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Rettungskreuzer Ikarus Band 029 - Tod den Unsterblichen

Rettungskreuzer Ikarus Band 029 - Tod den Unsterblichen

Titel: Rettungskreuzer Ikarus Band 029 - Tod den Unsterblichen
Autoren: Irene Salzmann
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ertastete den schmalen Gürtel, glitt tiefer. Merkwürdig, dachte er,
dass niemand Pakcheon gefragt hatte, ob er eine Waffe mit sich führte.
Hatte Sentenza einfach vergessen, sich danach zu erkundigen? Dabei war es logisch,
dass jemand Mittel zur Verteidigung bei sich trug, insbesondere, wenn er sich
an der Aufklärung eines Mordfalls beteiligte.
    Der tödliche Strahler blieb stumm.
    Cornelius' Finger fanden etwas. Hart. Lang.
    »Nein, das ist nicht meine Waffe.« Pakcheons Stimme klang gepresst.
»Probieren Sie es weiter links.«
    Peinlich berührt drückte Cornelius sein glühendes Gesicht gegen
Pakcheons Brust. Die Brille zwickte ihm unangenehm in die Nase. Nein, nur nicht
darüber nachdenken ...
    Bloß nicht denken!
    »Jetzt haben Sie den Strahler«, sagte Pakcheon. »Ziehen Sie
ihn vorsichtig heraus.«
    »Ist er gesichert? Ich möchte Sie nicht versehentlich ...«
    »Machen Sie sich darüber keine Gedanken. Fassen Sie die Waffe an ihrem
dicken Ende. Gut so. Jetzt langsam nach oben führen. Auf Schulterhöhe.
Sie brauchen den Arm nicht auszustrecken oder anzuheben. Verändern Sie
den Winkel der Waffe.«
    Cornelius gehorchte, während er sich fragte, ob Pakcheon wirklich wusste,
was er tat. Was, wenn er sich den Kopf angeschlagen hatte? An dem schlanken
Stab konnte Cornelius keinen Auslösemechanismus finden. Wie sollte er mit
dem Ding schießen? Außerdem konnte er in dieser Position nichts
sehen. Und Pakcheon ebenfalls nicht.
    »Halten Sie den Strahler senkrechter, mehr nach rechts, noch ein wenig.
Nein, zu viel. Ja, perfekt. Ich weiß aus ihren Gedanken, wo sich das Ziel
befindet. Halten Sie die Waffe fest. Dann – Feuer!«
    Die Waffe schoss einen Energiestrahl ab, ohne dass Cornelius irgendetwas getan
hätte. Krampfhaft umklammerte er den Stab und hielt ihn auf den Punkt gerichtet,
den Pakcheon genannt hatte. Das Lichtbündel war dünn, aber von erstaunlicher
Stärke. Der gefährliche Strahler zerbarst, ohne einen weiteren Schuss
abgegeben zu haben.
    Die vizianische Waffe lag wieder harmlos und unscheinbar in Cornelius' Hand.
Erschöpft ließ er sie sinken und spürte plötzlich den brennenden
Schmerz in seiner Schulter. Wie durch Watte hörte Cornelius die Schritte
herbei eilender Personen und ihre Stimmen. Willenlos ließ er sich von
Pakcheons Körper schieben und vermisste sogleich die vertraute, tröstende
Berührung.
    »Kann denn keiner diesen verdammten Alarm abstellen?« Dr. Nadir.
    »Das sind der Botschafter und Pakcheon ...« Dr. Glutton. Cornelius
kicherte, als er daran dachte, wie sie in Lederriemen aussehen mochte. Statt
einer Peitsche hielt sie eine brennende Kerze schräg und träufelte
Wachs auf seine Schulter. Es tat verdammt weh.
    »Was ist passiert?« An'ta.
    »Cornelius bekam einen Streifschuss ab und steht unter Schock.« Pakcheon.
»Vermutlich Verbrennungen zweiten bis dritten Grades.«
    »Das sehe ich auch.« Dr. Anande. »Ich gebe ihm eine Injektion
Tri-Amelit gegen die Schmerzen und Carescobin gegen den Schock. Das wird ihn
beruhigen. Meine Tasche, bitte. Ich werde den verbrannten Stoff von seiner Haut
lösen und die Wunde versorgen.«
    Wer hätte das gedacht, der berühmte Dr. Anande kümmerte sich
höchstpersönlich um ihn, den kleinen Botschafter? Cornelius wollte
wieder lachen, aber der hysterische Anfall wich von ihm, und er fühlte
sich bloß noch müde. Ob das Zeug, das nun in seinen Adern kreiste,
zugleich ein Schlafmittel war? Jemand hob ihn hoch und trug ihn zu der Liege.
Es war gut, dass sich Pakcheon nicht von den Ärzten abwimmeln ließ.
Wie sollte Cornelius sonst auf ihn aufpassen?
    »Stecken Sie endlich den Dildo weg!« Wer hatte einen Dildo? Dr. Glutton
bestimmt. Aber wozu brauchte sie ihn hier ? Ach nein, An'ta musste Pakcheons
Strahler meinen.
    Cornelius merkte kaum, wie sich die Ärzte an seiner Schulter zu schaffen
machten. Was auch immer man ihm verabreicht hatte, er verspürte keine Schmerzen,
nur Benommenheit. Wenn man ihn für betäubt hielt und ihn erst später
nach den Geschehnissen befragte, brauchte er jetzt keinen Unsinn zu lallen.
    »Es ist nicht so schlimm, wie es zunächst aussah«, diagnostizierte
Anande. »Das Dermatozyn, das ich auf die Wunde sprühte, wird die Haut
schnell nachwachsen lassen. Wir verlegen den Septimus dennoch in die Krankenstation.
Dort hat er mehr Ruhe, und es wird regelmäßig jemand seinen Zustand
überprüfen.«
    »Das ist nicht
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