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Rolf Torring 019 - Der Feind des Maharadscha

Rolf Torring 019 - Der Feind des Maharadscha

Titel: Rolf Torring 019 - Der Feind des Maharadscha
Autoren: Hans Warren
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Singh, „denn mein Sohn hat eine Zeitlang hier gewohnt und der Panther war es gewöhnt, 'bei ihm zu sein und kurze Spaziergänge auf der Mauer zu machen"
    „ Ah, dann war es ja ganz natürlich, daß er sofort hierherlief", meinte Rolf, „ich denke mir, daß vielleicht ein Diener aus Versehen den Käfig geöffnet hat, vielleicht um seinen Mut zu beweisen, ohne aber an die Folgen zu denken."
    Mahab Singh warf ihm einen schnellen Seitenblick zu und sagte:
    „ Ich danke Ihnen, daß Sie den Vorfall so erklären wollen, Herr Torring. Doch ich habe meine engen» Meinung, und ich werde versuchen, den Schuldigen, dar den Käfig geöffnet hat, zu finden. Dann soll er seine angemessene Strafe erhalten."
    Durch einige Gongschläge rief er weitere Diener herbei, die den schweren Körper des Panthers hinaustrugen Der Fürst aber sagte:

    „Meine Herren, es ist mir äußerst peinlich, daß Ihnen in meinem Hause eine derartige Gefahr drohte. Verlassen Sie sich darauf, ich werde den Schuldigen zu finden wissen."
    „Aber, Hoheit, ich glaube wirklich, daß es nur ein Versehen war. Und ich bitte, den Unachtsamen nicht zu streng zu bestrafen. Es ist ja nichts passiert."
    „Nun, wenn ein anderer Mensch hier geschlafen hätte, wäre er nicht mit dem Leben davon gekommen", sagte der Fürst mit bewunderndem Blick auf den verlegenen Pongo. „Entschuldigen Sie mich jetzt bitte, meine Herren, ich will eine strenge Untersuchung anstellen."
    Als er mit seinem Sohn hinausgegangen war, sagte ich leise zu Rolf:
    „Er soll ruhig seinen Sohn Gulab und diesen Minister Kalischka ins Kreuzverhör nehmen, dann kann er sich jede andere Mühe sparen."
    „Ja, und auch diese Mühe wird sehr wahrscheinlich umsonst sein", meinte Rolf gedankenvoll. „Gewiß, im ersten Augenblick war ich auch durch den eigenartigen Zusammenhang überrascht, aber bei längerer Überlegung bin ich doch zu einer anderen Erklärung gekommen. Ich a glaube nicht, daß Gulab an dieser Sache Schuld ist." ""
    „Na, dann wüßte ich wirklich nicht, wer es sonst gewesen sein soll", sagte ich etwas gereizt, „ich meine, die Sache liegt doch ganz klar auf der Hand. Wir sollten, als gefährliche Gegner, durch den Panther beseitigt werden."
    „Das ist es ja", lächelte Rolf, „die Sache liegt zu klar auf der Hand. Und das macht mich stutzig."
    „Na, dann würde ich sie an deiner Stelle etwas unklarer machen", sagte ich ärgerlich. „Auf jeden Fall werde ich jetzt den versäumten Mittagsschlaf nachholen."
    Ich nickte Pongo zu und ging in mein Zimmer hinauf. Auch Rolf betrat bald seinen Raum, ich hatte mich inzwischen schon auf mein Lager gelegt und versucht zu schlafen. Aber ich überraschte mich dabei, daß ich doch von Zeit zu Zeit einen argwöhnischen Blick zum Fenster hinwarf, außerdem hatte ich vorsichtiger weise meine Pistolen griffbereit auf einen Hocker neben mir hingelegt.
    Aber endlich übermannte mich der Schlummer doch Ich träumte gerade von der Heimat, von den wunderschönen märkischen Seen, die ich so lange Jahre nicht mehr gesehen hatte.
    Doch wie alles Schöne auf Erden, sollte auch mein Traum jäh gestört werden, — und auf eine sehr unangenehme Art! Ich erwachte von einem furchtbaren Ruck durch meinen Körper. Und als ich aufspringen wollte — halb war ich ja noch im Schlaf — da fühlte ich, daß eine dünne Schlinge um meinen Hals lag, die mit furchtbarer Gewalt zugezogen wurde.
    Vergeblich schlug ich mit den Armen umher, ich konnte den heimtückischen Gegner nicht fassen Schon wurde es mir schwarz vor den Augen, vergeblich versuchte ich einen Schrei auszustoßen, die tödliche Schlinge zog sich immer enger zusammen.
    Aber mein Umherschlagen mit den Armen wurde doch meine Rettung. Denn jetzt traf ich den kleinen Hocker, auf dem meine Pistolen lagen, und warf ihn um. Im Augenblick schon sah ich schattenhaft Rolfs Gestalt, hörte einen erschreckten Ausruf, und in den nächsten Sekunden ließ der furchtbare Zug an der Schlinge nach.
    Mit kräftigem Ruck lockerte Rolf jetzt die dünne Schnur, die sich schon tief in meinen Hals eingeschnitten hatte, und mit unbeschreiblichem Glücksgefühl konnte Ich wieder atmen.
    Schnell richtete ich mich auf und blickte umher. Aber meinen Gegner, den ich von Rolf niedergeschlagen irgendwo liegen zu sehen hoffte, konnte ich auch jetzt nicht erblicken. Verblüfft fragte ich Rolf, wobei meine Stimme allerdings sehr rauh und heiser klang:
    „Wer . . . wer hat das getan?"

    „Ich weiß es nicht", sagte Roll besorgt, „wie
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