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Rettungskreuzer Ikarus Band 005 - Requiem

Rettungskreuzer Ikarus Band 005 - Requiem

Titel: Rettungskreuzer Ikarus Band 005 - Requiem
Autoren: Dirk van den Boom
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Äußerung nicht durch eine Antwort, ihrem Gesichtsausdruck war
jedoch deutlich anzusehen, wie sie Jasons männlichen Charme einschätzte.
Jason hatte sein Glas wieder aus der vor ihm stehenden Flasche gefüllt
und hob es an. »Ich trinke auf deine Entscheidung – denn ich müsste
lügen, wenn ich sagen würde, dass ich dich leichten Herzens fortgehen
lassen hätte!«
    »Hast du mittlerweile eine neue Ladung für die Celestine gefunden?«,
wechselte die Vizianerin das Thema, doch das Lächeln auf ihren Lippen zeigte,
dass sie Jasons ernsthafte Freude verstanden hatte.
    Jason nickte und hob einen Speicherchip. Er setzte ein triumphierendes Grinsen
auf.
    »Eine legale Ladung sogar, wenngleich ich hier auf Vortex kaum etwas anderes
gefunden hätte! Unser Ziel heißt St. Salusa. Wir müssen in drei
Stunden ablegen. Von dort habe ich auch schon eine neue Fuhre – medizinischen
Güter für einen Forschungsplaneten. Wir haben also für die nächste
Zeit ausgesorgt, denn vor allem die Ladung ab Salusa wird bestens bezahlt! Ich
werde dir gerne die Details des Auftrages zeigen ... aber bis dahin ... genug
Zeit für einen Drink ...« Jason ließ wohlgefällige Blicke
über die weibliche Kundschaft schweifen, dann landete sein Blick mit lebhaftem
Interesse bei den Trisolum-Spielern, die in einer Ecke der Bar um durchaus beachtliche
Einsätze spielten. »... oder eine andere Entspannung.«
    Shilla seufzte erneut.
    »Ich wünsche dir in jedem Falle viel Vergnügen. Wenn du nichts
dagegen einzuwenden hast, werde ich mittlerweile die Celestine startklar
machen.«
    Bevor Jason sie zur Teilnahme an einer Runde Trisolum einladen konnte, erhob
sie sich, winkte ihm kurz zu und ging durch die Bar, die interessierten Blicke
der männlichen Kundschaft nach sich ziehend, soweit diese Interesse an
Humanoiden hatte. Jason ärgerte sich über sich selbst, als er merkte,
dass sein Hauptinteresse ebenfalls dem sich fortbewegenden Hinterteil Shillas
galt. Aber das Gefühl verflog.
    Der Schmuggler hielt inne, als Shilla die Bar verlassen hatte.
    Er starrte in sein leeres Glas.
    »Und ich frage mich immer noch, warum du es vorziehst, bei mir zu bleiben,
obwohl du so viele bessere Möglichkeiten hast«, dachte er bei sich.
    Drei Stunden waren in der Tat genug Zeit ... und es wäre doch gelacht,
wenn er seine Reisekasse in dieser Zeit nicht noch beträchtlich würde
aufbessern können.
    Mit diesem Gedanken erhob er sich und gesellte sich zu den anderen Spielern.
     

 
Epilog
     
    Adnarz Paknak war seit sieben Jahren Flugdirektor der Frische Ware und
von einem Erfolg zum nächsten geflogen. Der dicke Schluttnick, dessen Leibesumfang
sich, entsprechend der Tradition seines Volkes, mit jedem Sprung auf der Karriereleiter
um einiges vergrößert hatte, thronte auf dem Kommandosessel des Schluttnick-Handelsraumers
und starrte versonnen auf die zentrale Holographie. Gerade war das Schiff aus
dem Hyperraum getreten, da der Bordingenieur eine Fehlfunktion der Antriebsspulen
gemeldet hatte. Paknak hatte Zeit und kein Geld für einen aufwendigen Werftbesuch.
Die Ware an Bord seines Frachters war gelöscht, der Profit registriert.
Der nächste Fruchtbarkeitszyklus seiner siebzehn Frauen daheim auf Schluttnick
Prime war erst in zwei Wochen fällig. Also trieb ihn nichts nach Hause.
Sein Ingenieur konnte das kleine Problem ebenso gut hier im Weltall treibend
beheben.
    »Flugdirektor, eine Notrufsequenz!«
    Paknak schreckte hoch. Sein Doppelkinn unter dem feisten, grünlich wirkenden
Gesicht, das trotz seiner humanoiden Züge die unverkennbaren Merkmale eines
Schluttnicks der mittleren Führungsebene zeigte, wackelte bedenklich.
    Der Navigator stellte das Signal lauter, es war ein Standardruf einer Notboje.
»Ihre Befehle, Flugdirektor?«
    »Was für eine dumme Frage. Identifizieren Sie das Signal!«
    »Ja, Ehrwürdiger!« Der Navigator tippte mit seinen noch relativ
schlanken Fingern auf der Tastatur herum. »Rettungskreuzer Ikarus vom Freien Raumcorps. Nun, da es sich um unsere Konkurrenz handelt, werden wir
–«
    »Ganz sicher die Maschinen anlaufen lassen und zur Rettung starten!«,
fiel der Flugdirektor ein und warf dem Navigator einen ungnädigen Blick
zu. Bis dieser die nötige Reife – und Breite – erreicht haben
würde, um selbst einmal Flugdirektor zu werden, würde noch sehr, sehr
viel Zeit vergehen.
    »Aber ehrwürdiger Direktor –«
    Paknak grunzte
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