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Riyala - Tochter der Edelsteinwelt 1: Kristallmagie: Fantasy (German Edition)

Riyala - Tochter der Edelsteinwelt 1: Kristallmagie: Fantasy (German Edition)

Titel: Riyala - Tochter der Edelsteinwelt 1: Kristallmagie: Fantasy (German Edition)
Autoren: Antje Ippensen
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und sie hatte Sandirilia doch versprochen, am Morgen wiederzukommen ... die junge Gauklerin hatte nichts zu essen gehabt in dem Kellerloch und keinen einzigen Tropfen Wasser ...
    Auf dem stinkenden Boden des düsteren unterirdischen Raumes lag Riyalas zeremonielle Kleidung. Also war Sandirilia tatsächlich im Untergewand geflohen – oder hatte, was wahrscheinlicher war, einen Helfer und Befreier gehabt.
    Nachdenklich kleidete Riyala sich wieder um. In ihren eigenen Sachen fühlte sie sich seltsam unbehaglich – als ob sie ihr nicht mehr recht passen würden. Sie wickelte das dreckige Gauklerinnengewand zu einem Bündel zusammen, in das sie ihr Edelsteinkästchen, den kleinen Glasflakon und auch das „Auge des Falken“ sorgfältig hineinknotete. Während ihre Hände mechanisch diese Bewegungen ausführten und sie daran dachte, das schmutzige Kleid Lania zum Waschen zu geben, reifte in ihr der Entschluss, die Sache mit Sandirilia zu verdrängen.
    Es gibt sicher nichts, was der Magister nicht auch noch im Nachhinein in Ordnung bringen konnte ... wenn es denn notwendig werden sollte,
ging es ihr noch durch den Sinn. Sie zuckte die Achseln und verließ dann den finsteren Keller, um zur Mondburg zurückzukehren.
    Sie fühlte sich mehr als gut – alles war so unglaublich und doch war all das wirklich passiert! Nigel, der Edelstein-Magister, die magischen Kristalle ...
    Diese Riyala, die jetzt selbstbewusst das Haupttor ansteuerte, hatte nichts mehr mit dem trotzigen Mädchen gemeinsam, das so gelangweilt und so erlebnishungrig gewesen war. Sie glaubte fest daran, dass es so war, dass sie sich verändert hatte – und plötzlich begrüßte sie aus dem blauen Himmel das helle durchdringende Krächzen ihres Falken.
    Abermals klopfte Riyalas Herz schneller vor Stolz und Freude. Sie hatte ihn geheilt! Er kreiste eine Weile über ihr und entschwand dann hinter den Dächern der Burg.
    Ein besseres Omen für ihre Heimkehr konnte es gar nicht geben.

    Die erste Begegnung mit ihren Eltern und auch die mit Lania verlief tatsächlich vollkommen problemlos. Niemand fragte sie aus, keiner wollte etwas über ihre Pläne wissen. Erst einmal schien sie also frei zu sein ... Der
Kristallhexer
war wirklich ein mächtiger Verbündeter.

    In der folgenden Nacht träumte Riyala sehr lebhaft; in einem ihrer Träume, an den sie sich später glasklar erinnerte, erschien der Edelstein-Magister, das Kinn auf den Türkisknauf seines Krückstockes gestützt.
    „Ruf mich, wenn du mich brauchst“, sagte er. Der blaugrüne Stein auf seinem Stock verwandelte sich in einen Blutstein, den der alte Mann bedächtig abnahm. Ebenso bedächtig ritzte er mit einem kleinen Dolch seinen Unterarm, so dass ein paar Tropfen Blut hervorquollen. Er drückte den blauschwarzen Stein leicht auf den Kratzer, und seine Augen blickten vielsagend.
    Riyala verstand diese Nachricht sofort. Sie lächelte im Schlaf.

4. Kapitel: Geheimnisse
    Der Silberne Saal im Herzen der Mondburg war kreisrund. Kostbare Einlegearbeiten und Ornamente schmückten die Wände: Mondsymbole überall und zahlreiche Sterne sowie Schriftzeichen aus uralter Zeit. Farbtöne in Perlmutt, gebrochenem Weiß und Taubengrau herrschten vor – die Nuancen des Mondes. Die verschnörkelten Kerzenleuchter, die den fensterlosen Saal erleuchteten, bestanden aus blankpoliertem, getriebenem Silber. Genau sieben dieser Leuchter waren um den Altar der Großen Mutter herum angeordnet ... und das war der Ort, zu dem die Matriarchin von Co-Lha ihre Tochter gerufen hatte.
    „Mein Kind, ich mache mir Gedanken über dich.“ Riyalas Mutter sprach in ernstem Tonfall, aber es lag kein Vorwurf in ihrer Stimme.
    Riyala war dennoch beklommen zumute – ohnehin fand sie es in diesem Saal immer kalt, und sie fröstelte. Sie hatte wenig Lust zu einem Gespräch mit der Matriarchin ... seit mehreren Wochen, genauer gesagt seit jenem denkwürdigen Tag ihres „Ausfluges“ ,waren ihr beide Eltern fremd geworden.
    „Deine Sorgen um mich sind vollkommen überflüssig“, sagte Riyala abwehrend und in einem leicht gereizten Tonfall. Innerlich seufzte sie dabei – sie hatte ja gewusst, dass dieser Tag kommen würde. Irgendwann, das hatte sie geahnt, würden die Autorität und der Einfluss ihres zauberkundigen Lehrmeisters nicht mehr ausreichen, um ihre Familie auf Distanz zu halten. Riyala hatte sich deshalb auf diesen Tag vorbereitet und gewisse Vorsichtsmaßnahmen getroffen ... Natürlich liebte sie ihre Mutter, aber es lag nicht
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