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Rettungskreuzer Ikarus Band 024 - In den Gärten der Tomakk

Rettungskreuzer Ikarus Band 024 - In den Gärten der Tomakk

Titel: Rettungskreuzer Ikarus Band 024 - In den Gärten der Tomakk
Autoren: Achim Hiltrop
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Der Boden und die Decke dahinter fühlten sich nicht mehr grob und rau an,
sondern waren von intensiver Hitzeeinwirkung glasiert worden. Die Steinplatte,
die das hintere Ende des Streckenabschnitts markierte, war rissig und spröde.
Sie zerbröckelte bereits bei den Erschütterungen der sich nähernden
Schritte.
    Browker trat nur einmal dagegen und der Granit zerfiel zu einem harmlosen Schutthäufchen.
Der Anführer der Drunar grinste zufrieden. Krasher hatte eine Extraration
verdient.
    Mit vorgehaltener Waffe betraten sie den nächsten Teil des Ganges. Es ging
hier deutlich bergab; Browker vermutete, dass sie sich auf einer Rampe befanden,
die zu tiefer gelegenen Räumen führte, wo sich die Feinde seiner Herren
versteckt hielten.
    Nach wenigen Metern standen sie vor einer weiteren steinernen Platte, die den
Weg versperrte.
    Browker fletschte die Zähne. Nahm das denn nie ein Ende?
    »Und jetzt?«, fragte Potorr ratlos.
    Der Anführer stellte sein Gewehr zur Seite und langte nach seinem Morgenstern.
»Loch machen.«

    »Das muss so etwas wie ein Archiv sein«, murmelte Jason beeindruckt,
»oder eine Chronik.«
    »Auf jeden Fall ist es sehr schön«, pflichtete Taisho ihm bei.
    Jason blieb vor dem Gemälde eines fremdartigen Wesens mit vielen Armen
stehen. »Kommt euch davon vielleicht etwas bekannt vor?«
    Asahi Drel schien angestrengt nachzudenken. »Es gibt eine ganze Reihe Legenden
von Völkern, die vor Urzeiten gelebt haben sollen und die dann später
verschwanden. Das hier könnte von einem davon gebaut und gemalt worden
sein.«
    »Hmm«, machte Jason und schlenderte durch den Raum, während er
sich die einzelnen Bilder ansah. Es war lange her, dass er in einem Museum gewesen
war, aber dieser Raum erinnerte ihn stark an einen solchen Musentempel. Es fiel
ihm schwer zu glauben, dass derartige Kunstschätze in einem verborgenen
Bunker unter der Oberfläche eines namenlosen und unbewohnten Dschungelplaneten
versteckt waren. Aber vielleicht war diese Welt ja nicht immer namenlos und
unbewohnt gewesen ... Er sah zur Decke, wo sich eine Karte der Galaxis befand.
    Asahi Drel hatte den gleichen Gedanken gehabt wie er. Den Kopf in den Nacken
gelegt stand sie da und suchte nach Anhaltspunkten. »Die Konstellationen
sagen mir nichts«, gestand sie, »aber das will nichts heißen.
In den letzten paar tausend Jahren hat sich erstens einiges verändert und
zweitens formen die Sterne immer andere Muster, je nachdem, von welchem Planeten
man sie sieht.«
    »Ach, wirklich?«, gab Jason spöttisch zurück.
    Asahi zuckte gleichgültig mit den Achseln und vertiefte sich wieder in
das Studium der Sternenkarte. Jason schlenderte zu Taisho hinüber, der
einige der fremdartigen Wesen auf den Wandgemälden inspizierte.
    »Guck dir das an«, sagte Taisho fröstelnd. Er zeigte auf ein
Bild eines Monsters, das einem Alptraum entsprungen sein musste. Am ehesten
erinnerte es Jason an einen Gorilla von der Erde, den man in eine viel zu enge
stählerne Rüstung gezwängt hatte. Die pelzige Bestie hatte ein
Gebiss voller Furcht erregender Reißzähne und trug ein ganzes Waffenarsenal
mit sich herum.
    »Entzückendes Äffchen«, grinste Jason. »Jemand, den
du kennst?«
    Taisho verzog das Gesicht. »Das soll bestimmt einen Druun'Or darstellen.
Ein Märchenwesen, mit dem man bei uns kleine Kinder erschreckt.«
    Jason stutzte. »Komisches Motiv für jemanden, der die Geschichte seines
Volkes in Bildern festhält.«
    »Vielleicht stellen die Bilder in dieser Kammer nicht nur Fakten dar, sondern
auch Mythen oder Fabelwesen. Außerdem glaube ich nicht, dass all diese
Bilder von einer Person gemalt worden sind«, widersprach ihm Taisho. »Das
sind Dutzende verschiedener Stile und Techniken. Ich denke, dass hier viele
Künstler über einen sehr langen Zeitraum hinweg gearbeitet haben.«
    »Trotzdem passen Märchengestalten irgendwie nicht zu den übrigen
Motiven«, wandte Jason ein. »Historische Raumschlachten, nostalgische
Landschaftsgemälde, Porträts von irgendwelchen Prominenten –
und dann Fabelwesen dazwischen?«
    Er erstarrte, als sein Blick auf ein Bild fiel, das ihm die Sprache verschlug.
Eine junge Frau setzte einem Mann, der vor ihr kniete, eine Krone aus leuchtenden
roten und blauen Blumen auf den Kopf. Was Jasons Interesse geweckt hatte, war
nicht das Bild der Frau – obwohl sie nur spärlich bekleidet und sehr
hübsch war –, sondern das
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