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Ring aus Feuer

Ring aus Feuer

Titel: Ring aus Feuer
Autoren: Annie West
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würde, denn Stavros’ Libido schien unerschöpflich zu sein. Allerdings würde sie ihre Nervosität kaum vor ihm verbergen können: Es war ihr absolut unmöglich, sich in einem so teuren Designerkleid natürlich und unbefangen zu bewegen. Ihr war, als würde sie ein Schwanenkostüm tragen, das das unscheinbare Entlein darunter verbergen sollte.
    Aber wenn sie sich zusammenriss, betrachtete Stavros sie vielleicht als … Als was? Als standesgemäß? Als eine Frau, die in den Rahmen seiner distinguierten Freunde passte? Als eine Frau, die sich in kultivierten Kreisen zu behaupten wusste?
    Wohl kaum, dachte Tessa betrübt. Aber vielleicht, vielleicht öffnete ihm dieser Auftritt die Augen für eine wagemutige Möglichkeit. Nämlich dass er mit seiner unerwarteten Ehefrau verheiratet blieb.
    Sie machte auf dem Absatz kehrt und öffnete die Tür zum Schlafzimmer. Sie betrat den Raum, und ihre hochhackigen Sandalen verliehen ihrem Gang noch ein wenig mehr Schwung.
    Stavros sah von seinem Laptop hoch und starrte Tessa an.
    Ihre Schritte wurden langsamer, und ihr Mut verließ sie allmählich.
    „Dreh dich um.“ Seine dunkle Stimme brachte ihr Herz zum Rasen.
    Auf einem Fuß drehte sie sich um die eigene Achse, und der weite Saum des Kleids schwirrte schmeichelnd um ihre nackten Beine. Der Rückenausschnitt war extrem tief und endete erst knapp über dem Po. Tessa konnte regelrecht spüren, wie Stavros’ bewundernder Blick an dieser Stelle hängen blieb. Tessas Haut begann zu kribbeln.
    Als Stavros langsam auf sie zukam, merkte Tessa deutlich, wie sich die Spitzen ihrer Brüste erwartungsvoll gegen den dünnen Stoff des Kleids drückten. Sie erkannte das Verlangen in seinen schönen Gesichtszügen.
    „Du siehst hinreißend aus, glikia mou. Exquisit.“ Er trat noch einen Schritt vor, nahm ihre Hand und führte sie zu seinen Lippen. Dann hauchte er einen Kuss auf ihren Handrücken, ihre Handfläche und das Gelenk.
    Ganz sachte bedeckte er ihren ganzen Arm bis hin zur Schulter mit erregenden Küssen. Tessa lief ein Schauer nach dem anderen über die Haut. Mit klopfendem Herzen sah sie ihm in die Augen und erkannte darin, wie sehr er sie begehrte. Wenigstens in dieser Beziehung hatte sie ein wenig Macht über ihn.
    Aber ihr eigenes Verlangen hatte auch sie fest im Griff, und dieses Bewusstsein war beängstigend. Tessa erkannte auf einmal: Selbst wenn Stavros sich keine dauerhafte Beziehung mit ihr vorstellen konnte, würde sie bleiben und sich mit dem zufriedengeben, was sie bekam. So sehr liebte sie ihn.
    „Komm“, raunte er, zog sie dichter zu sich und schob eine Hand unter ihren Ellenbogen. „Melina hat versprochen, uns heute ein grandioses Abendessen zu zaubern.“ Dann glitt er mit der Hand ihren Arm hinunter und verschränkte seine Finger mit ihren. „Wir gehen besser nach unten. Sonst bin ich versucht, das Essen sausen zu lassen und den ganzen Abend mit dir hier oben zu verbringen.“
    Mit seiner anderen Hand streichelte Stavros über ihre Wange und ließ sie dann an ihrem Hals ruhen. Er beugte sich vor und flüsterte in ihr Ohr: „Dieses Kleid verdient es, wenigstens eine halbe Stunde von dir getragen zu werden, ehe ich es dir herunterreiße.“
    Es war ein perfektes Mahl. Die herzhaften gefüllten Fleischpasteten zergingen auf der Zunge. Dazu gab es köstliche Meeresfrüchte, einfach zubereitet, damit sie ihren vollen Geschmack entfalten konnten. Das Hähnchen war mit Champagner gebraten worden, und das gedünstete Gemüse schmeckte frisch und knackig.
    Tessa wünschte, sie hätte mehr Appetit, um dieses Festessen angemessen würdigen zu können.
    Auch die Umgebung war einfach überwältigend schön. Stavros und Tessa saßen in einer blickdichten Nische direkt am Meer an einem edel gedeckten Tisch. Um sie herum rankten sich Kletterrosen an einer weißen Holzpergola, die mit schimmernden Windlichtern behängt war. Aus der Ferne sah man die weichen Leuchten der Boote, die in der Bucht vor Anker lagen.
    Eine leichte Brise ließ die Kerzen auf dem Tisch flackern. Die tanzenden Schatten auf Stavros’ Gesicht brachten seine maskulinen Züge noch mehr zur Geltung.
    Für Tessa war es himmlisch, ihn einfach nur betrachten zu können. Aber sie hatte nicht viel Zeit, ihn anzuschmachten, weil er sie wie gewöhnlich in ein anregendes Gespräch verwickelte. Sie diskutierten alle möglichen Einzelheiten des Lebens, und in den meisten Punkten waren sie sich einig.
    Sein Blick blieb immer öfter an ihrem Ausschnitt hängen.
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