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Rolf Torring 005 - Kaempfe im Urwald

Rolf Torring 005 - Kaempfe im Urwald

Titel: Rolf Torring 005 - Kaempfe im Urwald
Autoren: Hans Warren
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Dunkelheit doch entkommen." „Massers und Pongo auf Baum gehen", war Pongos lakonischer Entscheid. „Feinde suchen, nicht finden, Pongo morgen Feinde töten."
    Das war allerdings sehr einfach gesagt, aber wie er es bewerkstelligen wollte, konnte ich mir wirklich nicht ausmalen. Aber seine Idee war gut, denn wir konnten uns in den Ästen eines Urwaldriesen unbesorgt ausruhen und am Tage mit frischen Kräften den Kampf gegen die Verfolger aufnehmen.
    Schweigend trieben wir unser Fahrzeug weiter, immer näher und näher kam der Wald, schon konnten wir einzelne Bäume erkennen, die riesenhaft ihre Kronen über die anderen Riesen emporstreckten. Da rief Rolf, der sich kurz umgedreht hatte:
    „Ich sehe auf dem Fluß zwei Punkte. Das werden sie wohl sein, also auf zwei Flößen. Schade, daß es hier keine Leistenkrokodile gibt."
    „Ja, die würden uns bestimmt zuerst angreifen", lachte ich, „und wer weiß, was uns noch im Wald erwartet. Ich glaube wirklich, wir sollen hier noch allerlei erleben, ehe wir sagen können, daß wir endgültig in Sicherheit sind." „Und wenn Sie das sagen können", fiel Hasting ein, „dann schauen Sie sich schon wieder nach neuen Abenteuern um. So habe ich Sie wenigstens in der kurzen Zeit unseres Zusammenseins kennengelernt." „Na ja, das kann schon sein", gab ich zu, „sonst wäre das Leben ja auch zu langweilig. Nun, Rolf, wie weit, vielmehr wie nahe sind unsere Feinde da hinten?" Rolf hatte wieder einen Blick zurückgeworfen und sagte: „Sie sind nicht näher gekommen. Also können sie doch nicht schneller fahren als wir. Und wenn wir den^Wald erreichen, wird unser Vorsprung hinreichend genügen, um uns auf einem Baum vorläufig in Sicherheit zu bringen." „Haben Sie schon überlegt, wie Sie mich hinauf bekommen wollen?" fragte Hasting. „Denn klettern kann ich auf keinen Fall."
    „Das sollen Sie auch gar nicht", meinte Rolf, „wir ziehen sie in der Decke hinauf."
    „Das wird nicht so einfach sein", widersprach Hasting, „vielleicht können Sie mich aber am Fuß des Baumes im Gebüsch verbergen?"

    „Das können wir erst entscheiden, wenn wir im Walde sind. In Sicherheit bringen wir Sie auf jeden Fall."
    Auf beiden Seiten des Flusses tauchten jetzt Sträucher auf, und der bisher so gerade Wasserlauf machte jetzt einen Knick nach links. Und da rief Pongo:
    „Massers hier halten. Wald nahe. Pongo Falle für Feinde bauen."
    Damit lenkte er schon das Floß mit einem gewaltigen Ruck an die linke Uferseite und sprang hinaus. Er hielt das Floß fest, bis wir Hasting hinausgetragen hatten, und nahm dann die Rucksäcke herunter. „Massers warten."
    Schnell löste er vier starke Bambusstangen aus dem Floß, bestieg wieder das leichte Fahrzeug und stieß es auf die Mitte des Fußlaufes. Dort steckte er die vier Stangen in kurzen Abständen mit aller Kraft in den weichen Grund, und zwar so geneigt, daß ihre Enden unseren Verfolgern sich entgegen neigten. Er preßte sie so tief hinein, daß sie kaum über den Wasserspiegel ragten. Das war allerdings ein ganz gutes Hindernis, denn das erste Floß würde mit voller Geschwindigkeit auf die Stangen prallen und zerbersten, zumindest aber würden die Bata durch den plötzlichen Ruck ins Wasser geschleudert werden. Und dann würden sie nur sehr vorsichtig weiter vordringen, denn sie konnten stets mit neuen Fallen rechnen. Das gab für uns aber immer einen guten Zeitgewinn. Schnell nahmen wir unsere Rucksäcke - Pongo trug außer seinem noch Rolfs - hoben die Zeltbahn mit dem Verwundeten hoch und folgten dem schwarzen Riesen, der eilig, so schnell es sein Bein erlaubte, dem nahen Wald zustrebte. Er hielt sich dabei stets so, daß wir durch Büsche gegen Sicht der Feinde gedeckt waren. Gerade erreichten wir den Rand des Waldes, als lautes Geschrei vom Fluß zu uns herüber klang. Also hatte Pongos Falle doch gut gewirkt, und jetzt würden sich die Bata schon hüten, uns allzu schnell zu folgen. Unser Floß hatte Pongo natürlich an Land gezogen und hinter einem dichten Gebüsch verborgen.
    Die Bata würden aber sicher dem Fluß bis zum Walde folgen und an einer weit entfernten Stelle eindringen. Wir gingen ruhig am Rand des Urwaldes hin und entfernten uns dabei immer mehr vom Flusse. Endlich fand Pongo eine Stelle, an der wir eindringen konnten. Es war kein ausgesprochener Wildpfad, sondern eine schmale, natürliche Lichtung, die sich in seltsamen Krümmungen in die Wildnis hinzog. Natürlich hinderten Lianen und Dornenranken sehr stark, aber
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