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Rhönblut: Kriminalroman (German Edition)

Rhönblut: Kriminalroman (German Edition)

Titel: Rhönblut: Kriminalroman (German Edition)
Autoren: Zeno Diegelmann
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beziehen.«
    »Eben drum. Freitag ist keine Händlerin. Sie muss sich die Blumen also auf anderem Wege beschafft haben. Auf illegalem Weg. Und wenn sie das hat, hat das der Händler sicher nicht in seinen Listen vermerkt.«
    »Verstehe. Aber nach was suchen Sie jetzt?«
    »Diese exotischen Pflanzen sind doch so wahnsinnigempfindlich. Man kann sie also nicht Hunderte Kilometer in einem Auto transportieren. Es müsste also ein Händler sein, der aus der Nähe kommt. Außerdem muss es ein riesiger Aufwand sein, diese Pflanzen zu züchten. Freitag muss sich also auch teures Equipment gekauft haben oder sich ein Gewächshaus angemietet haben. Wenn wir Glück haben, kann sich der Händler daran erinnern und uns eine Adresse nennen.«
    Seeberg überflog die Liste und stoppte beim dritten Unternehmen.
    »Gartenbau und Blumenhändler Janson. In Bad Brückenau. Das könnte passen. Ansonsten gibt es keinen Händler in weniger als zweihundert Kilometer Entfernung.«
    »Und jetzt?«
    »Sie bleiben hier im Büro, Ammer. Ich melde mich, sobald ich etwas herausgefunden habe.«
    Der Kommissar riss die Adresse und Telefonnummer vom Blatt ab, lief in Richtung des Aufzugs und versuchte die Nummer zu wählen, doch immer setzte nur ein Band am anderen Ende an.
    »Verdammt.«
    Nervös drückte er mehrmals auf den Knopf des Aufzugs, der sich jedoch Zeit ließ. Nervös tippelte er von einem Fuß auf den anderen, bis sich endlich die Türen öffneten und er einsteigen konnte.

44.
    Nach Bad Brückenau gelangte man über die A7 relativ zügig. Seeberg hatte keine Probleme, die angegebene Adresse zu finden. Das Geschäft war jedoch ziemlich heruntergekommen und verschlossen, als der Kommissar ankam. Seeberg lief um das Gebäude herum, um einen anderen Zugang zu finden, und erkannte ein offenes Tor. Nach wenigen Metern sah er einen Mann, der in einem der Gewächshäuser arbeitete. Er kniete in einem Blumenbeet und schwitzte stark.
    »Sind Sie Peter Janson?«
    Der Mann drehte sich um und schaute den Kommissar mit mürrischem Blick an. Dann stand er auf und stützte sich dabei auf einen Spaten.
    »Wer will das wissen?«
    Seeberg antwortete nicht, sondern hielt ihm stattdessen seine Marke entgegen. Die schmutzigen Finger des Mannes streckten sich nach der Marke und kontrollierten sie.
    »Kriminalpolizei? Ach ja, wegen dieser Geschichte mit exotischen Pflanzen, ich erinnere mich. Aber Sie hatten mich doch schon zu meinen Lieferungen befragt. Ich hatte Ihnen sogar die Liste gegeben. War wohl nichts für Sie dabei, was?«
    Die Stimme des Mannes verdeutlichte, dass er sichlieber auf die Zunge beißen würde, als der Polizei zu helfen. Der Kommissar musste vorsichtig sein.
    »Nein, wir sind noch immer auf der Suche nach weiteren Informationen. Sie liefern also exotische Pflanzen aus?«
    »Kommt hin und wieder vor.«
    »Sie hatten uns auf der Liste eine Aufstellung der Läden und Personen gegeben, die solche exotischen Pflanzen bestellen. Können Sie sich darüber hinaus an eine Lieferung an diese Frau erinnern?«
    Seeberg zückte ein Dienstfoto von Freitag.
    Der Mann nahm eine Hand von seinem Spaten, überflog das Foto und reichte es achselzuckend zurück.
    »Nicht, dass ich wüsste. Wer soll das sein?«
    »Eine flüchtige Person, die wahrscheinlich für den Tod von drei Männern verantwortlich ist.«
    »Sie meinen Mord?«
    Seeberg nickte. »Könnten Sie vielleicht in Ihrem Computer nachschauen, ob Sie eine Lieferung für eine gewisse Julia Freitag hatten?«
    »Muss das sein?«
    »Hören Sie, wir ermitteln hier in einem Mordfall. Sie sind vielleicht der einzige Mensch, der weiß, wo sich unsere Zielperson aufhält. Ein wenig mehr Mithilfe könnte da vielleicht nicht schaden. Ich kann aber auch Verstärkung anfordern und Ihren Ladenmal komplett durchleuchten, wenn Ihnen das lieber ist.«
    Der Kommissar konnte förmlich sehen, wie die Gedanken in Jansons Kopf hin und her schossen. Ein paar dunkle Geschäfte waren ja okay, aber mit einem Mord wollte er ganz sicher nichts zu tun haben. Und das Letzte, was er wollte, waren noch weitere Polizisten, die in seinen Unterlagen herumwühlten. Janson legte seinen Spaten zur Seite und deutete zum Haus.
    »Kommen Sie mit. Die Unterlagen habe ich im Büro.«
    Die beiden Männer gingen durch ein Gewächshaus, in dem das Licht der Neonröhren beide Männer blass und kränklich wirken ließen.
    »Sagen Sie, kostet das Züchten von solchen Pflanzen nicht wahnsinnig viel Strom und Geld?«
    Janson pfiff Luft durch seine
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