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Rette mich

Rette mich

Titel: Rette mich
Autoren: Becca Fitzpatrick
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sicher, was Patch geplant hatte, aber das hier gehörte eindeutig dazu. Er hatte mir gesagt, es würde schwierig werden, gefallene Engel zu finden, die ihm dabei helfen würden, einen Erzengel zu befreien, aber schließlich musste er doch einen Weg gefunden haben, sich ihre Hilfe zu sichern. Indem er Kriegsbeute versprochen hatte.
    Gabe befahl Jeremiah und Dominic mit einer Handbewegung, sich zu verteilen, und jeder übernahm eine Seite des Raums.
    »Zehn von euch, vier von uns«, sagte Gabe zu Hank. »Rechne es dir aus.«
    »Wir sind stärker, als du denkst«, gab Hank mit einem bösen Lächeln zurück. »Zehn gegen vier. Das hört sich für mich nicht nach einem Vorteil an.«
    »Komisch, ich dachte gerade, dass es sich ziemlich verlockend anhört. Du erinnerst dich an die Worte, Schwarze Hand, oder? Herr, ich werde dein Mann. Fang schon mal an zu üben. Ich werde nicht gehen, bevor du sie mir nicht gesungen hast. Du gehörst mir, Nephilim. Mir.« Gabe zeigte höhnisch auf sich selbst.
    »Steht nicht so dumm herum«, herrschte Hank seine Männer an. »Zwingt diesen arroganten gefallenen Engel in die Knie!«
    Aber Hank blieb nicht, um weitere Befehle zu schreien. Er stürmte zur Tür hinaus.
    Gabes Gelächter hallte von den Dachbalken wider. Er schlenderte zur Tür und riss sie auf. Seine Stimme scholl in die Dunkelheit hinaus. »Angst, Nephilim? Solltest du auch haben. Ich komme. Jetzt!«
    Bei diesen Worten flohen sämtliche Nephilim im Gebäude durch Vorder- und Hintereingänge. Jeremiah und Dominic jagten ihnen hinterher, jauchzend und schreiend.
    Patch stand in dem verlassenen Lagerhaus, den Blick auf den Käfig des Erzengels gerichtet. Er näherte sich ihr, und sie zog sich mit einem warnenden Fauchen zurück.
    »Ich werde dir nichts tun«, sagte Patch zu ihr und hielt seine Hände so, dass sie sie sehen konnte. »Ich werde den Käfig aufschließen und dich herauslassen.«
    »Warum solltest du das tun?«, krächzte sie.
    »Weil du nicht dorthin gehörst.«
    Ihre von Ermüdung gezeichneten Augen huschten über sein Gesicht. »Und was willst du dafür haben? Welche Mysterien der Welt soll ich dir beantworten? Welche Lügen wirst du mir sanft dafür ins Ohr flüstern, dass ich dir die Wahrheit sage?«
    Patch öffnete die Tür des Käfigs, reichte hinein und nahm langsam ihre Hand. »Ich will nichts weiter, als dass du mich anhörst. Ich brauche keine Kette, damit du zu mir sprichst, weil ich glaube, dass du mir helfen wirst, wenn du gehört hast, was ich zu sagen habe.«
    Der Erzengel humpelte aus dem Käfig und lehnte widerstrebend ihr Gewicht auf Patch, da ihre Beine eindeutig durch Teufelskraft gefesselt waren.
    »Wie lange werde ich so sein?«, fragte sie, wobei ihr Tränen in die Augen stiegen.
    »Das weiß ich nicht, aber ich glaube, wir wissen beide, dass die Erzengel dir werden helfen können.«
    »Er hat mir die Flügel abgeschnitten«, flüsterte sie heiser.
    Ein Nicken. »Aber er hat sie nicht ausgerissen. Es gibt Hoffnung.«
    »Hoffnung?«, wiederholte sie mit blitzenden Augen. »Du kannst Hoffnung in alldem sehen? Damit bist du allein. Was für eine Art Hilfe willst du überhaupt?«, erkundigte sie sich unglücklich.
    »Ich will Hank Millar töten«, sagte Patch unverblümt.
    Ein dumpfes Lachen. »Dann sind wir schon zwei.«
    »Du kannst dafür sorgen.«
    Sie öffnete den Mund, um zu widersprechen, aber er schnitt ihr das Wort ab.
    »Die Erzengel haben mindestens schon einmal vorher mit dem Tod hantiert, und sie können es wieder tun.«
    »Wovon sprichst du?«, spottete sie.
    »Vor vier Monaten ist einer von Chauncey Langeais’ weiblichen Nachkommen von den Dachbalken ihrer Schulturnhalle gesprungen, ein Opfer, das ihn schließlich getötet hat. Ihr Name ist Nora Grey, aber das weißt du ja. Ich sehe an deinem Gesichtsausdruck, dass du von ihr gehört hast.«
    Patchs Worte erschütterten mich. Nicht, weil mir das, was er sagte, nicht bekannt gewesen wäre. In einer seiner anderen Erinnerungen hatte ich mich sagen hören, dass ich Chauncey Langeais getötet hätte, aber als ich aus der Erinnerung herausgekommen war, hatte ich es dickköpfig geleugnet. Jetzt konnte ich meine Augen nicht länger vor der Wahrheit verschließen. Der Nebel in meinem Bewusstsein verzog sich, und in einer Reihe von Blitzen sah ich mich selbst vor ein paar Monaten in der Schulturnhalle stehen. Mit Chauncey Langeais, einem Nephilim, der mich töten wollte, um Patch zu verletzen.
    Ein Nephilim, der nicht wusste, dass ich sein
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