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Rolf Torring 011 - Der Raub des Gottes

Rolf Torring 011 - Der Raub des Gottes

Titel: Rolf Torring 011 - Der Raub des Gottes
Autoren: Hans Warren
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Lichtung erreichten, auf der Hagerstony und Pongo den Bären erlegt hatten. Hier wurde Halt gemacht, um einen kleinen Imbiß zu nehmen und Kriegsrat zu halten.
    „Ich habe mir folgenden Plan zurechtgelegt", fing Hagerstony an. „Wir fahren mit dem Boot bis zur Insel, auf welcher der Tempel liegt. Und zwar landen wir in dem kleinen Flußarm, in dem die vielen Krokodile von den Priestern gefüttert werden. Dort führt ihren Erzählungen nach, der beste Weg zum Tempel. Wir steigen aus, während Jim und John mit dem Boot ans andere Ufer fahren und dort festlegen.
    Dann holen wir den Elefanten, lassen ihn herüber schwimmen, und dann müssen wir uns trennen. Kapitän Hoddge muß unbedingt als Führer des Elefanten figurieren. Ich möchte natürlich auch dabei sein, aber ebenso müssen auch tatkräftige Männer das Boot nach Paknam bringen. Also wollen wir ruhig losen. Also, wer von Ihnen drei, Herr Torring, Herr Warren und Pongo, den längsten Grashalm zieht, bleibt beim Elefanten. Die beiden anderen müssen ins Boot. Einverstanden?" Wir gaben sofort unsere Zustimmung. Hagerstony pflückte drei Grashalme, wir zogen - und ausgerechnet auf mich fiel das Los, beim Elefanten zu bleiben. Ich lachte und sagte etwas ironisch:
    „Ihr Plan ist sehr einfach, Lord, nur kann ich mir noch nicht erklären, wie Sie den Elefanten aus dem Tempel holen wollen." Hagerstony kicherte:
    „Ihr Freund und ich, wir wissen es. Lassen Sie uns ruhig die kleine Überraschung. Aber, halt, wir müssen noch unbedingt einen oder zwei Hirsche erlegen und mitnehmen. Wir gebrauchen sie dringend für die Krokodile." „Ach, Sie wollen die Bestien fort locken, wenn der Elefant den Flußarm durchschwimmen soll?" „Ja, das müssen wir tun. Pongo, willst du auf die Jagd gehen? Wir dürfen ja nicht schießen, und Speerwerfen habe ich noch nicht gelernt."

    Pongo erhob sich lächelnd, prüfte aufmerksam die Wildpfade, die sich nach allen Richtungen von der Lichtung hinzogen, und verschwand.
    „So", meinte der Lord, „jetzt gehen wir immer zum Fluß hinunter und schauen nach dem Boot." Vorsichtig wandten wir uns den engen Pfad zum Rohrdickicht hinunter. Aber unsere leise Befürchtung, daß doch vielleicht die Priester das Boot entdeckt hätten, erwies sich Gott sei Dank als hinfällig. Während Jim und John die Rucksäcke mit Proviant - den Hagerstony reichlich in Tavoy eingekauft hatte -, verstauten, ging ich mit Rolf zur Lichtung zurück, um Pongo beim Tragen seiner Beute zu helfen.
    Wir mußten ungefähr zwanzig Minuten warten, bis er mit dem ersten Hirsch auftauchte, und während dieser Zeit versuchte ich vergeblich, von Rolf zu erfahren, wie er sich die Entführung des Elefanten gedacht hatte. Er behauptete immer lächelnd, daß es ganz einfach sei, und ich solle nur nachdenken.
    Pongo versicherte uns, er würde bald mit einem zweiten Hirsch kommen, wir sollten ruhig im Boot bleiben. Wir nahmen ihm seine Last ab und trugen sie zum Fluß hinunter. Und wir brauchten wieder höchstens zwanzig Minuten zu warten, als er auch schon mit dem zweiten Hirsch kam. Gerade, als er ins Boot stieg, brach auch die Dunkelheit herein. Die Zeit unseres Aufbruches war gekommen. Leise zogen wir das Boot durch die zähen Bambusrohre. Als wir schon den Fluß plätschern hörten, blieben wir lange liegen und lauschten. Dann zogen wir uns durch die letzten Rohre, und sofort wurde das Boot von der Strömung ergriffen und südwärts getrieben, der geheimnisvollen Insel mit dem Feuertempel entgegen. Hagerstony ließ den Motor nur mit wenigen Touren laufen, so daß sein Auspuffgeräusch kaum zu hören war. Und durch die Strömung hatten wir so schnelle Fahrt, daß wir nach knapp drei Stunden den schwachen Schein bemerkten, den das Feuer auf dem Tempelturm in die Dunkelheit schickte.
    „Motor abstellen", flüsterte Rolf, „Ruder einlegen." Selbstverständlich waren im Boot Ruder für den Fall einer Motorpanne vorhanden. Wir legten zwei Paar leise in die Dollen, und Pongo, Jim, John und ich nahmen je einen Riemen. Bald trieben wir an der Insel vorbei. Dann kam der nach links abzweigende Flußarm, und sofort warf Rolf das Steuer herum. „Vorwärts."
    Wir mußten schon kräftig rudern, um jetzt gegen die Strömung zu kommen, wenn sie auch nicht so stark war wie im Hauptfluß. Und dabei mußten wir uns noch vorsehen, nicht zuviel Geräusch zu verursachen. Langsam glitten wir den dunklen Arm entlang und wußten rings um uns Mengen riesiger Krokodile, die von den Priestern als lebender
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