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Rigor Mortis: Thriller Ein neuer Fall für Roy Grace (German Edition)

Rigor Mortis: Thriller Ein neuer Fall für Roy Grace (German Edition)

Titel: Rigor Mortis: Thriller Ein neuer Fall für Roy Grace (German Edition)
Autoren: Peter James
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bezahle, bleibt es drin. So war es abgemacht.«
    »Du bist eine überbesorgte Mutter. Das könnte mich emotional ganz schön schädigen.«
    »Das Risiko muss ich eingehen.«
    Er stieg aus dem Auto und hielt zögernd die Tür fest. »Du solltest wieder ein eigenes Leben führen.«
    »Das hatte ich, bevor du geboren wurdest.«
    Er lächelte und knallte die Tür zu.
    Sie schaute ihm kurz nach, als er über den verlassenen Schulhof ging. Alle anderen Schüler waren bereits im Gebäude. Wann immer sie ihn aus den Augen ließ, hatte sie Angst um ihn. Nur wenn sie auf ihr iPhone schaute und den pulsierenden dunkelroten Punkt sah, der ihr seinen Aufenthaltsort verriet, war sie beruhigt. Tyler hatte recht, sie war überbesorgt, aber das ließ sich nun mal nicht ändern. Sie liebte ihn verzweifelt und wusste, dass er sie trotz seiner nervigen Angewohnheiten und seiner Widerborstigkeit ebenfalls liebte.
    Carly wendete den Wagen und fuhr in Richtung Portland Road. Sie fuhr schneller als erlaubt, weil sie den Termin einhalten wollte. Das Hühnerauge war sehr schmerzhaft, und sie wollte die Behandlung nicht verpassen. Außerdem musste sie danach rechtzeitig ins Büro, um mit Mrs Häufchen Elend zu sprechen. Mit etwas Glück blieben ihr dann noch wenige Minuten, um wichtige Unterlagen für eine bevorstehende Anhörung durchzugehen.
    Ihr Handy meldete eine SMS. Als sie die Einmündung zur Hauptstraße erreichte, warf sie einen Blick darauf.
    War toll gestern Abend – möchte dich wiedersehen XXX.
    Träum weiter, Schätzchen. Sie schauderte, wenn sie nur an ihn dachte. Dave aus Preston in Lancashire. Preston-Dave, hatte sie ihn bei sich genannt. Immerhin hatte sie ein ehrliches Foto von sich in der Singlebörse hochgeladen – jedenfalls halbwegs ehrlich! Sie suchte ja auch keinen Mr Universum. Nur einen netten Mann, der nicht fünfzig Kilo schwerer und zehn Jahre älter als auf seinem Foto war und den ganzen Abend nur davon redete, wie wunderbar er sei und wie toll die Frauen ihn im Bett fänden. War das zu viel verlangt?
    Der Gipfel war aber gewesen, dass der knauserige Kerl sie in ein unpassend teures Restaurant eingeladen und am Ende vorgeschlagen hatte, die Rechnung zu teilen.
    Sie hielt den Fuß auf der Bremse, beugte sich vor, nahm das Handy aus der Halterung und löschte entschlossen die SMS. Zufrieden steckte sie es wieder zurück.
    Dann bog sie vor einem weißen Lieferwagen nach links ab und gab Gas.
    Der Fahrer des Lieferwagens hupte und betätigte wütend die Lichthupe. Dann hängte er sich an ihre Stoßstange. Sie streckte zwei Finger in die Höhe.
    In den kommenden Tagen und Wochen würde sie noch bitter bereuen, dass sie die SMS gelesen und gelöscht hatte. Hätte sie nicht jene kostbaren Sekunden an der Einmündung gewartet und an ihrem Handy herumgefummelt, sondern wäre eine halbe Minute früher nach links abgebogen, wäre alles ganz anders gelaufen.

5
    »SCHWARZ«, sagte Glenn Branson, der den großen Golfschirm über ihre Köpfe hielt.
    Detective Superintendent Roy Grace schaute zu ihm hoch. »Schwarz?«
    »Das ist die einzige Farbe!«
    Mit seinen eins achtundsiebzig war Roy Grace gute fünfzehn Zentimeter kleiner als sein jüngerer Kollege und Freund und deutlich weniger schick gekleidet. Mit beinahe vierzig war er kein hübscher Mann und sah auch nicht aus wie ein Filmstar. Er hatte ein freundliches Gesicht mit einer schiefen Nase, die ihm ein etwas raues Aussehen verlieh. Er hatte sie sich dreimal gebrochen – einmal bei einer Schlägerei und zweimal auf dem Rugbyplatz. Er trug das blonde Haar kurz geschnitten und hatte klare blaue Augen, die an Paul Newman erinnerten.
    Er kam sich vor wie ein Kind im Süßwarenladen, als er dastand, die Hände tief in den Taschen seines Anoraks vergraben, und den Blick über die gebrauchten Alfa Romeos schweifen ließ, die auf dem Parkplatz des Händlers standen. Alle glänzten vor Politur und Regenwasser. »Ich mag Silber, Dunkelrot und Marineblau.« Seine Stimme ging fast im Lärm eines Lastwagens unter, der hinter ihnen hupend über die Hauptstraße fuhr.
    Er hatte sich aus dem Büro geschlichen, da die Woche bisher sehr ruhig verlaufen war. Einige interessante Wagen, die er auf der Internetseite Autotrader entdeckt hatte, standen hier bei diesem Händler.
    Detective Sergeant Branson, der einen cremefarbenen Regenmantel von Burberry und glänzende braune Loafer trug, sagte: »Schwarz ist einfach die schönste Farbe. Das wird sich auch auszahlen, wenn du den Wagen wieder
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