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Rettungslos verliebt

Rettungslos verliebt

Titel: Rettungslos verliebt
Autoren: Lindsay Armstrong
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versuchte, sich innerlich von Joe Jordan zu distanzieren, lehnte er sich auf dem Stuhl zurück und sah sie irgendwie triumphierend an.
    Lydia hatte den Rest des Tages mit Rolf und Joe verbracht, die ihr die Wirtschaftshöfe und die Veterinärstation gezeigt hatten. Sie hatte sogar schon eine Zuchtstute behandelt und ihr einen Nagel aus dem Huf herauso periert.
    Während der Aktion sagten die beiden Männer kein Wort, aber Lydia war sich bewusst, dass sie sie beobachteten. Nachdem sie den Nagel entfernt und dem Tier zwei Spritzen gegeben hatte, erzählte Rolf ihr, dass niemand die Ursache für das Lahmen hatte finden können.
    Vermutlich hatte es ein Kompliment oder Lob sein sollen.
    Beim Dinner musste Lydia immer wieder ein Gähnen unterdrücken.
    Doch statt anschließend ins Bett zu gehen, zog sie sich einen warmen Pullover über und ließ sich in den bequemen Rohrsessel sinken, den sie auf den Rasen gestellt hatte. Während sie die Stille genoss und die Millionen Sterne am Nachthimmel betrachtete, gesellte Joe Jordan sich zu ihr.
    "Was willst du denn jetzt noch?" fragte sie ihn kühl.
    "Nichts. Ich dachte, du hättest dich schon zurückgezogen." Er holte sich auch einen Sessel. "Darf ich mich zu dir setzen? Oder hast du etwas dagegen?"
    Sie blickte ihn spöttisch an und zuckte die Schultern.
    "Danke", sagte er höflich. "Bleib hier, ich bin gleich wieder da."
    Nach fünf Minuten kam er mit einer Flasche Wein und zwei Gläsern zurück. "Du hast doch sicher nichts gegen einen Schlummertrunk, oder? Sarah trinkt überhaupt keinen Alkohol und vergisst immer, dass andere ganz gern mal ein Glas Wein trinken."
    Meg war ihm gefolgt und legte Lydia die Schnauze auf den Oberschenkel, um sich streicheln zu lassen. Dann rollte sie sich neben Joe zusammen.
    "Ich trinke bestimmt keine halbe Flasche."
    "Wir brauchen sie ja auch nicht auszutrinken. Das ist ein überwältigender Anblick da über uns, stimmt's?" Er wies mit der Hand zum Himmel.
    Lydia zögerte kurz, ehe sie das Glas annahm, das er ihr reichte. Dann legte sie den Kopf zurück. "Ja, finde ich auch."
    "Noch schöner ist es, wenn man unter freiem Himmel kampiert, ohne Zelt, einfach nur im Schlafsack neben der Feuerstelle."
    "Das ist ein Lieblingsthema meines Vaters, darüber schreibt er gern", erwiderte sie träumerisch. "Als junger Mann hat er das Abenteuer geliebt. Er behauptet, es würde ihm im Blut liegen."
    "Ich habe einige seiner Werke gelesen, sie gefallen mir. Hat er dich nie mit ins Outback genommen?"
    "Doch. Er war mit uns im Cooper Creek, im Barcoo, am Lake Eyre, aber nicht im Northern Territory." Lydia trank etwas Wein und ließ die Ruhe und das faszinierende Schauspiel am Himmel auf sich wirken.
    "Warum bist du so wütend auf mich?" fragte Joe plötzlich.
    Sekundenlang war sie so überrascht, dass es ihr die Sprache verschlug.
    "Das bin ich doch gar nicht", stieß sie schließlich hervor.
    "Na, davon bin ich nicht überzeugt. Wenn wir davon ausgehen, dass Daisy nicht der Grund ist, was bleibt dann noch?"
    Ich brauche erst gar nicht zu versuchen, seine Miene zu erkennen, denn dazu ist es zu dunkel, auch wenn alle Sterne der Milchstraße genau über unseren Köpfen funkeln und strahlen, dachte sie. Aber sie nahm an, dass er die Frage ernst meinte.
    "Missfällt dir vielleicht mein Beruf?" fuhr er fort.
    "Nein." Sie seufzte.
    "Du darfst nicht glauben, was Sarah über die gebrochenen Herzen erzählt hat."
    "Warum nicht?"
    Er machte eine Pause. "Weil es nicht stimmt. Ich ... Lydia, lachst du mich etwa aus?" fragte er auf einmal.
    Sie richtete sich lachend auf. "Ja. Ich bin ganz sicher, dass es stimmt, was deine Schwester behauptet hat, Joe. Ich kann mir gut vorstellen, dass du zumindest als junger Mann viele Herzen gebrochen hast."
    "Wie kommst du darauf?"
    "Weibliche Intuition."
    "Seltsam, dass du so etwas sagst. Ich habe kürzlich etwas Interessantes gelesen. Es ging um Frauen."
    "Verrat es mir", forderte sie ihn auf.
    "Es wurde behauptet, dass jeder Mann, der clever und geschickt genug sei, Frauen zu verstehen, auch so clever und geschickt sei, es sich nicht anmerken zu lassen." Lydia lächelte. "Bist du so einer?"
    "Der Frauen versteht? Ich habe es jedenfalls geglaubt", antwortete er nachdenklich. "Bis ich dir begegnet bin."
    "Ach, gib nicht so rasch auf. Wir haben uns doch heute erst zum zweiten Mal gesehen. Aber ich muss morgen früh aufstehen, deshalb
    ..." Sie trank das Glas aus und reichte es ihm.
    Joe griff nach der Flasche neben sich und füllte es
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