Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Rettungskreuzer Ikarus Band 002 - Das weiße Raumschiff

Rettungskreuzer Ikarus Band 002 - Das weiße Raumschiff

Titel: Rettungskreuzer Ikarus Band 002 - Das weiße Raumschiff
Autoren: Dirk van den Boom
Vom Netzwerk:
angezeigt, nichts anderes hatte er erwartet.
Die Ausmaße waren nicht allzu beeindruckend, aber groß genug für
ein bemanntes Schiff. Bis jetzt nichts wirklich Außergewöhnliches.
Vorsichtig korrigierte er den Kurs seinen Fahrzeugs. In wenigen Minuten würde
er sein Ziel erreicht haben.
    Angestrengt blinzelte Arch aus der Kabine. Der regelmäßig wieder
auftauchende Lichtreflex war jetzt deutlich zu erkennen. Es schien tatsächlich
so etwas wie ein Notleuchtfeuer zu sein. War die Funkanlage ausgefallen? Arch
hatte seit seinem Start ein automatisches Rufsignal laufen lassen und den Receiver
auf allen Bändern abgehört. Doch bis jetzt war keine Nachricht eingetroffen.
    Der Asteroid füllte nun die Frontscheibe völlig aus. Arch beugte sich
vor. Er konnte nunmehr auch mit bloßem Auge Einzelheiten ausmachen.
    Und so etwas hatte er noch nicht gesehen!
    »Das ist nicht von hier!«
    Arch wusste, wovon er sprach. Er kannte alles, was fliegen konnte. Er hatte
in seinem Leben mehr Schiffstypen der bekannten Galaxis von innen wie von außen
gesehen als die meisten Schiffsingenieure. Da konnte ihm niemand etwas vormachen.
Und das, was sich vor ihm auf dem felsigen Grund des Asteroiden halb ins Gestein
gebohrt hatte, war auf keiner bekannten Raumwerft entstanden.
    In diesem Augenblick bemerkte er, dass er seinen Mund seit geraumer Zeit nicht
mehr geschlossen hatte. Arch holte dies rasch nach. In Momenten wie diesen war
er dankbar, dass er ein einsamer, alter Mann war. Er musste bemerkenswert dumm
ausgesehen haben.
    Der Prospektor gab stärkeren Gegenschub. Der Hüpfer ruckelte etwas,
wurde aber langsamer. Vorsichtig steuerte Arch das Fahrzeug hinunter.
    Vor ihm lag ein abgestürztes Raumfahrzeug. Es hatte ungefähr ellipsoide
Form, mit einer fugenlosen erscheinenden Außenhaut, die wie blitzblank
poliert erschien. Es leuchtete weiß, schien von innen heraus zu glimmen,
und doch zeichnete sich auf der Oberfläche das Spiegelbild des heranschwebenden
Hüpfers ab. Von einer Wölbung auf dem Rumpf ging ein beständiges
Leuchtzeichen aus und Arch erkannte sofort, dass es sich um ein Notfeuer handeln
musste. Das Raumschiff hatte entweder eine unkonventionelle Art der Landung
versucht oder war schlicht abgestürzt. Die Schäden schienen sich aber,
so weit der alte Mann das von außen beobachten konnte, in Grenzen zu halten.
Die Nase des Schiffes allerdings hatte sich in das Gestein gedrückt und
sah zerknittert, jedoch nicht geborsten aus. Nach menschlichem Ermessen musste
es dort unten noch Überlebende geben. Die tiefe Furche, die das Schiff
in den Asteroiden gerissen hatte, zeugte jedoch von der Wucht des Aufpralls.
Arch hätte angesichts dessen größere Zerstörungen erwartet.
    »Weiß der Henker, aus welchem Supermetall das Teil gebaut ist«,
murmelte Arch zu sich selbst. Er hatte den Hüpfer direkt neben das Raumschiff
gesteuert. Mit einem letzten Ruck setzte er sein Fahrzeug auf. Er deaktivierte
mit wenigen Handgriffen die Systeme. Dann legte er seine Hände in den Schoß
und atmete tief durch.
    »Und jetzt?«
    Für einige Momente schossen Arch allerlei Bilder durch den Kopf. Eine bisher
unbekannte sternfahrende Zivilisation war auf diesem gottverdammten Planeten
am Rande der bekannten Galaxis abgestürzt und ausgerechnet er sollte der
Erste sein, der das fremde Schiff betrat ... Arch fielen einige Rudimente der
obligatorischen Erstkontaktschulung ein, die er vor Urzeiten einmal genossen
hatte ... aber vielleicht war das auch ein aus der Kontrolle geratenes Spielzeug
irgendwelcher Wissenschaftler und Ingenieure, man hörte ja dauernd diese
Geschichten.
    Arch gab sich einen Stoß. Durch bloßes Herumsitzen würde er
der Sache auch nicht näher kommen.
    Er öffnete die Kabine, griff nach hinten zu seinem Werkzeugkasten, den
er an seinem Gürtel befestigte. Die Schwerkraft war noch geringer als auf
»seinem« Asteroiden, sodass er sehr vorsichtig sein musste: Eine zu
starke Bewegung würde ihn weit über sein Ziel hinaustragen. Arch verließ
umständlich die Kabine machte ein paar Hüpfer um sein Fahrzeug herum,
um sich an die neuen Gegebenheiten zu gewöhnen. Seine Erfahrung half ihm,
rasch mit der kaum wahrnehmbaren Schwerkraft fertig zu werden. Dann, als er
sich recht sicher auf den Beinen halten konnte, blieb ihm keine Ausrede mehr.
    Jetzt musste er rübergehen und sich umschauen.
    Arch räusperte sich. Dann schob er den halb
Vom Netzwerk:

Weitere Kostenlose Bücher