab noch einen kleinen Imbiß, ehe der allgemeine Aufbruch stattfand. Und ich mußte dabei Gulab bewundern, der sich so liebenswürdig gab, als sei er tatsächlich der beste, sonnigste Mensch der Welt, — und war doch der Urheber all der heimtückischen Mordanschläge und wollte seinen Vater und Bruder stürzen, um selbst die Macht an sich zu reißen. Sicher waren Soldaten sein« Verbündeten, die ja nach Erklärung des Vaters für ihn durchs Feuer gingen. Vielleicht gab es sogar schwer« Kämpfe, wenn wir ihn entlarvten und sein Vater ihn dann zur Rechenschaft zog.
    Endlich hob der Fürst die Tafel auf, und die Gäste zerstreuten sich. Und wieder beobachtete ich, wie der Minister Kalischka sich von Gulab sehr höflich verabschiedete, dabei aber Augen machte, wie die alten Auguren in Rom.
    Natürlich teilte ich meine Beobachtungen sofort Rolf mit, als wir uns in unseren Zimmern befanden
    „Hans", sagte er sehr ernst, „ich sagte dir ja schon, daß du dich in deine Idee zu sehr verrannt hast. Ich habe Gulab sehr genau beobachtet und erkläre ganz offen, daß ich ihn für völlig unschuldig halte. Aber ich bin schon auf einer Spur, die vielleicht richtig ist. Nur kann ich dir meine Idee noch nicht mitteilen, weil du sonst dein Mienenspiel doch nicht im Zaum halten könntest."
    „Also willst du den Kampf ganz allein beenden?" fragte ich gekränkt.
    „Nein, Hans, du mußt noch kräftig in Aktion treten, damit wir den wahren Täter, das heißt den, den ich vermute, überführen können Und es wird nicht einfach sein, ja uns vielleicht in allergrößte Gefahr bringen"
    „Dann sage es wenigstens vorher, damit ich mich darauf vorbereiten kann", meinte ich, „ich werde den Fürsten bitten, mir steife Kragen zu besorgen."
    „Ach so, als Schlingenschutz", lachte Rolf, „aber jetzt komm, wir wollen versuchen, den Täter jetzt schon zu überführen."
    „Was, jetzt in der Nacht?" fragte ich erstaunt.
    „Jawohl. Ich habe bereits mit dem Fürsten gesprochen. Hier, dieser Ring gewährt uns überall Zutritt, und die Wachen draußen und im Palast müssen uns in jeder Weise unterstützen. Das Regiment des Fürsten war mit im Krieg, und Gott sei Dank sprechen die meisten Leute Englisch. Nun vorwärts!"
    Rolf steckte Taschenlampe und Pistole ein, und ich folgte sofort seinem Beispiel, dann gingen wir leise die Treppe hinunter und betraten Pongos Zimmer. Der schwarze Riese sprang sofort auf mit einer Schnelligkeit, daß ich so recht begriff, ihm war kaum ein Gegner gewachsen.

    „Pongo, jetzt gilt es', sagte Rolf leise, und der Riese grinste vor Vergnügen über das ganze Gesicht, denn ihm war
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