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Rettungskreuzer Ikarus Band 014 - Phönix

Rettungskreuzer Ikarus Band 014 - Phönix

Titel: Rettungskreuzer Ikarus Band 014 - Phönix
Autoren: Martin Kay
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klaftertiefe Löcher in die Außenhaut
des Kreuzers. Zwei Rettungskapseln zerbarsten in einem Trümmerregen.
    »Notfallabschottung!«, rief Hellerman.
    »Die Automatik hat reagiert«, verkündete Passa Bell. »Das
war verdammt nah bei unseren Quartieren.«
    »Sie haben doch nur Angst, heute auf einer der unbequemen Medo-Liegen zu
übernachten«, meinte Ash und schlug einen Kurs ein, der den Raumer
dem Beschuss der Gegner ausweichen ließ. Allerdings lag der direkt in
der Flugbahn des Schlachtkreuzers der kaiserlichen Raummarine. Ash überlegte
kurz, doch für ein Ausweichmanöver war es zu spät. Er konnte
einen Tauchflug in die Atmosphäre unternehmen oder versuchen an der Seezunge vorbeizukommen und dann in den Hyperraum zu springen – falls man ihnen
nicht eine volle Breitseite verpasste. Ash wandte sich halb zum Kommandosessel
um.
    »Captain?«
    Hellermans Gesicht wirkte angespannt und war schweißnass. Wenn er den
Durchbruch befahl, würden sie Sonja DiMersi nicht helfen können. Falls
sie zum Planeten zurückkehrten, würde die Seezunge sie achtern
angreifen.
    »Bringen Sie uns raus hier«, entschied der Commander schließlich.
»Allein haben wir gegen den Schlachtkreuzer keine Chance.«
    »Aye, Sir.«
    Ash gab vollen Schub auf die Haupttriebwerke. Der Rettungskreuzer raste auf
den Gegner zu, der im selben Moment seinen Angriff startete. Von einer Sekunde
auf die andere verwandelte sich der vor der Phönix treibende Stahlkoloss
in einen Feuer speienden Drachen, der nur ein Ziel kannte: Die Vernichtung der
Corps-Raumers.

    Sie fand keine Kraft, sich zu übergeben. Hilflos röchelnd, von den
Eindrücken ihrer Erinnerungen schier erschlagen, lag An'ta auf dem Boden,
keuchte und würgte, doch sie erbrach sich nicht. Die Grey spürte ein
heftiges Hämmern hinter ihren Schläfen. Ihre Lungen schrien nach Luft.
Der Körper zitterte. Sie wartete auf einen Nervenzusammenbruch, einen Infarkt,
tröstende Bewusstlosigkeit, doch nichts dergleichen kam.
    »Vielleicht muss ich Sie ja nun doch nicht mehr töten«, sagte
Lonny Starf, ließ sich neben An'ta in die Hocke und drückte ihr den
Lauf seiner Pistole gegen den Kopf.
    An'ta registrierte dies nicht einmal. In ihren Gedanken herrschte ein unablässiges
Gewitter an Blitzen. Von einzelnen Bildern bis hin zu ganzen Szenen, die sich
wie ein Film vor ihrem inneren Auge binnen Sekundenbruchteilen abspielten. Szenen
und Bilder der Vergangenheit. Ihrer Vergangenheit.
    Sie sah sich in der Seer'Tak Anomalie, die letzte Rate ihres Schiffes endlich
abbezahlt, doch dann wurde ihr Raumer vom Strudel der kosmischen Gewalten erfasst
und zerstört. Sie kehrte nach Seer'Tak City zurück, ohne Schiff und
hoch verschuldet, da ihr Partner seiner Spielsucht nachgegeben hatte, statt
das Geld an die Banken zu überweisen. Sie verpflichtete sich, ihre Schulden
beim Raumcorps abzutragen, wurde auf die Ikarus versetzt und diente dort
wenige Wochen, bis Seer'Tak City erneut ihr Schicksal wurde und sie sich für
Sonja DiMersi opferte.
    Das letzte, was ich gesehen habe, war Sonja ... deswegen die Wahl ihres Namens,
als Kar'l Suut mich dazu aufforderte, den erstbesten zu nehmen, der mir in den
Sinn gerät .
    »Sie sehen ziemlich fertig aus, meine Liebe«, fuhr Lonny Starf ungerührt
fort. »Es muss ziemlich hart sein, ohne Erinnerungen in einem völlig
neuen Körper zu erwachen und erst nach ein paar Tagen die schmerzliche
Wahrheit zu erfahren, oder? Mich würde immer noch interessieren, wie ihr
Grey es schafft, immer wieder zurückzukehren. Ist da was dran, an eurer
Unsterblichkeit?«
    An'ta atmete tief durch. Sie hatte nur mit halbem Ohr hingehört. Sie würde
den Teufel tun, Starf irgendetwas über ihre Erinnerungen an Ceelus, das
Cloningverfahren und die Datenbank zu erzählen. Im Gegenteil, sie brauchte
mehr Informationen. An'ta atmete tief durch, versuchte sich zu beruhigen und
die Eindrücke, die immer noch in einer Bilderflut auf sie nieder regneten,
aus ihrem Bewusstsein zu verbannen. Mit schmerzverzerrtem Gesicht sah sie auf.
Der Lauf der Laserpistole rutschte bei der Bewegung an ihrem Haar ab, aber Starf
schien es nicht für nötig zu halten, dies zu korrigieren.
    »Warum?«, presste An'ta hervor. »Warum ist Prinz Joran so sehr
an mir interessiert? Ich bin wertlos. Wenn er eine aus meinem Volk haben wollte,
hätte er jede andere haben können.«
    Starf beugte sich tief zu ihr herunter. Seine
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