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Robin Wuff und Bruder Katz

Robin Wuff und Bruder Katz

Titel: Robin Wuff und Bruder Katz
Autoren: Stefan Gemmel
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hinüber.
    Robin Wuff und Bruder Katz standen gemeinsam mit den Ratten auf der anderen Seite. AmFeldrand saßen auf einem Heuballen Walther von der Käsereibe und Lady Marian. Neben ihnen hatten sich Emily und ihre Mäusefamilie auf die Erde gesetzt. Walther hatte ihnen von dem Turnier erzählt, und sie waren sofort herbeigeeilt, um ihren Freunden beizustehen. Jede Maus hielt in ihrer Pfote eine alte Socke oder ein Stück von einem Kartoffelsack. Mit diesen Fähnchen wollten sie ihren Helden zujubeln und sie anfeuern.
    Sogar Samuel hatte sich eingefunden. Er drückte alle Federn. »Natürlich nur für Robin Wuff und Bruder Katz«, betonte er nachdrücklich. »Für die Ratten mache ich keine Feder krumm.«
    Auf ein Zeichen von Robin Wuff erhob sich Lady Marian würdevoll und rief über das Feld: »Die Spiele beginnen! Möge der Bessere gewinnen!«
    Sogleich gingen die gegnerischen Mannschaften langsam aufeinander zu. Die Hunde lachten und stießen sich gegenseitig in dieSeite. Robin Wuff und seine Freunde bemühten sich, stolz zu erscheinen. Doch das war leichter gesagt als getan.
    Walther von der Käsereibe lief über den Acker, an dessen Rand zwei riesige Heuballen lagen. Sie waren gerade so weit voneinander entfernt, dass ein Hund zwischen ihnen durchlaufen konnte. Und sie waren gerade so hoch, dass sowohl die Hunde als auch Bruder Katz darüber hinwegschauen konnten. Auf jedem Heuballen lag eine Tomate.

    »Ziel des Kampfs ist es, mit der Lanze die Tomaten herunterzuschlagen. Jeder Kämpfer hat drei Versuche«, erklärte Lady Marian.
    »Verstanden«, brummte der Jäger. »Drei Versuche.«
    Bruder Katz war als Erster dran. Er stellte sich neben den Hund, der gegen ihn antreten sollte.
    »Alles klar?«, erkundigte er sich freundlich.
    »Geht so. Hab den ganzen Tag nichts gefressen. Ich hab so einen Hunger, ich könnte ’ne ganze Katze verspeisen.« Und damit zeigte er Bruder Katz grinsend die Zähne.
    Der Kater schluckte, dann blickte er starr nach vorn auf die Heuballen.
    Mit den Zähnen griff er den Kampfstock, eine lange Holzstange, die vor ihm auf der Erde lag. Er packte sie in der Mitte und balancierte sie so aus, dass er sie gut tragen konnte. Der Stock war schwer, fast zu schwer für ihn.
    Nun winkte Lady Marian mit ihrem Taschentuch und gab damit das Startzeichen für den ersten Wettkampf. Bruder Katz begann zu rennen. Das Gewicht des Kampfstocks zog ihn bei jedem Schritt weit nach unten. Kurz vor den beiden Heuballen bewegte er mit einem kräftigen Ruck den Kopf nach oben und traf mit den Stockenden die Tomaten.
    »Hurra!«, jubelten die Mäuse. »Bruder Katz ist der Größte!«
    Der Kater schaute triumphierend zu seinem Gegenspieler, der sichtlich beeindruckt war. Dann zwinkerte dieser dem Kater zu und griff sich seinen Kampfstock. Er balancierte ihn aus und rannte los. Er hatte weniger Probleme mit dem Gewicht des Stocks als Bruder Katz. Und so fiel es ihm leicht, die Tomaten herunterzuschlagen.
    Es folgte der zweite Versuch.
    Wieder hatte Bruder Katz alle Mühe, die Stange auszubalancieren. Mit neuem Mut lief er los, stieß zu, und auch dieses Mal gelang ihm der Stoß gegen die Tomaten. Für den gegnerischen Hund war es ebenso leicht wie beim ersten Mal. Ohne viel Anstrengung rannte dieser zwischen den Ballen hindurch und schlug die beiden Tomaten herunter.
    Das Unglück geschah beim dritten Durchgang: Bruder Katz stolperte kurz vor den Heuballen. Er kam ins Taumeln, und sein Stock verrutschte. Er konnte ihn nicht mehr ausbalancieren. Das Gewicht seines Stabs zog ihn nach unten, und er fiel hin, genau vor den Heuballen.
    Die Tiere am Rand des Turnierfelds hielten entsetzt die Luft an. Bruder Katz rappelte sich hoch und ging ärgerlich vom Feld.
    »Donnerschlag und Bogenschuss!«, schimpfte er. »Donnerschlag und Bogenschuss!«
    Auf dem Gesicht des Hundes breitete sich ein hämisches Grinsen aus. Fast mühelos rannte er mit dem Kampfstock in der Schnauze zwischen den Heuballen hindurch. Die Tomaten purzelten auf die Erde, und ein Raunen ging durch die Menge.
    Diese Runde ging eindeutig an Jägers Meute.
    »Eins zu null für die Bande des Jägers«, verkündete Lady Marian.
    Betretenes Schweigen herrschte bei Robin Wuff und seinen Freunden. Die Hunde dagegen lachten.
    »Wollt ihr wirklich weitermachen?«, spottete der Jäger. »Wir könnten euch die Blamage ersparen, wenn wir das Turnier jetzt abbrechen.«
    »Drei Spiele wird es geben«, sagte Robin Wuff. »Am Ende wird sich zeigen, wer sich hier
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