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Rettungskreuzer Ikarus Band 045 - Wächter des Imperiums

Rettungskreuzer Ikarus Band 045 - Wächter des Imperiums

Titel: Rettungskreuzer Ikarus Band 045 - Wächter des Imperiums
Autoren: Achim Hiltrop
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eingetaucht war, hatte das Diagramm auf Cumshaws Bildschirm schlagartig die Farbe gewechselt. Das Gitterlinienmodell leuchtete nun an vielen Stellen rot. »Sieht schlecht aus, Boss. Könnte sein, dass die Belastung zu groß ist und das Schiff beim Landeanflug zerbricht. Ich würde sagen, ihre Chancen stehen zwei zu eins.«
    »Hundert Credits dagegen«, brummte Sixpack.
    Dilligaf verschränkte die Arme vor der Brust und sah teilnahmslos auf den Brückenbildschirm, auf dem das gegnerische Schiff funkensprühend einen Kondensstreifen durch den blassgrünen Himmel von Rynyda I zog. »Hm.«
    »Sie sind viel zu schnell«, bemerkte Joystick, der den Kurs des havarierten Kreuzers mit Kennerblick beobachtete. »Und in einem viel zu steilen Winkel. Die können unmöglich …«
    Er kam nicht dazu, den Gedanken zu Ende zu führen. Der Landeanflug des Ts!gna-Schiffes, der inzwischen deutlich erkennbar in einen hilflosen Absturz übergegangen war, wurde durch eine gewaltige Explosion jäh unterbrochen. Der Kreuzer zerplatzte wie eine Feuerwerksrakete und setzte seine Reise in Form von drei großen Wrackteilen fort, hinter denen sich ein Kometenschweif von Trümmerteilen ausdehnte – direkt vor dem Bug der Scoville.
    »Whoa!« Joystick riss den Steuerknüppel der Korvette zu sich, um dem wild umherwirbelnden Schrott auszuweichen. »Festhalten, Gentlemen!«
    Sixpack streckte Cumshaw die offene Hand hin. »Wette gewonnen, Opa.«
    Cumshaw beachtete ihn nicht. Seine Augen hingen noch immer gebannt an dem Display. »Wer auch immer das Ding fliegt, er ist gut.«
    »Flog«, korrigierte ihn Dilligaf.
    »Nein. Fliegt. Guck mal.« Er betätigte einen Schalter und der Brückenbildschirm zeigte eine Großaufnahme eines der Wrackteile – offenbar der Teil des Schiffes, der die Brücke und einige andere Module einschloss. Im Gegensatz zu den Bruchstücken trudelte dieses hier nicht unkontrolliert und brennend der Planetenoberfläche entgegen.
    Dilligaf räusperte sich. »Noch größer, bitte.«
    Die Kamera zoomte näher heran.
    »Das glaube ich jetzt nicht«, brummte Sixpack.
    »Ich registriere ein schwaches Antigrav-Feld, das irgendwo unterhalb der Brücke generiert wird. Außerdem befinden sich an diesem Wrackteil Manövrierdüsen, mit denen der Pilot seinen Flug stabilisieren kann«, erklärte Cumshaw. »Für Luftakrobatik reicht es natürlich nicht, aber er hat zumindest seine Geschwindigkeit rapide drosseln können und gleitet jetzt langsam zu Boden. Besser, als sich mit Schmackes irgendwo über ein paar Quadratkilometer Landschaft zu verteilen.«
    Joystick nickte anerkennend. »Hätte ich an seiner Stelle auch gemacht. Wer auch immer das ist, Boss – den möchte ich kennenlernen.«
    Dilligaf lächelte grimmig. »Ich auch, Joystick. Ich auch.«
     

     
    »Gar nicht so schlecht«, brummte Joystick, als er vor dem rauchenden Wrackstück stand, das sich beim Aufprall – von einer Landung im engeren Sinne des Wortes konnte keine Rede sein – in die sandige Oberfläche von Rynyda I gebohrt hatte. Die Männer der Rashh Udayyin knieten am Rand des Kraters, der dabei aufgeworfen worden war, und richteten ihre Schnellfeuerwaffen suchend auf das Wrack. Von den Ts!gna war keine Spur zu sehen.
    »Findest du?«, fragte Sixpack spöttisch. »Viel ist von dem Ding ja nicht übrig geblieben.«
    Joystick zuckte mit den Schultern. Der Teil des zerbrochenen Kreuzers, vor dem sie jetzt standen, war immer noch dreimal so groß wie die Scoville. »Immerhin hat er es in einem Stück runtergebracht.«
    »Ohne es noch mehr kaputt zu machen, meinst du.«
    »Wir können übrigens nicht lange bleiben, Gentlemen«, mahnte Cumshaw, als ein Messinstrument an seinem Unterarm einen warnenden Piepton von sich gab. »Die Strahlung, die von dem Ding ausgeht, ist nicht von schlechten Eltern.«
    »Ja. Schon gut.« Joystick warf einen prüfenden Blick durch das Zielfernrohr seiner Waffe. »Ich glaube, ich habe da vorhin eine Bewegung gesehen«, zischte er.
    Sixpack war sofort bei der Sache und riss sein Gewehr hoch. »Wo?«
    »Hinter den drei Fenstern, die direkt nebeneinanderliegen. Dahinter muss die Brücke sein.«
    »Denkt dran, ich will diesmal Gefangene«, schärfte Dilligaf seinen Männern ein. »Das gilt ganz besonders für dich, Sixpack.«
    »Ja, Boss.«
    Der Kommandant drehte sich zu Cumshaw um, der soeben seinen Rucksack von der Schulter nahm. »Drohne?«
    »Kommt sofort, Boss.« Die fleckigen Hände des alten Mannes förderten eine kugelförmige Sonde aus den
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