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retten die Pferde

retten die Pferde

Titel: retten die Pferde
Autoren: Enid Blyton
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Fernsehen. Erinnert ihr euch an diesen herrlichen Film letzte Woche? Warum fragt ihr mich eigentlich danach? Wir haben doch keine hier.“
    „Noch nicht“, sagte Nanni. Sie sagte es vorsichtshalber sehr leise und Mamsell war schwerhörig.
    Das entscheidende Gespräch
    Marion und die Zwillinge zogen sich nicht nur trockene Sachen an, sondern machten sich auch ein bisschen fein. Hanni und Nanni wählten ihre Schottenröcke, Marion einen blauen Faltenrock. Sie wussten, dass Frau Theobald das liebte, was sie altmodisch „adrette“ junge Mädchen nannte. Das Wort klang komisch und wie aus längst vergangenen Zeiten. Dabei bedeutete es nur, dass sie gepflegte, nett angezogene Mädchen mochte, die nicht schlampig waren und auch nicht aufgedonnert wie ein Popstar.
    „Sehen wir ordentlich genug aus?“, fragte Nanni, nachdem sie sich die Haare gebürstet hatte.
    „Sehr adrett“, antwortete die Schwester mit einem breiten Grinsen. Alle drei waren nach dem Gespräch mit dem Hausmeister in Hochstimmung. Als sie den Korridor zu Frau Theobalds Büro entlanggingen, begriffen sie, dass sie nicht den geringsten Anlass dazu hatten. Herr Holzbauer hatte zwar seine Hilfe und seine Arbeitskraft angeboten, aber die Entscheidung lag nach wie vor bei Frau Theobald. Sie allein war die Chefin.
    „Die Chefin“ trank Tee und war guter Laune. Die monatliche Abrechnung aller Kosten des Internats bedeutete jedes Mal eine Menge Arbeit. Vor einer halben Stunde war sie damit fertig geworden. Der richtige Moment für eine Tasse Vanilletee. Das zarte, süße Aroma erfüllte den Raum.
    „Was für Probleme habt ihr?“, fragte die Direktorin freundlich. „Mir ist nicht bekannt, dass ihr in den letzten Tagen etwas angestellt hättet. Dass die Wahlhilfe für Frau Fröschl zu einem großen Teil auf euer Konto geht, Hanni und Nanni, das weiß ich. Ich habe vergeben und vergessen, dass ihr mich nicht um Erlaubnis gebeten hattet. Es war schließlich kein dummer Streich, sondern ein vernünftiges Engagement. Also, worum handelt es sich heute?“
    „Um die Pferde“, platzte Marion heraus.
    „Ach ja, die Pferde .“ Frau Theobald nickte. Die Mädchen hatten sie schon vor ein paar Wochen darum gebeten, die beiden alten Pferde des Zierer-Bauern in Lindenhof aufzunehmen. Natürlich hatte sie das abgelehnt. Obwohl es ihr um die Tiere, die unnötig geschlachtet werden sollten, Leid tat.
    Die drei Mädchen überschütteten sie mit einem Wortschwall. Frau Theobald verstand nur die Hälfte davon. Sie schaute auf die Uhr. Zeit genug bis zum Abendessen.
    „Setzt euch und trinkt eine Tasse Tee mit mir“, sagte sie. „Und dann erzählt ihr mir das Ganze noch mal in aller Ruhe.“
    Während die Zwillinge und Marion redeten, jetzt aber schön nacheinander, hörte die Direktorin zu. Doch gleichzeitig glitten ihre Gedanken ein wenig ab. Sie erinnerte sich an den Unfall, damals, als sie ein Kind von sieben Jahren gewesen war. Der Hund hatte ihren kleinen Bruder gebissen. Sie sah das Blut, hörte ihn schreien, sie schrie selbst um Hilfe, aber sie wagte nicht sich dem Hund entgegenzuwerfen. Sie hatte viele Jahre darunter gelitten, dass sie nicht mutig gewesen war.
    Die Verletzungen des Buben heilten schnell, ihr Kummer nicht. Seit diesem schrecklichen Tag hatte sie Angst vor Hunden und vor allen großen Tieren. Später verlor sie die Angst. Aber sie hielt sich von Tieren fern. Daran dachte sie jetzt. Sie dachte auch an Marion, die ihr mit glühenden
    Wangen schilderte, wie einfach es wäre, Max und Sternchen in Lindenhof unterzubringen. Herr Holzbauer wollte sozusagen die Oberleitung übernehmen.
    „Er würde es in seiner Freizeit tun“, betonte Marion. „Weil es ihm Freude macht, sich wieder um Pferde zu kümmern. Das sollen wir Ihnen ausrichten. Sie wissen sicher, dass er früher auf einem Gestüt und bei einem Turnierreiter gearbeitet hat.“ Frau Theobald nickte. Natürlich wusste sie das.
    „Es würde bestimmt klappen“, fuhr Marion fort.
    „Ich verstehe auch ein bisschen was von Pferden. Die anderen würden helfen.“
    „Das ist ja wohl klar“, unterbrach Nanni sie. „Wir werden lernen die Tiere zu versorgen. Marion organisiert alles. Sie stellt einen Plan auf, wer wann füttert oder striegelt und so weiter. Wir haben bei unseren Eltern genug Geld erbettelt, dass Sie Max und Sternchen kaufen könnten.“
    Von den Spenden der Bürger von Rottstadt sagte sie nichts. Diese Aktion war glücklicherweise dem scharfen Auge der Direktorin entgangen. Man
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